Redensarten Lexikon
Backe
Die Backen (den Mund) voll nehmen: prahlen, viele Worte machen. Die Redensart, die sich in diesem Sinne schon bei Lessing findet, erklärt sich von selbst.    Mit leeren Backen kauen: das Zusehen haben, vgl. auch französisch ›mâcher à vide‹.
   Dem kann man ein Vaterunser durch die Backen blasen Vaterunser.
   Dagegen: Er hat Backen wie ein Amtmann: er ist wohlgenährt.
   Das Sprichwort ›Wie die Backen – so die Hacken‹ meint: wie man ißt, so arbeitet man auch.
   Au Backe! ist zunächst ein Schmerzensausruf, der auf Backenschmerzen bei Zahnreißen oder beim Erhalten einer ›Backpfeife‹ zurückgeht, dann aber verallgemeinert und bildlich als Ausruf der (freudigen oder unangenehmen) Überraschung, der Verwunderung, auch des Zweifels. A. Lasch dagegen lehnt die Verbindung mit Backe = Wange ab und stellt die Redensart zum Verb backen, das niederdeutsch als grobe Abweisung gilt (›Ik will di wat backen!‹ ich will dir was andres tun!).
   Au Backe, mein Zahn! ist eine junge Weiterbildung, wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer das Wort illustrierenden Gebärde des Clowns Grock.
• A. LASCH: ›Berlinisch‹. Eine berlinische Sprachgeschichte (Berlin o.J. [1928]), S. 195; KÜPPER.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Backe