Redensarten Lexikon
Christbaum
Nicht alle auf dem Christbaum haben; nicht ganz bei Verstand sein, schwachsinnig, verrückt, närrisch, nicht ganz richtig im Kopf sein. Das Licht ist das Sinnbild des klugen Verstandes; so spricht man auch von einem ›Licht der Gelehrtenwelt‹ oder von einer ›Großen Leuchte der Wissenschaft‹. Das Fehlen von Lichtern auf dem Weihnachtsbaum wird mit Geistesschwachheit gleichgesetzt. Die meisten solcher Redewendungen entstehen durch Abwandlung der Grundredensart ›Nicht alle (Sinne) beisammen haben‹. Entsprechend dem Tabu, das über ernsthaften Krankheiten, insbesondere aber über den Geisteskrankheiten liegt, werden die Worte Sinn, Verstand, Geist usw. durch Worte anderer Bereiche ersetzt ( Tasse).    Der Christbaum brennt: feindliche Flieger greifen an. Die Wendung entstand im 2. Weltkrieg. Alliierte Flieger warfen bei nächtlichen Angriffen an Fallschirmen hängende hell und lang brennende Leuchtkugel- Bündel ab, um das Bombenziel zu kennzeichnen. Diese Leuchtzeichen erweckten den Eindruck von am Himmel schwebenden überdimensionalen Lichterbäumen. Der mit beißendem Spott von der Bevölkerung geprägte Ausdruck verbindet ironisch den Christbaum als Symbol des Weihnachtsfestes und der Nächstenliebe mit dem Vernichtungswerk eines Bombenangriffs.
   Der ganze Christbaumschmuck: alle Orden und Ehrenzeichen ( Lametta).
   Den Christbaum schmücken: in der Vorweihnachtszeit den Wählern politisch-ökonomische Geschenke machen, um sich deren Gunst zu erhalten.
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Ansicht: Christbaum