Deutsche Idiomatik
Zahn
das/(etw.) ist gerade etwas für den hohlen Zahn/das/ (etw.) reicht gerade/nur/. . . für den hohlen Zahn/(das/ (etw.) ist nur für den hohlen Zahn) sal\
. . . Was? So ein Würstchen mit ein bißchen Salat soll mein ganzes Mittagessen sein? Das reicht gerade für den hohlen Zahn!
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ein steiler Zahn sal selten
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. . . Die Katharina wird noch manchem Mann den Kopf verdrehen. Das ist ein steiler Zahn, die! Die ist nicht nur hübsch, die hat Feuer im Hintern!
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einen tollen Zahn/vielleicht einen Zahn draufhaben sal
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1. . . . Er hatte einen tollen Zahn drauf; selbst mit unserem Sportwagen konnten wir ihm nur mit Mühe folgen. 170, 180 fuhr er bestimmt.
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2. . . . Hast du immer so einen tollen Zahn drauf? – Gehe ich dir zu schnell? – Du rast ja daher, als wenn die Polizei hinter dir her wäre! seltener
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jm. auf den Zahn fühlen ugs
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1. Meinst du, der Detlev hätte hintenherum etwas von unseren Plänen erfahren? – Ich weiß nicht. Du kannst ihm ja mal auf den Zahn fühlen. Wenn du ihm ein paar unverfängliche Fragen stellst . . . Vielleicht fällt er drauf rein/(herein).
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2. . . . Um herauszubekommen, wie weit seine Vorkenntnisse reichen und ob er für den Posten geeignet ist, fühlte der Alte ihm einmal gründlich auf den Zahn. – Wonach hat er den Peter denn alles gefragt?
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jm. tut kein Zahn mehr weh sal
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1. Der Alfons hat einen schweren Unfall gehabt, hörte ich? – Ja, dem tut kein Zahn mehr weh. – Was sagst du? Er ist tot?
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2. vgl. – keinen Mucks mehr von sich geben/(machen) (2)
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der Zahn der Zeit/an etw. nagt der Zahn der Zeit ugs
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1. . . . Der Wagen ist ja auch nicht mehr das, was er war! – Der Zahn der Zeit . . .! Er hat jetzt elf oder zwölf Jahre auf dem Buckel; das merkt man halt!
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2. . . . Alles verfallen! Selbst diese Granithäuser sind nur noch Ruinen. Der Zahn der Zeit . . ., dem widersteht nichts.
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den Zahn mußt du dir/er/der Peter sich/. . . ziehen lassen/ den Zahn werden wir/. . . ihm/. . . ziehen/. . . sal
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1. . . . Wo willst du studieren? In Paris? Den Zahn mußt du dir ziehen lassen/den Zahn laß dir mal ziehen! Als Ausländer und dann im ersten Semester kommst du da nicht an.
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2. Der Paul bildet sich ein, wenn der Walter zurücktritt, würde er zum Vorsitzenden gewählt. – Den Zahn werden sie ihm ziehen, und zwar schon bald!
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einen Zahn zulegen sal
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1. . . . Kannst du nicht einen Zahn zulegen? Wenn wir weiterhin nur 70 fahren, kommen wir erst nach dem Abendessen zu Hause an.
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2. . . . Wir müssen schon einen Zahn zulegen. Wenn wir in diesem Schritt weitergehen, ist der Zug weg, wenn wir am Bahnhof ankommen.
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3. . . . Kannst du nicht schneller arbeiten? Komm’, leg’ mal einen Zahn zu, sonst werden wir nie fertig.
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die dritten Zähne scherzh
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(Ein Kind zu seiner Mutter:) Der Opa spricht da von seinen dritten Zähnen. Was soll das denn sein? – Die ersten Zähne bekommst du als Baby, die zweiten als Mädchen oder Junge und die dritten setzt dir der Zahnarzt ein – wenn die zweiten nicht mehr wollen
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sich an etw./(jm.) die Zähne ausbeißen ugs
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. . . Die Übersetzung ist wirklich sehr schwierig. An der wirst du dir die Zähne ausbeißen. – Das wollen wir mal sehen. Wir werden sie schon hinkriegen.
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bis an die Zähne/(bis zu den Zähnen) bewaffnet (sein) path
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. . . Die drei Banditen waren bis an die Zähne bewaffnet. Jeder Widerstand war völlig sinnlos . . .
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jetzt bist du ruhig/machst du die Arbeit/. . . oder ich schlag’ dir die Zähne ein/wenn . . ., dann . . . sal
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. . . So, jetzt bin ich dein überhebliches Getue satt. Jetzt packst du hier mit an, oder ich schlag’ dir die Zähne ein! – Ja, versuch’s mal, komm’ mal ran! Dann schlag’ ich dir mal eins in dein Mondgesicht
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...
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die Zähne fletschen
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1. . . . Du, jetzt reiz’ den Hund nicht noch mehr! Guck’, wie der schon die Zähne fletscht. Gleich beißt er dich.
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2. . . . Ich kann dieses ewige blöde Lächeln dieser Politiker-Durchschnittsgesichter überhaupt gar nicht mehr sehen! Schau’ dir bloß mal diesen Schnude an, wie der die Zähne fletscht auf dieser Aufnahme hier. Wie ein Bernhardiner! sal
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schon seit/. . . nichts/nichts Vernünftiges/. . . mehr zwischen die Zähne gekriegt/(bekommen) haben/jetzt muß j. aber endlich mal etwas/etwas Vernünftiges/. . . zwischen die Zähne kriegen/. . . sal
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(Auf einer Wanderung:) So, jetzt müssen wir sehen, daß wir irgendwo ein vernünftiges Kotelett zwischen die Zähne kriegen. Ich habe vielleicht einen Kohldampf.
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die Zähne heben ugs selten – lange Zähne machen
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frieren, daß einem die Zähne klappern sal selten
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Mein Gott, du frierst ja, daß dir die Zähne klappern! Was ist denn mit dir los? So kalt ist es doch nun wirklich nicht.
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lange Zähne machen ugs selten
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(Eine Mutter zu ihrer Tochter:) Wenn sich dein guter Freund Kurt nochmal beim Essen hier so wählerisch gibt, kriegt er nichts mehr. Sag’ ihm das! Es ist doch keine Art, wenn man irgendwo zum Essen eingeladen wird, demonstrativ lange Zähne zu machen.
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Zähne (weiß/gleichmäßig/glänzend) wie Perlen path
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. . . Und Zähne hat die, wie Perlen, sag’ ich dir! – So, so? – Bestimmt! So ein schönes Gebiß hast du bestimmt noch nicht gesehen.
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durch die Zähne pfeifen selten
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. . . Was macht denn der Friedel da wieder für komische Geräusche? – Der pfeift durch die Zähne. – Na ja, wenn es ihm Spaß macht. Immer noch besser als durch die Nase.
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jm. die Zähne zeigen (müssen) ugs
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1. Wenn der Krause meint, er kann mit mir machen, was er will, dann ist er schief gewickelt. Dem werd’ ich mal die Zähne zeigen! Jetzt mach’ ich nur noch die Arbeiten, zu denen ich nach den Regelungen offiziell verpflichtet bin. Bei allen anderen sag’ ich kategorisch nein. Der beißt jetzt auf Granit bei mir!
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2. vgl. – jm. (mal/. . .) seine/(die) Krallen zeigen (müssen) (2)
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die Zähne zusammenbeißen (und ...) ugs
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1. . . . Sie bandagierten ihm den gebrochenen Fuß. Er biß die Zähne zusammen, um nicht vor Schmerz zu schreien . . .
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2. . . . Natürlich ist das schwer! Das weiß ich auch. Da muß man die Zähne zusammenbeißen und durchhalten! Ihr seid doch keine Großmütter! Ein halbes Jahr Anspannung und einen scharfen Rhythmus – das werdet ihr doch wohl noch aushalten!
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