Redensarten Lexikon
Boykott
Einen Boykott (gegen ein Land) verhängen: keine Waren von dem betreffenden Land mehr einführen. Die Redensart hat sich als Bezeichnung für wirtschaftliche und gesellschaftliche Sanktionen vor ca. 100 Jahren von England aus über die ganze Welt verbreitet und in jüngster Zeit auch Eingang in die politische Fachsprache gefunden.    Der Name stammt von dem englischen Güterverwalter Charles Boykott, der wegen seiner Härte gegen die Pächter um 1880 von der irischen Landliga zur Auswanderung gezwungen wurde, indem sie durch organisierte Aktionen die Arbeiter zur Aufgabe der Arbeit bewegte, die Geschäftsleute veranlaßte, keine Verträge mehr mit ihm zu schließen sowie den gesellschaftlichen Verkehr mit ihm abzubrechen und ihm somit die Existenzgrundlage entzog. Aus dieser gnadenlosen Ächtung und Ausschaltung hat sich die heutige Form des nationalen, politisch motivierten Boykotts entwickelt, bei dem wirtschaftliche Sanktionen und andere Druckmittel eingesetzt werden, um bestimmte politische Ziele zu erreichen.
   Während ein solcher Boykott als legitimes politisches Instrument betrachtet wird – vor allem, wenn es sich um Menschenrechtsverletzungen handelt –, gilt der soziale oder gesellschaftliche Boykott von Privatpersonen in einigen Ländern als strafbare Handlung.
   Jemanden boykottieren, d.h. ihn dadurch ausschalten, daß man ihn in Verruf bringt und gesellschaftlich isoliert, und Eine Sache boykottieren, indem man versucht, sie zu verhindern und zu Fall zu bringen.
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