Redensarten Lexikon
bangen
Angst und bange werden: die Redensart ist biblischen Ursprungs. Jer 50, 43 heißt es vom König zu Babel: ›Ihm wird so angst und bange werden wie einer Frau in Kindsnöten‹. Nach Sir 4, 19 sagen wir »Angst und bange machen«. »Bange und angst« steht 1 Makk 13, 2. Diese Zwillingsformel enthält zwei Wörter mit ursprünglich gleichem Wortstamm. ›Angst‹ steht in Zusammenhang mit ›eng‹ und bedeutet sowohl Mutlosigkeit als auch quälende Sorge, ist also ein bedrückender, beengender Zustand (Beklemmung). ›Bange‹ ist aus ›beange‹ = beengt (gedrückt, gepreßt) hervorgegangen. Die neuere Abwandlung Bange machen gilt nicht! ist mundartlich und literarisch seit dem frühen 19. Jahrhundert belegt.    Mit Hangen und Bangen Hangen.
   ›Ik bün nig bang un waar nig bang‹, ich bin und werde nicht furchtsam; so sagt man holsteinisch zu einem, der sich für beherzt ausgibt, in Wirklichkeit aber ein Hasenfuß ist. Die Redensart bezieht sich auf das plattdeutsche Schwankmärchen vom Bauern Waghals (Wander I, Spalte 227). Eine ebenfalls ironische Bedeutung hat die Wendung Es ist ihm nicht bange, das Herz klopft ihm nur bis in die rechte Wade (das Herz ist ihm in die Hosentasche gefallen), scherzhaft im Niederdeutschen: ›Bang is hei nich, ober hei kann schnell loopen!‹; vgl. niederländisch ›Hij is niet bang, maar het hart popelt hem in't lijf‹.
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