Redensarten Lexikon
Angst
Die Unsicherheit und Gefahr, das Risiko bei Transport und Sendung von Waren, hieß früher ›Angst‹; eine Wortbedeutung, die in Wendungen wie ›Uf sine kost und anxt‹ oder ›Uf ihre Angst‹ zum Ausdruck kommt.    Panische Angst Panik, panisch.
   Es mit der Angst (zu tun) kriegen: ängstlich werden; vgl. englisch ›to be in a funk‹.
   Jemandem angst und bange machen: jemanden einschüchtern, Angst machen; die Redensart fußt auf Sir 4, 19 bange.
   Mehr Angst als Vaterlandsliebe (haben) besitzen: so große Angst haben, daß diese das Handeln bestimmt. Die Redensart ist in Kriegszeiten entstanden, nach Küpper allerdings noch vor dem 1. Weltkrieg.
   Mit ›Angströhre‹ ist umgangssprachlich der Zylinderhut gemeint. Er wurde vor allem bei feierlichen Anlässen und Beerdigungen getragen, oft von einfachen Leuten, die sich mit dieser Kopfbedeckung äußerst unwohl fühlten und sich in der Öffentlichkeit zu blamieren fürchteten.
   Im Englischen ist um 1800 ›anxiety-hat‹ belegt (Küpper).
   Der Titel von Peter Handkes Roman ›Die Angst des Torwarts beim Elfmeter‹ (Frankfurt/M. 1970)
wurde vielfach abgewandelt, z.B.: ›Die Angst des Autofahrers vor der Raststätte‹.

• C.H. LIVINGSTON: To be in a funk, in: Modern Language Notes 55 (1940), S. 265-270; M. WANDRUSKA: Angst und Mut (Stuttgart 1950), besonders das Kapitel ›Der Wortschatz der Angst‹, S. 11-80; H. BERGENHOLTZ: Das Wortfeld ›Angst‹ (Stuttgart 1980); H. KÜPPER: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache, Bd. 1 (Stuttgart 1982); L. RÖHRICH: Sage – Märchen – Volksglauben. Kollektive Angst und ihre Bewältigung, in: G. Eifler, O. Saame und P. Schneider (Hg.): Angst und Hoffnung. Grundperspektiven der Weltauslegung (Mainzer Universitätsgespräche 1983/84), S. 173-202 (mit weiterführender Literatur). J. DELUMEAU: Angst im Abendland, 2 Bde. (Reinbek bei Hamburg 1985); W. LEPPENIES: Die Wissenschaft und die Angst, in: ›Die Zeit‹ vom 1. VIII. 1987.
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