Redensarten Lexikon
Alp
Verschiedene Redensarten vom Alp zeugen von dem alten Volksglauben an gefährliche Druckgeister: Einen Alptraum haben; Alpdrücken haben; Es lag mir wie ein Alp auf der Brust; Mir fiel ein Alp vom Herzen.    Der vom Alptraum befallene Schläfer hat die Vorstellung, daß ein dämonisches Wesen tierischer oder menschlicher Gestalt seine Brust preßt, so daß er kaum Atem zu holen vermag. Aus diesem Zustand hochgradiger Angst befreit ihn eine energische Abwehrbewegung, ein Aufschrei oder dergleichen. Der Schläfer erwacht aufgeregt, in Schweiß gebadet, tief Atem holend, der Alp ist von der Brust gewichen.
   Die aus dem Alptraumerlebnis entwickelte Sage vom Alp gehört zu den ältesten und verbreitetsten mythischen Vorstellungen der Menschheit. In Deutschland gibt es für den Druckgeist verschiedene Bezeichnungen: niederdeutsch ›Mahr‹, oberdeutsch ›Schrättel‹ und mitteldeutsch ›Alb‹; dieses in die Schriftsprache aufgenommene Wort ist identisch mit Alb, Alf (vgl. die aus dem Englischen übernommenen ›Elfen‹). Schon in der mittelhochdeutschen Literatur begegnen redensartliche Zeugnisse für das Alpdrücken, z.B. »mich drucket heint der alp so hart, dasz mir aus gieng der oten«, und: »dô kom si rehte als ein alp ûf mich geslichen« (Mittelhochdeutsches Handwörterbuch v. M. Lexer I, 39).

• F. RANKE: Artikel ›Alp‹, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 281; W.E. PEUCKERT: Artikel ›Alb‹, in: Handwörterbuch der Sage (Göttingen 1961-42), Spalte 186-250; G. LIXFELD: Der Alp. Analyse eines Sagentyps (masch. Mag.-Arbeit) (Freiburg i. Br. 1979).}

Alpträume haben. Lithographie von H. Daumier, in: ›Le Charivari‹, vom 16.1.1851.
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