Redensarten Lexikon
bigott
Bigott (bigottisch) sein: übertrieben fromm, frömmelnd, auch: scheinheilig sein. Das Wort ›bigott‹ ist im 18. Jahrhundert aus französisch ›bigot‹ ins Deutsche entlehnt, wobei es volksetymologisch zu einer Assoziation der 2. Silbe mit ›Gott‹ kommt. Voraus liegt vielleicht eine altenglische Schwurformel ›bi god‹, vgl. neuhochdeutsch ›Bei Gott‹, und die in den oberdeutschen Mundarten geläufige Beteuerung ›bigott‹: wahrhaftig, fürwahr. Das Jiddische ›begotisch‹: fromm, gottbegnadet, ist eine weitere mögliche Quelle für das französische Adjektiv.    Möglich wäre auch eine Entlehnung aus einem spanischen ›(hombre de) bigote‹: (Mann mit) Knebelbart. Die moderne Bedeutung wäre dann von dem ernsten und finsteren Gesichtsausdruck übertragen, den ein solcher Bart bewirkt.
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