Redensarten Lexikon
angeln
Die Angel auswerfen: sein Glück versuchen, etwas zu erlangen suchen, aber auch: sich vorsichtig vortasten, vorfühlen, um etwas auszukundschaften, sich abwartend verhalten nach einem Angebot, jemanden neugierig machen, anlocken.    In die Angel beißen: die Hinterlist nicht bemerken und darauf hereinfallen.
   Mit einer goldenen (silbernen) Angel fischen: für eine Sache mehr aufwenden, als sie einträgt, aber auch: jemanden durch Geld für seine Absichten zu gewinnen suchen. Diese Redensarten beziehen sich auf das Fanggerät (Rute mit Schnur und Köder) beim Fischen.
   Die Wendung Angeln legen kann sich ebenfalls darauf beziehen oder auf die ›Fußangeln‹, die ›Fallstricke‹, Fußangel, Fallstrick.
   Nach etwas angeln: es (mühsam) zu bekommen suchen, auch: nach etwas tasten, um es ergreifen zu können, z.B. nach den Pantoffeln unter dem Bett.
   Sich einen Mann (eine Frau) angeln: sich bemühen, einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden, auch in der Form einer scherzhaften Feststellung gebräuchlich: Sich (endlich) einen Mann geangelt haben: einen Partner gefunden haben.
   Auf die Türangel, den Drehpunkt der Tür beziehen sich die folgenden Redensarten: Alles (die Welt) aus den Angeln heben wollen: alles umstürzen, grundlegend verändern, umgestalten wollen, Welt.
   Jemanden zwischen Tür und Angel abfertigen: ihn abweisend behandeln, ihn nicht zum Eintreten und Verweilen auffordern, Tür.
   Der Angelpunkt von etwas sein: der Kernpunkt, die Hauptsache sein, um die sich alles dreht. Der Ausdruck wird bereits seit dem 18. Jahrhundert metaphorisch verwendet.

• O.G. SVERRISDÓTTIR: Land in Sicht (Frankfurt/M. 1987), S. 150-151.}

Sich eine Frau angeln. Zeichnung von Tomi Ungerer, aus: ders.: Adam & Eva, Zürich 1974, S. 42.
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