Redensarten Lexikon
Backen
Niederdeutsch einem etwas backen (braten): einem eine Unannehmlichkeit zufügen; ähnlich niederländisch ›iemand iets bakken‹ – ›iemand een papje koken‹ Backe.    Schnee im Ofen backen: etwas Sinnloses tun, bedeutet in Bayern: sein Vermögen verlieren, zugrunde gehen.
   Nicht (ganz) gebacken sein: nicht bei Verstand sein.
   Frisch gebacken sein: gerade eine Ausbildung beendet, eine Prüfung bestanden haben, auch: ein neues Amt übertragen bekommen.
   Backen bleiben: in der Schule nicht versetzt werden. Die schülersprachliche Redensart gehört zu englisch ›back‹ = zurück, meint also ganz wörtlich: zurückbleiben ( pappen bleiben).
   An de Backen und Banken! (auch To 'm Back!) ist in der Seemannssprache der Essensruf der Matrosen, kommt aber auch in anderem Zusammenhang vor, z.B. ›Bei Sturm ist an Backen und Banken nicht zu denken‹. Die (das) Back ist in der Seemannssprache eine Essensschüssel (spät-lateinisch bacca = Wassergefäß). Die Back ist aber auch ein Teil der Schiffsmannschaft, die auf einer Fahrt eine Arbeits- und Wachgemeinschaft bildet und dann natürlich auch zusammen ißt. Rheinisch kennt man ›einem ob 'n Back liegen‹, zur Last fallen; Back meint auch hier den Eßnapf.

• F. ECKSTEIN: Artikel ›Backen‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 754-779; E. MOSER-RATH: Artikel ›Backen, Backofen, Bäcker‹, in: Enzyklopädie des Märchens I, Spalte 1131-1137.}

Frisch gebacken. James Gillray: Karikatur auf die Ereignisse des Jahres 1806: Nach der Schlacht von Austerlitz macht Napoleon die Herrscher von Bayern, Württemberg und Baden zu Satelliten-Monarchen.
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