Redensarten Lexikon
Bäcker
Das Bäckerexamen machen: den ganzen Tag zum Fenster hinaussehen, faulenzen. Ironischer Handwerkerspott; seit dem 19. Jahrhundert belegt. Beim Becken! lautet in Mittel- und Oberdeutschland die spöttisch ablehnende Antwort auf irgendeine zudringliche Frage oder Zumutung. Die Redensart ist vielleicht ursprünglich eine Abkürzung von ›Das bekommst du beim Becken, aber nicht bei mir!‹ (⇨ Kuchen). Oberdeutsch ›Da ist nicht alle Tage Backtag‹, dort gibt es wenig Essen und Vorräte, dort herrscht Mangel.
Spott über den Beruf des Bäckers kommt zum Ausdruck in Necknamen wie: Semmeldreher, Stutenknieper, Laiblschmied, Kringelbäcker, Pamelfritze, Schrippenarchitekt, Kipfelschmied, Bollenbäck, Gottesgabendrexler, Knöpflesbäck, Teigaffe, Mehlwurm, Teigbildhauer, Korinthenbäcker u.a. sowie in Spottversen wie z.B.:
»Hutzelbäck, verbrenn dei Weck«;
»Bäck verreck im Ofeneck«;
»Der Bäcker zählt: 1, 2, 3, 4
das fünfte gehört mir«;
»Auf jedem Eck
sitzet ein Datschenbäck«.
Auch die niederdeutsche Wendung ›Brööd maakt fett, avers blots de Bäckers!‹ gehört in diesen Zusammenhang.
Auf die Fragen: ›Wie alt ist das Brot?‹ und ›Wie alt sind die Brezle?‹ etc. antwortet man im Schwarzwald: ›Der Bäcker lebt noch‹ (Buchenberg, 1988).
›Ein Bäckerdutzend‹ ⇨ dreizehn.
• P.Y. SÉBILLOT: Traditions et superstitions de la boulangerie (Paris 1892); R. SCHÖMER: Artikel ›Bäcker‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 779-781; G. GROBER- GLÜCK: Motive und Motivationen in Redensarten und Meinungen, Bd. I (Marburg 1974), S. 51, 369 ff., 390 ff.; E. MOSER-RATH: Artikel ›Backen, Backofen, Bäcker‹, in: Enzyklopädie des Märchens I, Spalte 1131-1137.
Das Bäckerexamen machen: den ganzen Tag zum Fenster hinaussehen, faulenzen. Ironischer Handwerkerspott; seit dem 19. Jahrhundert belegt. Beim Becken! lautet in Mittel- und Oberdeutschland die spöttisch ablehnende Antwort auf irgendeine zudringliche Frage oder Zumutung. Die Redensart ist vielleicht ursprünglich eine Abkürzung von ›Das bekommst du beim Becken, aber nicht bei mir!‹ (⇨ Kuchen). Oberdeutsch ›Da ist nicht alle Tage Backtag‹, dort gibt es wenig Essen und Vorräte, dort herrscht Mangel.
Spott über den Beruf des Bäckers kommt zum Ausdruck in Necknamen wie: Semmeldreher, Stutenknieper, Laiblschmied, Kringelbäcker, Pamelfritze, Schrippenarchitekt, Kipfelschmied, Bollenbäck, Gottesgabendrexler, Knöpflesbäck, Teigaffe, Mehlwurm, Teigbildhauer, Korinthenbäcker u.a. sowie in Spottversen wie z.B.:
»Hutzelbäck, verbrenn dei Weck«;
»Bäck verreck im Ofeneck«;
»Der Bäcker zählt: 1, 2, 3, 4
das fünfte gehört mir«;
»Auf jedem Eck
sitzet ein Datschenbäck«.
Auch die niederdeutsche Wendung ›Brööd maakt fett, avers blots de Bäckers!‹ gehört in diesen Zusammenhang.
Auf die Fragen: ›Wie alt ist das Brot?‹ und ›Wie alt sind die Brezle?‹ etc. antwortet man im Schwarzwald: ›Der Bäcker lebt noch‹ (Buchenberg, 1988).
›Ein Bäckerdutzend‹ ⇨ dreizehn.
• P.Y. SÉBILLOT: Traditions et superstitions de la boulangerie (Paris 1892); R. SCHÖMER: Artikel ›Bäcker‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 779-781; G. GROBER- GLÜCK: Motive und Motivationen in Redensarten und Meinungen, Bd. I (Marburg 1974), S. 51, 369 ff., 390 ff.; E. MOSER-RATH: Artikel ›Backen, Backofen, Bäcker‹, in: Enzyklopädie des Märchens I, Spalte 1131-1137.