Redensarten Lexikon
Blocksberg
Unter den Redensarten, die aus Zaubersagen herausgewachsen sind, stehen solche zum Hexenglauben zahlenmäßig an der Spitze. Bekannt ist die abweisende Antwort Geh zum Blocksberg! (z.B. niederrheinisch ›Goah na dem Blocksberch‹). Jemanden auf den Blocksberg wünschen: ihn verwünschen, sich ihn weit weg wünschen. Der Blocksberg, der Brocken im Harz, gilt seit dem 17. Jahrhundert als berühmter Hexenberg und Hexentanzplatz. Darüber hinaus gibt es in Deutschland noch Hunderte anderer Erhöhungen mit dem Namen Blocksberg, woraus sich die weite Verbreitung der Redensart erklärt: ›Daß du auf dem Blocksberg wärest!‹ (Lichtenbergs Schriften); »Ik wull dat du uppen Blocksberge seetst« (Wander I, Spalte 407). Mecklenburgisch z.B. sagt man von einem Schläfrigen ›Dee is wol mit de Hexen nah'n Blocksbarg wäst‹, und von der stumpfen Sense heißt es ›Dor kann'n up nah'n Blocksbarg riden‹. Ähnlich schleswig-holsteinisch ›Dat Meß is so stump, dor kannst mit'n bloten Ars op na'n Blocksbarg rieden‹, ›Op sien Meß kann en Hex ahn Ünnerbüx up na'n Blocksbarg rieden‹.
In anderen Landschaften sagt man von einem stumpfen Messer ›Auf dem Messer kann man nach Breslau (Rom, Paris, Köln) reiten‹. Der Messerritt ist unverkennbar ein Hexenritt und bezieht sich auf den Volksglauben: Man darf sein Messer nicht mit der Schneide nach oben legen, weil sonst die Hexen darauf zum Blocksberg reiten.
• WANDER I, Spalte 407; A. WITTMANN: Die Gestalt der Hexe in der deutschen Sage (Diss. Heidelberg 1933); L. RÖHRICH: Sprichwörtliche Redensarten aus Volkserzählungen, S. 260; W. ERICH PEUCKERT und K.H. BERTAU: Der Blocksberg, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 75, H. 4 (1956), S. 347-356. C. PIAT: Frauen, die hexen (Freiburg i. Br. 1985); C. GINZBURG: Hexensabbat (Berlin 1990); H. GERLACH: Artikel ›Hexe‹, in: Enzyklopädie des Märchens VI, Spalte 960-992.
Unter den Redensarten, die aus Zaubersagen herausgewachsen sind, stehen solche zum Hexenglauben zahlenmäßig an der Spitze. Bekannt ist die abweisende Antwort Geh zum Blocksberg! (z.B. niederrheinisch ›Goah na dem Blocksberch‹). Jemanden auf den Blocksberg wünschen: ihn verwünschen, sich ihn weit weg wünschen. Der Blocksberg, der Brocken im Harz, gilt seit dem 17. Jahrhundert als berühmter Hexenberg und Hexentanzplatz. Darüber hinaus gibt es in Deutschland noch Hunderte anderer Erhöhungen mit dem Namen Blocksberg, woraus sich die weite Verbreitung der Redensart erklärt: ›Daß du auf dem Blocksberg wärest!‹ (Lichtenbergs Schriften); »Ik wull dat du uppen Blocksberge seetst« (Wander I, Spalte 407). Mecklenburgisch z.B. sagt man von einem Schläfrigen ›Dee is wol mit de Hexen nah'n Blocksbarg wäst‹, und von der stumpfen Sense heißt es ›Dor kann'n up nah'n Blocksbarg riden‹. Ähnlich schleswig-holsteinisch ›Dat Meß is so stump, dor kannst mit'n bloten Ars op na'n Blocksbarg rieden‹, ›Op sien Meß kann en Hex ahn Ünnerbüx up na'n Blocksbarg rieden‹.
In anderen Landschaften sagt man von einem stumpfen Messer ›Auf dem Messer kann man nach Breslau (Rom, Paris, Köln) reiten‹. Der Messerritt ist unverkennbar ein Hexenritt und bezieht sich auf den Volksglauben: Man darf sein Messer nicht mit der Schneide nach oben legen, weil sonst die Hexen darauf zum Blocksberg reiten.
• WANDER I, Spalte 407; A. WITTMANN: Die Gestalt der Hexe in der deutschen Sage (Diss. Heidelberg 1933); L. RÖHRICH: Sprichwörtliche Redensarten aus Volkserzählungen, S. 260; W. ERICH PEUCKERT und K.H. BERTAU: Der Blocksberg, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 75, H. 4 (1956), S. 347-356. C. PIAT: Frauen, die hexen (Freiburg i. Br. 1985); C. GINZBURG: Hexensabbat (Berlin 1990); H. GERLACH: Artikel ›Hexe‹, in: Enzyklopädie des Märchens VI, Spalte 960-992.