Redensarten Lexikon
Bord
der oberste Schiffsrand, ist aus der Seemannssprache auch in die allgemeine Umgangssprache eingedrungen; vgl. die Wendungen Ballast über Bord werfen: auf Überflüssiges verzichten; Alles über Bord werfen: aufgeben, z.B. 1834 bei Raimund (Sämtliche Werke, S. 473): »die düstern Sorgen werft all über Bord«.    Klar Bord machen: Ordnung schaffen, aufräumen. ›Er ist über Bord gegangen‹ sagt man norddeutsch von jemandem, der um seinen guten Ruf gekommen ist, aber auch von einem Gestorbenen.
   Von Bord gehen Lotse.
   Einen über Bord werfen: einen aus seiner Stellung entfernen; Über Bord fallen: die Mittel für seine Existenz, seinen Arbeitsplatz verlieren, vgl. niederländisch ›Hij valt over boord‹; Er ist wieder an höhern Bord: er hat sich wieder aufgerafft; Sie sind nicht auf einem Bord: sie denken und fühlen verschieden, haben verschiedene Ansichten, leben nicht in gutem Einverständnis; vgl. französisch ›Ils ne sont pas du même bord‹, im Sinne von: Sie gehören verschiedenen Parteien an; So muß er mir nicht an Bord kommen!: eine solche Behandlung dulde ich nicht; vgl. niederländisch ›aan boord komen‹, jemandem mit Worten oder Taten lästig fallen.
• W. STAMMLER: Seemanns Brauch und Glaube, in: Deutsche Philologie im Aufriß (Berlin 1957), Band III.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Bord