Redensarten Lexikon
Deckmantel
Ein Ding zum Deckmantel machen, Etwas als Deckmantel gebrauchen: eine schlechte Handlung beschönigen. Das Wort Deckmantel wird seit seinem ersten Auftreten in der deutschen Sprache bildlich gebraucht. Es erscheint erstmals im Mittelhochdeutschen Ende des 13. Jahrhunderts im ›Renner‹ Hugos von Trimberg, (V. 17 166-69):
   gelîchsenheit (›Heuchelei‹) hât deckemantel
   und hât ouch sô manegen wantel
   daz niemen weiz an wen er sich
   mac gelâzen; daz ist jamerlich.

Bei Nicolaus von Straßburg heißt es: »niemen ist so übel ern gere daz sîn übele ein deckementelîn müze haben, daz sîn Schande niht gar blecke«.
   Noch heute ist das Wort in verschiedenen Redensarten gebräuchlich; man sagt z.B. Unter dem Deckmantel der Nächstenliebe etwas tun, Unter dem Deckmantel der Nacht, der Verschwiegenheit usw.; vgl, das Verbum ›bemänteln‹, beschönigen, verbergen, die niederländische Redensart ›iemand onder den dekmantel van vriendschap bedriegen‹ und französisch ›sous le couvert de ...‹, sinnverwandt mit ›beschönigen‹, Mantel.
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