Redensarten Lexikon
aut
Weder aut noch naut haben: gar nichts, nicht das mindeste haben. Im westlichen Mitteldeutschland sind aus althochdeutsch eo-wiht (irgendein Ding) und neo- wiht (nicht irgendein Ding, nichts) die Formen uwet und nuwet, zusammengezogen ut und nut, und daraus dann nach neuhochdeutschem Vokalismus aut und naut entwickelt worden. Der älteste Beleg für die Redensart findet sich wohl in der ›Zimmerischen Chronik‹ (III, 412), wo es von den vertriebenen und beraubten Grafen heißt: »Domit hetten sie weder ut, noch nut mer, wie man spricht«. Der Zusatz »wie man spricht« bedeutet, daß die Worte schon damals nur noch als Redensart aufgefaßt wurden. In neuerer Zeit wird die Form ›Aut oder naut‹ auch im Sinne von ›Es mag biegen oder brechen‹ gebraucht. So steht es in Münchhausens Reisen: »Im Fall der Not, und wenn es aut oder naut gilt, welches einem braven Weidmanne nicht selten begegnet, greift er lieber, wer weiß wozu«.
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