Redensarten Lexikon
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Weder aus noch ein wissen: keinen Ausweg mehr sehen. Die Redensart stammt in Luthers Verdeutschung aus dem A.T. (1 Kön 3, 7).    Bei jemandem aus und ein gehen: häufig Besuche machen, verkehren.
   Aus, dein treuer Vater!: Schluß! Fertig! Die um 1930 literarisch belegte Wendung soll sich auf den ›Brief des Matthias Claudius an seinen Sohn‹, ein bekanntes Lesebuchstück, beziehen. Komische oder ironische Wirkung wird bei aller Ablehnung durch den Hinweis auf die väterliche Treue erzielt (Küpper).
   Aus haben vor etwas: Abscheu, Schauder vor etwas haben. Diese sächsische Redensart kann sich aus Stellen wie in Fischarts ›Flöhhatz‹: »Pfeu auß du Kammer voller Kommer« (S. 795) und »Pfeu auß ir Vihmägd, die ir stinckt« (S. 797) als Abkürzung entwickelt haben.
   Etwas ist aus und vorbei: eine Sache ist endgültig fertig, beendet; jetzt ist definitiv Schluß. Die Wendung wird oft bei Beendigung einer Liebesbeziehung gebraucht; vgl. englisch ›over and out‹; ›all over‹ und ›past and gone‹.

• A. WHEELER: All over, in: American Notes and Queries 9, 12 (1903), S. 294; E.S. OLSZEWSKA: Past and gone, in: American Notes and Queries 211 (1966), S. 209; W.D. HAND: Over and Out. Magical divestment in Folk Belief and Custom, in: Miscellanea (Festschrift für K.C. Peeters), (Antwerpen 1975), S. 287-294.
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