Redensarten Lexikon
Beckmesserei
Beckmesserei betreiben: kleinlich pedantische Rechthaberei, mit übertriebener Akribie Fehler anstreichen – eine Eigenschaft, die ihren Namen erhielt nach der Figur des Stadtschreibers Sixtus Beckmesser in Richard Wagners ›Meistersinger von Nürnberg‹. Diese wiederum geht zurück auf den Meistersinger Sixtus Beckmesser, der im 16. Jahrhundert lebte und zum Vergnügen seiner Mitmenschen Verse gedichtet und Lieder gesungen hat. Seine Melodien waren noch lange beliebt. Wagner wollte in seiner komischen Figur des philisterhaften Nörglers, der in übertriebener Weise zu kritisieren pflegt, den Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick verspotten und hatte sie deshalb ursprünglich Hans Lick genannt. Von dieser Bühnenfigur leitet sich auch ab der Ausdruck Beckmessern: übergenaue Maßstäbe anlegen, kritiksüchtig sein.
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