Redensarten Lexikon
Bescherung
Da haben wir die Bescherung: das erwartete Unglück ist eingetroffen. Die ganze Bescherung: das alles. Da liegt die ganze Bescherung (auch die ganze Pastete) auf der Erde: ›Bescheren‹ und ›Bescherung‹ werden ursprünglich religiös verstanden (»und segne, was Du uns bescheret hast«; ›Weihnachtsbescherung‹), dann aber auch häufig ironisch im Sinne eines unerwünschten Beschenktwerdens, einer unangenehmen Überraschung gebraucht. So schon 1784 in Schillers ›Kabale und Liebe‹ (II, 5): Miller (lacht voller Bosheit): »Gottlob! Gottlob! Da haben wir ja die Bescherung!« (das Unheil). Bescherungen bringen manchmal auch unangenehme Überraschungen, wofür Fritz Reuter in seiner Weihnachtsgeschichte ›Wat bi'ne Aewerraschung 'rute kamen kann‹ ein ergötzliches Beispiel bietet.
• I. SEIDEL-SLOTTY: »Da haben wir die Bescherung«, in: Revue des études indoeuropéennes, 4 (1947), S. 27-33.
Da haben wir die Bescherung: das erwartete Unglück ist eingetroffen. Die ganze Bescherung: das alles. Da liegt die ganze Bescherung (auch die ganze Pastete) auf der Erde: ›Bescheren‹ und ›Bescherung‹ werden ursprünglich religiös verstanden (»und segne, was Du uns bescheret hast«; ›Weihnachtsbescherung‹), dann aber auch häufig ironisch im Sinne eines unerwünschten Beschenktwerdens, einer unangenehmen Überraschung gebraucht. So schon 1784 in Schillers ›Kabale und Liebe‹ (II, 5): Miller (lacht voller Bosheit): »Gottlob! Gottlob! Da haben wir ja die Bescherung!« (das Unheil). Bescherungen bringen manchmal auch unangenehme Überraschungen, wofür Fritz Reuter in seiner Weihnachtsgeschichte ›Wat bi'ne Aewerraschung 'rute kamen kann‹ ein ergötzliches Beispiel bietet.
• I. SEIDEL-SLOTTY: »Da haben wir die Bescherung«, in: Revue des études indoeuropéennes, 4 (1947), S. 27-33.