Redensarten Lexikon
Christoph
Der Name des heiligen Christoph ist noch allgemein bekannt in der norddeutschen Redensart: vom großen Christopher reden: prahlen, ein dreistes und zuversichtliches Wesen zur Schau tragen. Bei Fritz Reuter heißt es: »wenn de Herr Ratsherr ... em frischen Maud inspraken hadd, denn satt hei hoch tau Pird und redte von den groten Christoffer«. Verbreitet ist auch der Zusatz zu dieser niederdeutschen Wendung ›He snackt von groten Christoffer un hett'n lütten noch nich sehn‹, er ist ein Prahlhans. Mecklenburgisch ›Hei geiht ümher as'n groten Christopher‹ hat die gleiche Bedeutung. Vgl. Lehm. 439 (Klein 7): »Wenn ein kleiner einem großen Christoff auff den achseln sitzt, so siehet er weiter als der groß«. Christophorus war an vielen Kirchen außen riesengroß angemalt, denn es kam darauf an, ihn zu sehen; außerdem ist er nach der Legende ja tatsächlich ein Riese.
Im späten Mittelalter bestand der Glaube, daß derjenige an diesem Tage nicht (ungebeichtet) starb, der ihn erblickt hatte.
Er hat einen Christoffel, der ihn über Wasser trägt: er hat einen Gönner, der ihn fördert; spielt auf die Legende des Riesen Christophorus an, der den Heiland durch das Wasser getragen hat. Vgl. niederländisch ›Hij heeft een Christoffel die hem draagt‹.
Christoffeln: den Teufel beschwören, übertragen auch für das Bleigießen am Silvesterabend mit der Absicht, das Schicksal für das kommende Jahr zu erkunden. Es ist abzuleiten vom sogenannten. ›Christoffelsgebet‹, einer Zauberformel, mit der der Teufel zum Erscheinen gezwungen werden konnte; wurde vor allem bei der Schatzgräberei verwendet. Im Christoffelsgebet ernennt der Jesusknabe den Christophorus, nachdem er ihn getauft hat, zu seinem Schatzmeister und gibt alle verborgenen Schätze der Erde in dessen Gewalt. (Badisches Wörterbuch III, S. 291; Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens II, Spalte 74 f.)
• H.-F. ROSENFELD: Der heilige Christophorus, seine Verehrung und Legende (Leipzig 1937); J. SZÖVERFFY: Der heilige Christopherus und sein Kult (Budapest 1943); A. LÖHR: Der heilige Christophorus und die Wandlungen im christlichen Heiligenkult, in: Festschrift O. Casel (1951), S. 227-259; M. ZENDER: Artikel ›Christophorus‹, in: Enzyklopädie des Märchens II, 1405-1411; G. BENDER: Christophorus. Patron der Schiffer, Fuhrleute und Kraftfahrer. Legende, Verehrung, Symbol (München 1975).
Der Name des heiligen Christoph ist noch allgemein bekannt in der norddeutschen Redensart: vom großen Christopher reden: prahlen, ein dreistes und zuversichtliches Wesen zur Schau tragen. Bei Fritz Reuter heißt es: »wenn de Herr Ratsherr ... em frischen Maud inspraken hadd, denn satt hei hoch tau Pird und redte von den groten Christoffer«. Verbreitet ist auch der Zusatz zu dieser niederdeutschen Wendung ›He snackt von groten Christoffer un hett'n lütten noch nich sehn‹, er ist ein Prahlhans. Mecklenburgisch ›Hei geiht ümher as'n groten Christopher‹ hat die gleiche Bedeutung. Vgl. Lehm. 439 (Klein 7): »Wenn ein kleiner einem großen Christoff auff den achseln sitzt, so siehet er weiter als der groß«. Christophorus war an vielen Kirchen außen riesengroß angemalt, denn es kam darauf an, ihn zu sehen; außerdem ist er nach der Legende ja tatsächlich ein Riese.
Im späten Mittelalter bestand der Glaube, daß derjenige an diesem Tage nicht (ungebeichtet) starb, der ihn erblickt hatte.
Er hat einen Christoffel, der ihn über Wasser trägt: er hat einen Gönner, der ihn fördert; spielt auf die Legende des Riesen Christophorus an, der den Heiland durch das Wasser getragen hat. Vgl. niederländisch ›Hij heeft een Christoffel die hem draagt‹.
Christoffeln: den Teufel beschwören, übertragen auch für das Bleigießen am Silvesterabend mit der Absicht, das Schicksal für das kommende Jahr zu erkunden. Es ist abzuleiten vom sogenannten. ›Christoffelsgebet‹, einer Zauberformel, mit der der Teufel zum Erscheinen gezwungen werden konnte; wurde vor allem bei der Schatzgräberei verwendet. Im Christoffelsgebet ernennt der Jesusknabe den Christophorus, nachdem er ihn getauft hat, zu seinem Schatzmeister und gibt alle verborgenen Schätze der Erde in dessen Gewalt. (Badisches Wörterbuch III, S. 291; Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens II, Spalte 74 f.)
• H.-F. ROSENFELD: Der heilige Christophorus, seine Verehrung und Legende (Leipzig 1937); J. SZÖVERFFY: Der heilige Christopherus und sein Kult (Budapest 1943); A. LÖHR: Der heilige Christophorus und die Wandlungen im christlichen Heiligenkult, in: Festschrift O. Casel (1951), S. 227-259; M. ZENDER: Artikel ›Christophorus‹, in: Enzyklopädie des Märchens II, 1405-1411; G. BENDER: Christophorus. Patron der Schiffer, Fuhrleute und Kraftfahrer. Legende, Verehrung, Symbol (München 1975).