Redensarten Lexikon
abstinken
Jemand ist abgestunken: jemand hat keinen Erfolg gehabt; er ist ohne Applaus von der Bühne abgegangen. Der Ausdruck gehört zur Sprache der Schauspieler und Artisten. Doch ist er hier nicht entstanden, sondern aus der Volkssprache entlehnt. (Vgl. Schwäbisches Wörterbuch ›Abstinken‹: mit Gestank abziehen, mit Schmach abziehen. Denkt man daran, daß Pech und Schwefel die Attribute des Teufels sind, so liegt die Erklärung der Redensart auf der Hand).    In mittelalterlichen Darstellungen und Erzählungen zieht der Teufel immer dann mit Gestank ab, wenn er von einem Engel, einem frommen Menschen bei der Ausführung eines bösen Plans gestört und sein Vorhaben vereitelt wurde. Manche mittelalterlichen Darstellungen versuchten dieses Abstinken des geprellten Teufels sogar bildlich zum Ausdruck zu bringen, indem sie dem Fliehenden eine eklige Wolke anhingen.

• A. WÜNSCHE: Der Sagenkreis vom geprellten Teufel (Wien 1905); A.J. STORFER: Teufelsspuren in der Sprache, in: Atlantis 2 (1935), S. 104; L. RÖHRICH: Teufelsmärchen und Teufelssagen, in: ders.: Sage und Märchen. Erzählforschung heute (Freiburg 1976), S. 252-272.
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