Redensarten Lexikon
bemoost
Das Wort bemoost begegnet besonders in traditionellen Verbindungen wie Bemoostes Haupt, Bemooster Herr u.a. Wer Moos anzusetzen beginnt, der wird alt, ist zu lange an einer Stelle gewesen. Bairisch-oberpfälzisch heißt es: ›Es wachst iehms Mies aufm Mantel. Dieß sagt man von alten Studenten‹ (Zaupser, Bairisch-oberpfälzisch Id. [1789], S. 52).    In der Studentensprache des 19. Jahrhunderts ist der Begriff auf die Studenten der letzten Semester eingegrenzt worden; bekannt ist die Stelle in Goethes ›Faust‹ (II. Teil, V. 6638): »bejahrt und noch Student, bemooster Herr!« Beim Abschied von der Universität nach bestandenem Examen erklingt noch heute in Studentenkreisen Gustav Schwabs Studentenlied ›Bemooster Bursche zieh ich aus‹.

• W. FABRICIUS: Zur Studentensprache, in: Zeitschrift für deutsche Wortforschung III (1902), S. 96.
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