Redensarten Lexikon
Anker
Den Anker lichten (einholen): sich zur Abreise entschließen, in See stechen, (fröhlich) zu neuen Ufern aufbrechen, so wie es in dem ›Matrosenlied‹ von W. Gerhard 1817 heißt: »Auf, Matrosen, die Anker gelichtet!«    Vor Anker gehen: seßhaft werden, eine feste Bindung eingehen, heiraten, in der Seemannssprache aber auch: an die Theke in der Kneipe gehen.
   Den Anker werfen: sich in Sicherheit bringen, die Reise unterbrechen oder beenden.
   Vor Anker liegen: nicht weiterkommen, auch eine Umschreibung für allgemeinen Stillstand.
   Alle diese Redensarten werden auch außerhalb der Seemannssprache im Sinne von abreisen bzw. sich niederlassen verwendet. Das Wort ›Anker‹ geht auf lateinisch ›ancora‹ = Haken zurück und ist schon in althochdeutscher Zeit belegt.
   In der poetischen Sprache spielt der ›Anker der Hoffnung‹ (›Hoffnungsanker‹) eine große Rolle; überhaupt ist der Anker das Symbol der Hoffnung. Der Ursprung dieses Gedankens: Wurde ein Segelschiff durch Sturm auf eine Felsenküste oder auf Untiefen zugetrieben, warf man den Anker aus, um ein Auflaufen zu verhindern. Daß der Anker bzw. die Ankerkette hielten, war dann die letzte Hoffnung. In dem bekannten Kirchenlied ›Es kommt ein Schiff geladen‹ von Daniel Sudermann von 1626 (Evangelisches Kirchengesangbuch Nr. 4) heißt es in der 3. Strophe:

   Der Anker haft' auf Erden,
   da ist das Schiff an Land ...


• O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 134-137.}

Den Anker werfen. Emblem aus: Cats and Farlie, S. 29.
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