Redensarten Lexikon
binden
Einen hinter die Binde gießen: ein Glas trinken (von alkoholischen Getränken, besonders Schnaps), vielfach auch allgemein: trinken, ohne Rücksicht auf die Menge; vgl. französisch ›s'en envoyer un derrière la cravate‹.    Er hat zu viel hinter die Binde gegossen: er ist betrunken. Die Redensart, die erst um 1850 aufgekommen ist, geht davon aus, daß man unter Binde in dieser Zeit speziell die Halsbinde verstand, die dann bildlich für den Hals selbst gesetzt wird. Die Fassung ›Einen hinter die Binde kippen‹ zeigt, daß dabei zunächst an ein schnelles Trinken gedacht ist.
   Einem eine Binde um die Augen legen: ihm die Tatsachen bewußt vorenthalten. Jemandem die Binde von den Augen nehmen (reißen): ihm klar sagen, wie die Dinge liegen; ihm zeigen, was er nicht selbst erkennen konnte. Sieht einer den ihm bisher verborgenen Sachverhalt plötzlich selbst, sagt er, daß es ihm Wie eine Binde von den Augen gefallen sei (vgl. ›Wie Schuppen von den Augen fallen‹).
   Einem etwas auf die Seele binden Seele; Einem etwas auf die Nase binden Nase.
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