Redensarten Lexikon
danke
Einem etwas zu Dank machen: es ihm recht machen, so daß er damit zufrieden ist. Dank hat in dieser Redensart nicht den Sinn von ›Danksagung‹, den wir jetzt mit dem Worte verbinden, sondern bedeutet noch wie ursprünglich ›anerkennendes Gedenken, Anerkennung‹. Im ›Nibelungenlied‹ (461, 2) ruft Brunhild, von Siegfrieds starkem Speerwurf getroffen, Gunther zu: »Gunther, ritter edele, des scuzzes habe danc«. In dem Schwank des Strickers ›Der Pfaffe Amis‹ (V. 1636) heißt es:
Ez ist mir wol ze danke (= sehr lieb),
daz ich iwer sprâche hân vernomen.
Die Verwandtschaft mit ›denken‹ zeigt sich auch noch in der Wendung Ich weiß es ihm Dank, in der ›es‹ ein alter Genitiv mit dem Sinn ›dafür‹ ist.
›Dank‹ oder ›Habedank‹ nannte man in der Turniersprache geradezu den Preis, den die Dame den besten Kämpfern des Tages überreichte. Diese Vorstellung liegt wohl auch noch den Abschiedsworten des Ritters Delorges in Schillers Ballade ›Der Handschuh‹ zugrunde: »Den Dank, Dame, begehr' ich nicht!«
Mir geht's danke! Antwort auf die Frage ›Wie geht's?‹ ⇨ gehen. Diese Floskel ist eigentlich nur eine halbe Antwort, sie enthält zwar den Dank für die Nachfrage, aber keine rechte Auskunft über das Befinden; somit ist sie eine der vielen Tabu-Ausdrücke, vgl. z.B. ›durchwachsen‹. Die Feststellung Sonst geht's dir danke! heißt: du bist verrückt.
Mit Danke dito! Danke desgleichen! erwidert man die guten Wünsche eines Mitmenschen. Die Redensart Für etwas bestens danken gilt als Umschreibung für eine Ablehnung, hat also eine Sinnverkehrung erfahren (genau wie französisch ›bien remercier quelqu'un de quelque chose‹), ebenso wie die Wendung Danke für Obst (und Südfrüchte), in Westdeutschland auch mit dem Zusatz: ›hab Pflaumen gegessen‹ oder in dem modernen Slogan, ›Atomkraft. Nein danke!‹ und analogen Wendungen.
Dagegen gelten als höfliche Erwiderungen auf ein gesprochenes ›Danke‹ die formelhaften Redensarten: ›Nichts zu danken‹, ›Gern geschehen‹, ›Nicht der Rede wert‹, ›Keine Ursache‹, ›bitte‹, ›Es war mir ein Vergnügen‹ und als etwas derb-burschikose Zurückweisung eines Danks die Wendung ›Stank für Dank‹ oder der lapidare Satz: ›Von Dank, davon starb die Katze des Schmiedes‹.
Bei besonderem Eifer hört man des öfteren auch die ironische Wendung ›Der Dank des Vaterlandes ist Ihnen (dir) gewiß‹, vor allem dann, wenn sich bereits absehen läßt, daß sich jemand (aus Idealismus)
fruchtlos abmüht und keine gebührende Anerkennung finden wird. Der ›Dank des Vaterlandes‹, der in Propagandareden des Ersten und Zweiten Weltkrieges den Opfern des Krieges lauthals versprochen worden war, daß er ihnen ›gewiß sei‹, erwies sich nach den Kriegen als das, was er eigentlich immer war: eine hohle Phrase.
Einem etwas zu Dank machen: es ihm recht machen, so daß er damit zufrieden ist. Dank hat in dieser Redensart nicht den Sinn von ›Danksagung‹, den wir jetzt mit dem Worte verbinden, sondern bedeutet noch wie ursprünglich ›anerkennendes Gedenken, Anerkennung‹. Im ›Nibelungenlied‹ (461, 2) ruft Brunhild, von Siegfrieds starkem Speerwurf getroffen, Gunther zu: »Gunther, ritter edele, des scuzzes habe danc«. In dem Schwank des Strickers ›Der Pfaffe Amis‹ (V. 1636) heißt es:
Ez ist mir wol ze danke (= sehr lieb),
daz ich iwer sprâche hân vernomen.
Die Verwandtschaft mit ›denken‹ zeigt sich auch noch in der Wendung Ich weiß es ihm Dank, in der ›es‹ ein alter Genitiv mit dem Sinn ›dafür‹ ist.
›Dank‹ oder ›Habedank‹ nannte man in der Turniersprache geradezu den Preis, den die Dame den besten Kämpfern des Tages überreichte. Diese Vorstellung liegt wohl auch noch den Abschiedsworten des Ritters Delorges in Schillers Ballade ›Der Handschuh‹ zugrunde: »Den Dank, Dame, begehr' ich nicht!«
Mir geht's danke! Antwort auf die Frage ›Wie geht's?‹ ⇨ gehen. Diese Floskel ist eigentlich nur eine halbe Antwort, sie enthält zwar den Dank für die Nachfrage, aber keine rechte Auskunft über das Befinden; somit ist sie eine der vielen Tabu-Ausdrücke, vgl. z.B. ›durchwachsen‹. Die Feststellung Sonst geht's dir danke! heißt: du bist verrückt.
Mit Danke dito! Danke desgleichen! erwidert man die guten Wünsche eines Mitmenschen. Die Redensart Für etwas bestens danken gilt als Umschreibung für eine Ablehnung, hat also eine Sinnverkehrung erfahren (genau wie französisch ›bien remercier quelqu'un de quelque chose‹), ebenso wie die Wendung Danke für Obst (und Südfrüchte), in Westdeutschland auch mit dem Zusatz: ›hab Pflaumen gegessen‹ oder in dem modernen Slogan, ›Atomkraft. Nein danke!‹ und analogen Wendungen.
Dagegen gelten als höfliche Erwiderungen auf ein gesprochenes ›Danke‹ die formelhaften Redensarten: ›Nichts zu danken‹, ›Gern geschehen‹, ›Nicht der Rede wert‹, ›Keine Ursache‹, ›bitte‹, ›Es war mir ein Vergnügen‹ und als etwas derb-burschikose Zurückweisung eines Danks die Wendung ›Stank für Dank‹ oder der lapidare Satz: ›Von Dank, davon starb die Katze des Schmiedes‹.
Bei besonderem Eifer hört man des öfteren auch die ironische Wendung ›Der Dank des Vaterlandes ist Ihnen (dir) gewiß‹, vor allem dann, wenn sich bereits absehen läßt, daß sich jemand (aus Idealismus)
fruchtlos abmüht und keine gebührende Anerkennung finden wird. Der ›Dank des Vaterlandes‹, der in Propagandareden des Ersten und Zweiten Weltkrieges den Opfern des Krieges lauthals versprochen worden war, daß er ihnen ›gewiß sei‹, erwies sich nach den Kriegen als das, was er eigentlich immer war: eine hohle Phrase.