Redensarten Lexikon
Chrisam
ist das vom Bischof am Gründonnerstag geweihte Salböl (Olivenöl mit Balsam) der katholischen Kirche, das bei Taufe, Priester-, Bischofs-, Altar-, Glockenweihe u.ä. verwendet wird; bei der Firmung ist die Salbung mit Chrisam das wesentliche Geschehen. Von einem, bei dem alle Mühe und Kosten umsonst sind, sagt man An dem ist Chrisam und Taufe verloren; vgl. lateinisch ›Oleum et operam perdidit‹. Belegt bei Geiler von Kaysersberg: »da ist chrisam und tauf an verloren, hilft kein predigen me, wan sie seind herter weder ein ambosz«.    Die Redensart Das hilft wie Chrisam zum Schuhputzen: das hilft gar nicht, ist schon Johann Fischart bekannt.

• K. BETH: Artikel ›Chrisam‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens II, Spalte 58-59; PH. HOFMEISTER: Die heiligen Öle in der morgen- und abendländischen Kirche (Würzburg 1948); L. BRUDER: Artikel ›Chrisam‹, in: Religion in Geschichte und Gegenwart I (3. Auflage 1957), Spalte 1680.
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