Redensarten Lexikon
Bach
In den Bach fallen: ins Meer fallen, im Meer ertrinken; Im Bach liegen: im Meer ertrunken sein, den Seemannstod gefunden haben. Der Matrose fällt nie ins ›Meer‹, sondern in den ›Bach‹, ein typisches Beispiel für die verharmlosende und euphemistisch untertreibende Ausdrucksweise der Seemannssprache; vielleicht hat die Redensart aber auch einen volksglaubensmäßigen Hintergrund.    In ganz anderem Zusammenhang sagt man in Oberösterreich bei anhaltendem Regen: Es muß jemand in den Bach gefallen sein (daß es nimmer aufhört zu regnen). Der Redensart liegt ein Analogieschluß zugrunde wie im volkstümlichen Regenzauber, wo jemand mit Wasser beschüttet oder gebadet wird, damit es regnet. Regnet es ununterbrochen, so folgert die Redensart, so muß wohl jemand in den Bach gefallen sein.
   Noch nicht über den Bach sein: das Schwierigste ist noch nicht überwunden, der Ausgang ist noch ungewiß, Berg
   ›Scho de Bach na!‹ (Schon den Bach hinunter!) sagt man schwäbisch für eine verpaßte einmalige Gelegenheit.

• W. STAMMLER: Seemanns Brauch und Glaube, in: Deutsche Philologie im Aufriß III (Berlin 1957), Spalte 1876 f.; U. ZIFREUND: Die deutschen Regenlieder und ihre Beziehung zu Kult und Brauch (Diss. Marburg 1955), S. 154.
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