Redensarten Lexikon
Deckel
Den Deckel von den Töpfen heben (ebenso niederdeutsch ›den Deckel von den Pot bören‹ oder schwäbisch ›'s Deckele vom Hafe lupfe‹): mit der Wahrheit herausrücken, jemand aufklären, ihm die Meinung sagen. Die Redensart spielt darauf an, daß sich bei solcher ›Topfguckerei‹ unter Umständen ein schlechter Geruch verbreitet. Vgl. auch die niederdeutsche Feststellung: ›Pöttekieker kuamt nich in'n Himmel‹.    Beim Anblick eines (verwunderlich) ungleichen Paares sagt man achselzuckend in Norddeutschland: ›Jedde Pott find' sin'n Deckel!‹ Pott, Topf.
   Nordostdeutsch ›Dat paßt wie de Deckel oppem Topp‹, das paßt sehr gut, und ›De send een Topp on een Deckelke‹, sie sind ein Herz und eine Seele. In der mecklenburgischen Redensart ›Dee kriggt bald'n Deckel uppe Näs'‹, er stirbt bald, ist mit ›Deckel‹ der Sargdeckel gemeint. Sonst bezeichnet Deckel vulgärsprachlich den Hut, deshalb: Einen auf den Deckel kriegen: gerügt werden ( Dach, Hut); ähnlich schwäbisch ›Einem den Deckel herunter tun‹, ihm deutlich die Meinung sagen.
   ›Der hot uf alles sei Deckelcha‹ (wolgadeutsch): Er hat auf alles eine Antwort bereit.
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