Redensarten Lexikon
Altweibersommer
Einen (schönen) Altweibersommer haben: schöne, warme, sonnige Herbsttage haben. Ursprünglich benannte man so die im Herbst umherfliegenden Spinngewebe (schriftsprachlich seit Adelung 1801); diese herbstlichen Sommerfäden werden von dem Volksglauben als ein Gespinst von Elfen, Zwergen oder von Maria selbst angesehen; daher werden sie auch ›Mariengarn‹ – ›Marienseide‹ genannt und als Überbleibsel vom Rocken der gen Himmel aufsteigenden Maria angesehen. Die Jahreszeit selbst wird auch ›Witwensömmerli‹ (schweizerisch), ›Frauen-, Gallen-, Metten- oder auch nur Weibersommer‹ genannt; vgl. englisch ›Indian Summer‹.
• A. LEHMANN: Altweiber-Sommer (Diss. Berlin 1911); L. MACKENSEN: Artikel ›Altweibersommer‹ in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I. Spalte 352-357; K. VILKUNA: Der Altweibersommer, in: ders.: Finnisches Brauchtum im Jahreslauf (= Folklore Fellows Communications 206) (Helsinki 1969), S. 242-244.
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