Redensarten Lexikon
Brückenkopf
Einen Brückenkopf bilden: im Festungskrieg defensiv zum Schutz einer vorhandenen Brücke alle Verteidigungskräfte zusammenziehen. Der militärische Ausdruck ›Brückenkopf‹ ist seit Ende des 18. Jahrhunderts in diesem Sinne im Deutschen geläufig und nach dem gleichbedeutenden französisch ›tete de pont‹ gebildet. Bei den Bewegungskriegen im 20. Jahrhundert erhielt der Brückenkopf eine andere Funktion. Er wurde als möglichst großes Gebiet auf dem gegnerischen Ufer in Besitz genommen, um ungehindert Verstärkung über den Fluß nachziehen zu können und damit die Offensive voranzutragen; im gleichen Sinn auch bei überseeischer Operation gebraucht.    Einen Brückenkopf halten: trotz großer Verluste standhalten, dagegen: Einen Brückenkopf bereinigen (scherzhaft: rasieren): die gegnerische Befestigungsanlage dem Erdboden gleichmachen, ›schleifen‹; das feindliche Hindernis hinwegfegen und damit den eigenen Truppen den Weg freimachen.
   Die Illustration aus den ›Münchner Bilderbogen‹: ›Militärische Redensarten‹ nimmt die Redensart wörtlich und zieht sie damit ins Lächerliche.

Einen Brückenkopf rasieren. Detail aus Münchener Bilderbogen Nr. 274: Militärische Redensarten.
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Ansicht: Brückenkopf