Redensarten Lexikon
abgebrannt
Abgebrannt sein: (durch Brand) verarmt, mittellos (geworden), ohne Geld sein; bezeichnet im 16. Jahrhundert zunächst ganz wörtlich einen, dessen Haus durch Feuer zerstört ist. In der Soldatensprache des Dreißigjährigen Krieges erweiterte sich die Bedeutung zu ›verarmt‹. Bei Moscherosch (›Gesichte Philanders‹ [1640], hg. v. Bobertag, S. 314) heißt es: »Vnderwegs stieße vns auff ein gut Gesell, den ich wol kante, der beklagte sich, daß er Abgebrant war, das ist nach der Feldsprach so viel, als daß er vmb alles kommen vnnd erarmet war, daß er alles zugesetzt vnnd verlohren hatte«. Von da geht die Wendung in der Bedeutung ›ohne Geld‹ in die Studentensprache über. Gelegentlich tritt sie auch literarisch auf; so heißt es im 8. Buch von Goethes ›Dichtung und Wahrheit‹: »Da er es (das Geld) ablehnen wollte und mit einiger Schalkheit zu verstehen gab, daß er nicht so abgebrannt sei, als es aussehen möchte«.    Die sprichwörtliche Sentenz Dreimal umgezogen ist so gut wie einmal abgebrannt wird als Zitat auf einen Ausspruch Benjamin Franklins zurückgeführt, findet sich aber auch in deutschen Mundarten. Brandbrief.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: abgebrannt