Redensarten Lexikon
Bahn
Bahn brechen: in einer schwierigen Unternehmung den Anfang machen, so daß für andere der Weg frei ist. Die Wendung ergibt sich aus der Grundbedeutung von Bahn = Schlagfläche, Durchhau durch einen Wald.    Freie Bahn haben: alle Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt haben, von niemand behindert werden.
   Etwas auf die Bahn bringen: etwas Neues einführen, zur Sprache bringen; so auch mundartlich, z.B. schweizerisch ›öppis uf d'Ban bringe‹; niederländisch ›iets op de baan bringen‹; westfälisch ›dat sall wir (wieder) bei de ban‹, das soll wieder zum Vorschein kommen. Im Hintergrund der Redensart steht die Bedeutung von Bahn als geebnetem Platz, nämlich die Kampfbahn der Ritter. Bereits mittelhochdeutsch wird der Ausdruck ›einen ze bane bringen‹, auf den Weg bringen, in übertragener Bedeutung verwendet; ebenso bei Hans Sachs: »Jederman nam die schwenck für gut, so si auf die ban hetten pracht«. In Nicolaus Gryses ›Leien Bibel‹ (Rostock 1604) wird Bahn mit Bein zu einer stabenden Formel verbunden: »denn de Sünde hefft anfenckliken ... den Dodt up de Bane unde Beene gebracht«. Die Redensart lebt möglicherweise auch in verkürzter Form noch in den Ausdrücken ›Etwas (Neues) aufbringen‹ und ›Anbahnen‹ weiter.
   Aus der Bahn geworfen werden: im Berufsleben scheitern. Auch diese Wendung scheint dem Turnierwesen entlehnt zu sein: wer beim Kampf aus der Bahn geworfen wurde, war der Unterlegene.
   Auf die schiefe Bahn geraten schief.
   Etwas in die richtigen Bahnen lenken: den besten Weg weisen, um einem vernünftigen Ziel zuzustreben.
   In die gewohnten Bahnen zurückkehren: seine alten Gewohnheiten aufnehmen.
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