Redensarten Lexikon
berappen
Berappen müssen: bezahlen (burschikos). Kluge erklärt berappen = bezahlen in Rappen. Dem widerspricht aber, daß das Wort erst 1840 bezeugt ist; das Deutsche Wörterbuch verzeichnet es 1854 noch nicht. Der Rappen war aber bereits im 15. und 16. Jahrhundert allgemeines Zahlungsmittel; er gilt noch heute in der Schweiz. Gerade aber in der Schweiz scheint das Wort berappen ursprünglich fremd zu sein; erst neuerdings hört man schweizerisch ›Es ist alls berappt‹. Das Wort gehört vielmehr ursprünglich der Studenten- und der Gaunersprache an und ist aus der schwäbischen Krämersprache und aus dem Rotwelsch ins Hochdeutsche und in die deutschen Mundarten eingedrungen. Buttenwieser führt es auf eine hebräische Quelle zurück, und zwar auf Ex 21,19, wo es heißt: rappô jerappé = die Heilungskosten bezahlen. Wenn einer den anderen im Streit verletzt hat, muß er ihm die Versäumnis für die Zeit der Heilung ersetzen. Der Übergang von jerappé zu berappen scheint ebenso leicht wie der Bedeutungsübergang von ›Heilung bezahlen‹ zum allgemeinen Begriff ›bezahlen‹.
Die Berappungsarie singen: den Kellner zur Begleichung der Rechnung rufen, besonders bei Studenten beliebt, schon 1898 als Modeausdruck üblich.
Eine Scherzbildung zu berappen ist St. Berappius, der Schutzheilige des Steuerzahlers, der für Berlin seit 1960 bezeugt ist.
• M. BUTTENWIESER: Die Herkunft des Wortes berappen, in: Zeitschrift für Deutschkunde 36 (1922), S. 181 f.; L. GÖHRING, S. 24; S.A. BIRNBAUM: Der Mogel, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 74 (1955), S. 249; H. MAUÉ und L. VEIT: Münzen in Brauch und Aberglauben (Mainz 1982).
Berappen müssen: bezahlen (burschikos). Kluge erklärt berappen = bezahlen in Rappen. Dem widerspricht aber, daß das Wort erst 1840 bezeugt ist; das Deutsche Wörterbuch verzeichnet es 1854 noch nicht. Der Rappen war aber bereits im 15. und 16. Jahrhundert allgemeines Zahlungsmittel; er gilt noch heute in der Schweiz. Gerade aber in der Schweiz scheint das Wort berappen ursprünglich fremd zu sein; erst neuerdings hört man schweizerisch ›Es ist alls berappt‹. Das Wort gehört vielmehr ursprünglich der Studenten- und der Gaunersprache an und ist aus der schwäbischen Krämersprache und aus dem Rotwelsch ins Hochdeutsche und in die deutschen Mundarten eingedrungen. Buttenwieser führt es auf eine hebräische Quelle zurück, und zwar auf Ex 21,19, wo es heißt: rappô jerappé = die Heilungskosten bezahlen. Wenn einer den anderen im Streit verletzt hat, muß er ihm die Versäumnis für die Zeit der Heilung ersetzen. Der Übergang von jerappé zu berappen scheint ebenso leicht wie der Bedeutungsübergang von ›Heilung bezahlen‹ zum allgemeinen Begriff ›bezahlen‹.
Die Berappungsarie singen: den Kellner zur Begleichung der Rechnung rufen, besonders bei Studenten beliebt, schon 1898 als Modeausdruck üblich.
Eine Scherzbildung zu berappen ist St. Berappius, der Schutzheilige des Steuerzahlers, der für Berlin seit 1960 bezeugt ist.
• M. BUTTENWIESER: Die Herkunft des Wortes berappen, in: Zeitschrift für Deutschkunde 36 (1922), S. 181 f.; L. GÖHRING, S. 24; S.A. BIRNBAUM: Der Mogel, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 74 (1955), S. 249; H. MAUÉ und L. VEIT: Münzen in Brauch und Aberglauben (Mainz 1982).