Redensarten Lexikon
Argusaugen
Argusaugen haben; Einen mit Argusaugen beobachten (hüten): ihn scharfblickend und mißtrauisch beobachten; ein strenger und genauer Aufpasser oder Wächter sein.    Argos Panoptes (der Allessehende) ist eine Gestalt der griechischen Sage. Dieser Hirte hatte am ganzen Körper Augen, weshalb ihn die eifersüchtige Hera zum Hüter der in eine Kuh verwandelten Io bestimmte. Der Götterbote Hermes aber schläferte ihn durch den Ton seiner Hirtenflöte ein, tötete ihn und setzte seine Augen in den Pfauenschweif ein.
   Schon in der Antike diente der Name des Argos zu redensartlichen Vergleichen, z.B. lateinisch ›Argum fallere‹ = den vorsichtigsten Menschen täuschen. Auch im Mittelalter sind ähnliche Wendungen in lateinischer Form bezeugt, z.B.

   Cautius in terris vos exercete, fidelis,
   Desuper intentans oculatus prospicit Argus.

Deutsch ist der Begriff Argusaugen seit 1696 belegt. In Schillers ›Kabale und Liebe‹ (III, 6) spricht Wurm von dem Major, der ihn »den ganzen Tag wie ein Argus hütet«, und in ›Maria Stuart‹ (II, 8) wird der Graf von Leicester »vom Argusblick der Eifersucht gehütet«.
Argusaugen. Gemälde von Peter Paul Rubens: ›Juno und Argus‹, Wallraf-Richartz-Museum, Köln.
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