Redensarten Lexikon
Asche
Sich Asche aufs Haupt streuen, In Sack und Asche gehen (trauern) und ähnliche Redensarten sind biblische Wendungen. Die Wortverbindung ›Sack und Asche‹ kommt zuerst Est 4, 1 bei der Schilderung eines Trauerbrauches vor (»Da Mardochai alles erfuhr, was geschehen war, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut und kläglich«); ähnlich V. 3; Jes 58, 5 (»auf einem Sack und in der Asche liegen«). Nach 1 Makk 3, 47 wird die Asche auf das Haupt gestreut, und bei den Evangelisten Mt 11,21 und Lk 10, 13 tritt der Begriff »Buße tun« hinzu; vgl. französisch ›faire pénitence dans le sac et dans la cendre‹ (veraltet); englisch ›to repent in sackcloth and ashes‹; niederländisch ›in zak en as zitten‹. Ungebrannte Asche ist eine seit etwa 1600 bezeugte volkstümliche Umschreibung für ›Stockprügel‹. In Westfalen sagt man heute noch ›ungebrannte Aske bruken‹.
Wie ein Phönix aus der Asche ⇨ Phoenix.
Unter der Asche glimmen kann z.B. alter Haß. Die Redensart beruht auf dem alten Brauch, am Abend das Feuer im Herd mit Asche zu bedecken, um einem Brand vorzubeugen. Am Morgen wurde sie entfernt, die glimmende Kohle mußte angeblasen werden. Diesen täglichen Vorgang spiegelt die Redensart Kohlen unter der Asche anblasen; sie meint übertragen: Leidenschaften neu entfachen, die man längst beruhigt glaubte.
In Schutt und Asche legen (verwandeln, liegen, sinken): zerstören, zerstört sein, zerstört werden. Häufig als Drohung dem Feind gegenüber gebraucht und in Presse- und Rundfunkmeldungen während des 2. Weltkrieges von fremden und eigenen Städten berichtet.
• I. SCHEFTELOWITZ: Artikel ›Asche‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, I. Spalte 611-617; J.R. KLIMA: Artikel ›Asche‹, in: Enzyklopädie des Märchens I Spalte 855-859; H. STUBBE: Formen der Trauer. Eine kulturanthropologische Untersuchung (Berlin 1985); BÜCHMANN; RISSE, S. 302.
Sich Asche aufs Haupt streuen, In Sack und Asche gehen (trauern) und ähnliche Redensarten sind biblische Wendungen. Die Wortverbindung ›Sack und Asche‹ kommt zuerst Est 4, 1 bei der Schilderung eines Trauerbrauches vor (»Da Mardochai alles erfuhr, was geschehen war, zerriß er seine Kleider und legte einen Sack an und Asche und ging hinaus mitten in die Stadt und schrie laut und kläglich«); ähnlich V. 3; Jes 58, 5 (»auf einem Sack und in der Asche liegen«). Nach 1 Makk 3, 47 wird die Asche auf das Haupt gestreut, und bei den Evangelisten Mt 11,21 und Lk 10, 13 tritt der Begriff »Buße tun« hinzu; vgl. französisch ›faire pénitence dans le sac et dans la cendre‹ (veraltet); englisch ›to repent in sackcloth and ashes‹; niederländisch ›in zak en as zitten‹. Ungebrannte Asche ist eine seit etwa 1600 bezeugte volkstümliche Umschreibung für ›Stockprügel‹. In Westfalen sagt man heute noch ›ungebrannte Aske bruken‹.
Wie ein Phönix aus der Asche ⇨ Phoenix.
Unter der Asche glimmen kann z.B. alter Haß. Die Redensart beruht auf dem alten Brauch, am Abend das Feuer im Herd mit Asche zu bedecken, um einem Brand vorzubeugen. Am Morgen wurde sie entfernt, die glimmende Kohle mußte angeblasen werden. Diesen täglichen Vorgang spiegelt die Redensart Kohlen unter der Asche anblasen; sie meint übertragen: Leidenschaften neu entfachen, die man längst beruhigt glaubte.
In Schutt und Asche legen (verwandeln, liegen, sinken): zerstören, zerstört sein, zerstört werden. Häufig als Drohung dem Feind gegenüber gebraucht und in Presse- und Rundfunkmeldungen während des 2. Weltkrieges von fremden und eigenen Städten berichtet.
• I. SCHEFTELOWITZ: Artikel ›Asche‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, I. Spalte 611-617; J.R. KLIMA: Artikel ›Asche‹, in: Enzyklopädie des Märchens I Spalte 855-859; H. STUBBE: Formen der Trauer. Eine kulturanthropologische Untersuchung (Berlin 1985); BÜCHMANN; RISSE, S. 302.