Deutsche Idiomatik
Welt
nicht die Welt sein ugs\
1. . . . Wieviel soll die Reparatur kosten? – 1.000,– Euro. – Na, das ist ja nicht die Welt. – Du findest das wenig?
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2. . . . Da kann man sich doch mal zwei Monate hinsetzen und die Grammatik lernen! Acht Wochen . . . – das ist doch nicht die Welt – Um Grammatik zu lernen, ist das entsetzlich lang!
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schon/noch nicht/. . . auf der Welt sein
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. . . Du redest von der Nachkriegszeit, als wenn du sie selbst mitgemacht hättest. Aber du warst damals doch noch gar nicht auf der Welt.
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das Theater/Bücher/. . . ist/sind meine/deine/. . ./(js.) Welt
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form
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. . . Bücher sind seine Welt. Wenn er ein Buch zur Hand nehmen kann, lebt er auf; die Wirklichkeit ’als solche’ dagegen sagt ihm nicht viel.
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die (Erste/Zweite)/Dritte/(Vierte) Welt
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. . . Natürlich, Deutschland gehört zur Ersten Welt – wie alle anderen hochindustrialisierten Länder auch! Aber Brasilien zum Beispiel? – Das ist ein Schwellenland – zwischen der Ersten und der Dritten Welt. – Und Äthiopien gehört (für dich) also zur Vierten Welt? – Ja. Wie so viele andere afrikanischen Staaten.
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alle Welt
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1. . . . Es ist direkt lächerlich von der Gerda, sich so hochnäsig zu geben, wo doch alle Welt weiß, woher sie kommt und wer sie ist.
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2. . . . Und plötzlich redet alle Welt nur von Krise. Wenn dann jemand sagt, so schlimm sei das nicht, muß er damit rechnen, für verrückt gehalten zu werden.
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... in alle Welt gehen/verschickt werden/. . .
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. . . Eine Firma, deren Erzeugnisse in alle Welt gehen, braucht sich doch wohl keine Sorgen zu machen! – Wer garantiert Ihnen, daß der freie Welthandel so weitergeht?
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aus aller Welt (Informationen beziehen/zu einem Kongreß kommen/. . .) – aus aller Herren Länder angereist kommen/. . .
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wer/wo/was/wohin/. . . in aller Welt!/(?) path
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1. . . . Ich laß mir doch nicht vorwerfen, ich sei ein Betrüger! – Wer in aller Welt behauptet das denn?! Wir haben lediglich festgestellt, daß dein Brief die Tatsachen anders resumiert, als sie sich zugetragen haben. Von Betrug hat kein Mensch geredet.
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2. . . . Aber wo in aller Welt gibt’s das denn, Verständnis, Hilfe, Entgegenkommen? – Na, jetzt hör’ aber auf! Es gibt doch noch Gegenden, wo diese Tugenden noch nicht ausgestorben sind!
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in aller Welt bekannt sein/. . . form – path
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. . . Morris?! Der ist in aller Welt bekannt, der braucht das deutsche Publikum überhaupt nicht mehr!
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vor aller Welt etw. tun
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. . . Sie ist wahrhaftig nicht prüde. Aber (so) vor aller Welt da nakkend herumlaufen – nein, das ist nicht ihre Sache.
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um alles in der Welt form – path
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1. . . . Ganz egal, was es kostet: er will um alles in der Welt vermeiden, daß die Sache ans Gericht geht. – Lieber zahlt er freiwillig Zigtausende von Marken? – Ja! Bloß nicht ans Gericht! – das ist seine Devise.
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2. Um alles in der Welt, was habt ihr denn da wieder für einen Unsinn angestellt?! selten
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nicht um alles in der Welt form – path
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. . . Nicht um alles in der Welt wird sich die Ute von dem Klaus dazu bewegen lassen, mit ihm zusammen Urlaub zu machen. Nie und nimmer!
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die Alte Welt
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Europa nennt man die Alte Welt, Amerika die Neue.
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(von) etw./jm./davon/das gibt es genug/noch andere/noch
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mehr/. . . auf der Welt ugs
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1. Der Reichenbach sollte sich nicht so viel einbilden. Sanskrit-Spezialisten gibt es noch mehr auf der Welt. – Klar, er ist nicht der einzige; aber allzu viele gibt es davon nun auch wieder nicht.
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2. . . . Kind, wenn du die Kette hier nicht kaufst, kaufst du sie woanders. Korallenketten gibt es genug in der Welt. – Aber nicht so schöne! – Auch so schöne!
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kein Mensch/niemand/nichts/. . . auf der Welt
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. . . Du willst den Dieter dazu bewegen, fleißiger zu sein?! Viel Glück! Das haben schon andere vergeblich versucht, weißt du. Nichts und niemand auf der Welt bringen den Jungen dazu, mehr zu arbeiten, als er unbedingt muß.
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das Schönste/. . . auf der Welt
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. . . Ein Aufenthalt am Meer ist schön, meinte sie; aber das Schönste auf der Welt ist doch das Skifahren in den sonnigklaren Winterbergen.
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j./das/Lissabon/. . . ist (doch)/(schließlich auch/. . .) nicht aus der Welt ugs
\
1. . . . Und wenn der Karl-Heinz nach Lissabon umzieht, sehe ich ihn überhaupt nicht mehr! – Nun beruhig’ dich doch mal, Christa! Lissabon ist doch nicht aus der Welt. Da kannst du doch hinfahren, ihn besuchen . . .
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2. . . . Wenn du den Christoph unbedingt sehen willst, dann besuch’ ihn! Er ist doch nicht aus der Welt! Setz’ dich in den Wagen und fahr’ los! In drei oder vier Stunden bist du in Regensburg.
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(es scheint/. . .,) j./etw. ist nicht von dieser Welt form
\
1. . . . eine Inszenierung von einer geradezu unwirklichen Schönheit – einer Schönheit, die nicht von dieser Welt ist: reines Gebilde der Phantasie, ätherisch . . .
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2. Manchmal wirkt der Bernhard so versponnen und geheimnisvoll, daß man glauben könnte, er wäre nicht von dieser Welt.
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in dieser und in jener Welt form – path selten
\
. . . Mein Lieber, wenn es ein Jenseits gibt, dann dürfte da auch das Sittengesetz herrschen. Entweder es gibt überhaupt keine Moral, oder sie ist in dieser und in jener Welt identisch . . . – Wenn du es sagst . . .
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die große Welt path selten
\
1. Zu dem lange angekündigten Gala-Abend unserer Staatsoper fand sich die große Welt unserer Stadt und unseres Landes ein: der Ministerpräsident war erschienen, begleitet von . . .
\
2. vgl. – (eher:) jn. in die Gesellschaft einführen
\
3. . . . Ja, der erste Teil des ’Faust’ spielt in der ’kleinen’, der zweite in der ’großen’ Welt. – Und was ist diese große Welt? – Die Welt des Geistes, der von Griechenland, Rom, dem Christentum geschaffenen
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– halb mythischen – Vorbilder; im Gegensatz zur lokal gebundenen ’Umwelt’ des Menschen.
\
abseits von der großen Welt leben/. . . form
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. . . Der Schondorf hat sein ganzes Leben abseits von der großen Welt verbracht – und ist doch ein großer Künstler geworden. Eines der unzähligen Beispiele dafür, daß man sich nicht unbedingt unter den bekannten Leuten und in den einflußreichen Kreisen bewegen muß, um was zu werden.
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die halbe Welt einladen/. . . ugs – (eher:) Gott und alle/ (die)/die halbe Welt einladen/. . .
\
was kost’ die Welt? ugs – path selten
\
. . . So überglücklich und ausgelassen hab’ ich die Elly noch nie gesehen. Die war so richtig in der Stimmung (als ob sie ausrufen wollte:) ’Was kost’ die Welt?’
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das/Lissabon/. . . liegt (doch)/(schließlich auch/. . .) nicht aus der Welt ugs – j./das/Lissabon/. . . ist (doch)/(schließlich auch/. . .) nicht aus der Welt (1)
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die Neue Welt – ≠ die Alte Welt
\
nicht die Welt kosten/bezahlen für/. . . oft: das/. . . kostet (doch) nicht die Welt/. . .! ugs
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. . . Vielleicht solltest du doch eine Zentralheizung in euer Haus einbauen lassen. Das kann doch nicht die Welt kosten. – Hm, mit 10 bis 15.000,– Euro muß ich schon rechnen. – Wirklich?
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nicht um die Welt selten form – path – nicht um alles in der
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Welt
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für/(um)/nichts in der Welt form – path – nicht um alles in der Welt
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rund um die Welt reisen/fliegen/. . .
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. . . Brasilien, New York . . ., dann Japan, China . . ., da fehlt ihm ja nicht mehr viel, um rund um die Welt zu fliegen. – Na, eine richtige Weltreise – um die ganze Erde – ist das noch lange nicht.
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die/eine verkehrte Welt
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. . . Man weiß überhaupt gar nicht mehr, woran man ist heute. Es ist wie in bestimmten Theaterstücken des Barock: man hat den Eindruck, in einer verkehrten Welt zu leben. Alles ist anders, als es sein sollte – oder als man es für richtig oder natürlich hält.
\
die vornehme Welt form – path
\
. . . Die vornehme Welt – das heißt: die höheren, gebildeten Kreise –, gibt es so etwas überhaupt noch, oder gibt es nur noch die sogenannten ’reichen Knöpfe/(Knöppe)’? – Frag’ mich!
\
es zieht jn. in die weite Welt form – path
\
(Ein Vater zu einem Freund:) Ich bin nicht sicher, ob unser Jüngster immer hier arbeiten wird. Ja, wer weiß, ob er überhaupt in Deutschland bleibt? Der ist anders als seine Geschwister. Der will andere Menschen kennenlernen, andere Erfahrungen machen, herumkommen. Den zieht es in die weite Welt, weißt du.
\
die Welt von heute/morgen/. . .
\
. . . Wenn du in der Welt von heute bekannt werden willst, Franz, kannst du an den Massenmedien nicht vorbeigehen. Die machen nun einmal heute den Ruf.
\
der Welt (freiwillig/. . .) Ade/(Valet) sagen path od. iron selten
\
1. vgl. – diesem Jammertal Ade/(Valet) sagen
\
2. vgl. – sich das Leben nehmen
\
die Welt scheint/. . . aus den Angeln gehoben path selten
\
. . . Die ganzen furchtbaren Kriegsjahre hindurch schien es, als sei die Welt aus den Angeln gehoben. Nichts war mehr festgefügt, weder in der Wirklichkeit noch im Geistigen . . .
\
j. will/fühlt sich, als könnte er/. . . die Welt aus den Angeln heben path
\
. . . Wenn ich die Fabrik übernehme, dann werde ich die von oben bis unten umkrempeln. – Mach’ dir nicht zu viele Illusionen, Herbert! Wenn man so jung ist wie du, dann meint man, man könnte die Welt aus den Angeln heben. Je älter man wird, um so klarer sieht man dann die Grenzen, die einem gesetzt sind.
\
sich (mit offenen Augen/. . .) die Welt angucken
\
. . . Wenn man das Leben darstellen will, muß man sich die Welt zunächst einmal angucken, verdammt nochmal! Ich jedenfalls bin kein großer Anhänger der Leute, die meinen, sie könnten alles aus ihrem (lieben) Ich hervorzaubern.
\
etw. in alle Welt ausposaunen ugs – path – (eher:) etw. in alle Welt hinausposaunen
\
sich seine eigene Welt bauen
\
. . . Seit dem Tod seiner Frau und seiner ältesten Tochter hat er sich immer stärker zurückgezogen. Er lebt da auf seinem Gut bei Starnberg, wandert und liest viel, meditiert, baut sich seine eigene Welt . . .
\
solange die Welt besteht/(steht)/existiert
\
1. Kriege wird es geben, solange die Welt besteht. Damit muß man sich abfinden.
\
2. vgl. – seit Menschengedenken
\
j. meint/. . . (sofort/. . .), die Welt bräche/bricht zusammen/ (stürzt zusammen/fällt zusammen/fiele zusammen) ugs – j. meint/. . . (sofort/. . .), die Welt würde zusammenbrechen/ (zusammenstürzen/zusammenfallen)
\
da/hier/in diesem Tal/. . . ist die Welt wie/scheint die Welt/. . . mit Brettern zugenagelt/(vernagelt) ugs – path selten
\
. . . Mein Gott, wenn es hier regnet oder wenn es gar nebelig ist, dann hat man den Eindruck, daß man aus diesem Tal überhaupt nicht mehr herauskommt, daß man von allem völlig abgeschnitten ist. Die Welt scheint hier dann wie mit Brettern zugenagelt!
\
eine Veranlagung/Talente/. . . mit auf die Welt bringen
\
Wenn man so viele Talente wie der Klaus mit auf die Welt bringt, dann muß man auch etwas leisten! – Du denkst wohl an das Gleichnis von den Talenten aus der Bibel, was? – Ist doch wahr! Der weiß gar nicht, wieviele Vorteile er hat im Verhältnis zu denen, die sich alles erst mühsam erarbeiten müssen . . .
\
ein Kind/ein Mädchen/. . . zur Welt bringen
\
. . . So als wenn es gestern gewesen wäre, erinnere ich mich noch an den Tag, an dem die Bettina unseren Ältesten zur Welt brachte.
\
die Welt für einen Dudelsack ansehen sal selten – den Himmel für einen Dudelsack ansehen
\
für jn. stürzt eine/(die) Welt ein path
\
. . . Als er dann erfuhr, daß sich die Frau, um die er jahrelang geworben hatte, mit einem anderen verheiratet hatte, stürzte eine Welt für ihn ein. – Der Ärmste! – Du Spötter! Ist für dich noch nie alles zusammengebochen? . . .
\
davon/von etw./. . . stürzt (doch) die Welt nicht ein ugs – davon/von etw./. . . bricht/stürzt/fällt die Welt (doch) nicht zusammen
\
j. meint/. . . (sofort/. . .), die Welt würde einstürzen/(einfallen) ugs – j. meint/. . . (sofort/. . .), die Welt würde zusammenbrechen/(zusammenstürzen/zusammenfallen)
\
der Welt entsagen form
\
. . . Sich in die Einsamkeit zurückziehen, der Welt entsagen – doch, das tun auch heute noch manche Menschen. Denke nur an bestimmte (Mönchs-)Orden. Wenn sie auch kleiner sind als früher, sie sterben nicht aus.
\
eine (ganz) neue Welt eröffnet sich jm. form – path – eine (ganz) neue Welt geht jm./(für jn.) auf
\
mit sich und der Welt fertig sein form – path
\
. . . Ja, man hat in der Tat den Eindruck, daß der Manfred mit sich und der Welt fertig ist. Phasen, in denen er gleichsam in ein schwarzes Loch fiel, hatte er ja schon immer. Die Enttäuschung mit der Ingrid hat ihm den Rest gegeben. Ich glaube nicht, daß er sich nochmal fängt.
\
die Welt ist aus den Fugen (geraten) path
\
. . . In der Tat, Michael, du hast recht: heute ist auf nichts mehr Verlaß; alles geht durcheinander; überall geht es drunter und drüber. Die Welt ist aus den Fugen geraten.
\
die Welt gerät/(ist) aus den Fugen path
\
Wenn man die Politik heute verfolgt – überall –, dann hat man den Eindruck, die Welt gerät aus den Fugen. – Diesen Eindruck hatten die Leute vor Jahrhunderten auch schon. Auch da sagte man schon, alles gehe drunter und drüber und irgendwann würde die Welt wie ein Kartenhaus zusammenstürzen.
\
aus der Welt gehen form selten – (euphem für:) sich das
\
Leben nehmen
\
wissen müssen/wissen/ ..., was in der Welt vor sich geht
\
. . . Du schimpfst immer so auf die Zeitungen und trotzdem liest du sie dauernd! – Man muß doch schließlich wissen, was in der Welt vor sich geht! – Du sagst doch immer, es wäre sowieso gelogen, was da drin steht.
\
eine (ganz) neue Welt geht jm./(für jn.) auf form – path
\
1. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Fülle von neuen Eindrücken auf uns einstürzte, als wir damals nach Mexiko fuhren. Eine ganz neue Welt ging uns da auf.
\
2. . . . Bei der Lektüre dieses Buchs geht einem eine ganz neue Welt auf. Das mußt du lesen, unbedingt; das erschließt einem Zusammenhänge, an die man vorher noch gar nicht gedacht hat.
\
so was/(etwas) hat die Welt noch nicht gesehen ugs – path
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. . . Ein bißchen gemütlich und faul – gut, das laß ich mir gefallen. Aber so was wie der Robert – das hat doch die Welt noch nicht gesehen! Der ist schon zu faul, um sich morgens vernünftig anzuziehen, dieser Kerl!
\
durch die Welt gondeln ugs
\
. . . Wo ist die Ursel? In Ägypten? – Ja, in der Wüste. – Das möchte ich auch, so wochenlang durch die Welt gondeln. Unsereiner muß schön brav in diesem Nest seine Brötchen verdienen.
\
(immer so/. . .) finster/mißmutig/. . . in die Welt gucken/
\
(schauen) ugs
\
Der Sigmund guckt in der letzten Zeit so mißmutig in die Welt! Was ist los? – Weiß ich! Vielleicht hat seine Freundin mit ihm Schluß gemacht. – Sei nicht so böse! Der wirkt doch nicht ohne Grund so bitter!
\
fröhlich/. . . in die Welt gucken/(schauen) ugs
\
Wenn alle so fröhlich in die Welt gucken würden wie der Georg, sähe das Leben heiterer aus! Welch eine Frohnatur, dieser Junge!
\
mit sich und der Welt in Hader leben form – path selten – mit sich und der Welt in Streit leben
\
weit/viel/. . . in der Welt herumkommen – weit/viel/. . . herumkommen
\
etw. in alle Welt hinausposaunen ugs
\
Richard, du solltest nicht in alle Welt hinausposaunen, daß dir der Chef ein höheres Gehalt bezahlt als deinen Kollegen. Dadurch schaffst du dir nur Feinde. Solche Dinge bindet man nicht jedem zweiten auf die Nase, so was behält man für sich.
\
in die Welt hinausziehen path hist – (eher:) in die weite Welt
\
ziehen
\
die Welt kennen
\
1. Der Ulrich ist viel gereist, nicht? – Ja, und weit! Er kennt die Welt. Er war in Südamerika, in Afrika; die europäischen Länder hat er größtenteils schon als Schüler besucht . . .
\
2. . . . Als wenn ihr Herrn Biermann mit solch lächerlichen Behauptungen durcheinanderbringen könntet! Als wenn er so naiv wäre! Der kennt die Welt, mein Lieber; der hat Lebenserfahrung genug, um sofort zu verstehen, worauf das Ganze hinausläuft und warum ihr das alles angezettelt habt. seltener
\
die halbe Welt kennen/. . . ugs – (eher:) Gott und alle/ (die)/die halbe Welt kennen/. . .
\
auf die/(in die/zur) Welt kommen
\
1. Unser Sohn kam ganz genau am 14. November 1969, abends
\
20.15 Uhr auf die Welt.
\
2. vgl. – (eher:) das Licht der Welt erblicken
\
in einer anderen Welt leben
\
1. . . . Manchmal erschreckt mich Richards Mangel an Realismus. Es ist, als lebe er in einer anderen Welt.
\
2. . . . Nein, dieses politische Theater interessiert unseren Hermann nicht. Er lebt in einer anderen Welt – der seiner griechischen Philosophen, der antiken Kunst . . .
\
in seiner eigenen Welt leben
\
. . . Wie kann es einheitliche und verbindliche Maßstäbe geben, wenn jeder in seiner eigenen Welt lebt, Peter?! – Ich meinte das nicht geistig! In den ’technischen’ Regelungen des Zusammenlebens muß es einheitliche Spielregeln geben!
\
in einer Welt für sich leben
\
1. . . . Ja, der Hubert Bracht, das ist ein echter Künstler, ein Mensch, der in einer Welt für sich lebt. Deshalb hat er auch für dieses pseudokünstlerische, politisierte Theater nicht das mindeste übrig.
\
2. vgl. – in einer anderen Welt leben (2)
\
jm. steht die (ganze) Welt offen path
\
. . . Der Gerd ist reich, hat keinerlei Verpflichtungen – klar, dem steht die Welt offen. Aber welcher normale Sterbliche kann sich schon so frei den Ort, wo er leben will, den Lebensstil, den Beruf – oder die Beschäftigung – wählen?
\
etw. in alle Welt posaunen ugs – (eher:) etw. in alle Welt
\
hinausposaunen
\
Schwierigkeiten/Unstimmigkeiten/. . . aus der Welt schaffen
\
1. Ach, diese ewigen Intrigen, dieser ewige Kampf und Neid unter den Menschen! – Ja, leider kann man Egoismus, Haß und Eifersucht nicht aus der Welt schaffen. Sie gibt es nun einmal; man muß sich damit abfinden.
\
2. . . . Bei nächster Gelegenheit werde ich den Karl Bauschner ansprechen. Ich möchte die Unstimmigkeiten, die sich da auf der vorletzten Sitzung ergeben haben, endlich aus der Welt schaffen.
\
aus der Welt scheiden form selten
\
1. vgl. – (euphem für:) sich das Leben nehmen
\
2. vgl. – jm. brechen die Augen
\
sich (so recht und schlecht/. . .) durch die Welt schlagen ugs selten
\
1. . . . Der Krieg hat dem Mann alles genommen: Familie, Beruf, Besitz. Seitdem schlägt er sich so recht und schlecht durch die Welt. – Wie, ist er nie mehr richtig auf die Beine gefallen? – Nein.
\
2. vgl. – (eher:) sich (so) durchschlagen (1)
\
Kinder/Gerüchte/. . . in die Welt setzen ugs
\
1. Erst acht Kinder in die Welt setzen und dann von der Überlastung der Mütter reden, reimt sich das? – Ich finde, daß man das so nicht sehen kann; ich finde es schön, wenn eine Frau viele Kinder hat.
\
2. Ich möchte doch wirklich wissen, wer dieses dumme Gerücht, ich würde zu einer anderen Firma wechseln, in die Welt gesetzt hat. – Ich glaube, der Heinz Schuster hat davon gesprochen. – Aber da ist doch kein Wort von/aber davon ist doch kein Wort wahr; das ist doch reine Erfindung.
\
alle Welt spricht von jm./etw. ugs
\
. . . Alle Welt sprach mal wieder von Karli Möller. Er hatte in der 89. Minute ein Bilderbuchtor geschossen und damit den 2 : 1 – Sieg gerettet. Ein Tor, wie man es nur alle Jubeljahre ein Mal sieht.
\
sich aus der Welt stehlen euphem selten
\
. . . Sich so mit Schlaftabletten aus der Welt zu stehlen . . . – ist das nicht doch ein bißchen feige? – Ob man das so sehen kann . . . Wenn sich jemand das Leben nimmt, dürften so schwere Gründe vorliegen, daß der Begriff ’Feigheit’ nicht mehr paßt.
\
mit sich und der Welt in Streit leben
\
. . . Der Willi hat nicht nur mit dir Krach, der hat mit allen Leuten Schwierigkeiten. Und nach meiner Meinung liegt das einfach daran, daß er mit sich selbst uneins ist. – Du meinst, der lebt mit sich und der Welt in Streit? – So ist es.
\
durch die Welt tingeln ugs – durch die Welt gondeln
\
j. könnte die ganze Welt umarmen (vor Glück/Freude/. . .)
\
path
\
Euer Peter hat sich über seinen Erfolg bei dem Klavierabend ja sehr gefreut, nicht? – Gefreut ist gar kein Ausdruck. Der könnte die ganze Welt umarmen, der Junge, so glücklich ist er.
\
sich in der Welt umsehen
\
Euer Herbert will nach Beendigung seines Studiums nicht sofort in den Beruf gehen? – Nein, er will sich erstmal ein wenig in der Welt umsehen. Er möchte für ein Jahr nach England, dann nach Amerika, nach Möglichkeit noch nach Südamerika . . .
\
davon/. . . geht die Welt (doch) nicht unter! ugs
\
1. vgl. – das ist (doch) kein Beinbruch!
\
2. vgl. – davon/von etw./. . . bricht/stürzt/fällt die Welt (doch) nicht zusammen
\
... und wenn die Welt dabei untergeht ugs – path
\
. . . Wenn es um wichtige Dinge in seinem Beruf geht, dann ist unser Peter radikal und kompromißlos. Dann versucht er mit aller Macht, seine Vorstellungen durchzusetzen – und wenn die Welt dabei untergeht.
\
die ganze Welt um sich herum vergessen path
\
Wenn der Rudi Klavier spielt, vergißt er die ganze Welt um sich herum, da existiert für ihn nur noch das Stück, das er gerade spielt. – Schön, eine solche Haltung!
\
die Welt nicht mehr verstehen path
\
. . . Sein Vater wollte sich scheiden lassen? Der Peter verstand die Welt nicht mehr. Da hält ein Mann eine schwierige Ehe 30 Jahre durch, um sich mit 67 scheiden zu lassen?!
\
in die weite Welt wandern path hist – in die weite Welt
\
ziehen
\
mit sich und der Welt zerfallen sein form path selten
\
Nach dem Tod seiner Frau und den Enttäuschungen mit seinen Teilhabern in der Firma ist mein Bruder mit sich und der Welt zerfallen.
\
– Aber er neigte immer ein wenig zu Weltschmerz und Trübsinn, oder nicht? – Das schon; aber so bedrückt und niedergeschlagen wie zurzeit habe ich ihn noch nie erlebt. Er glaubt an niemanden und nichts
\
mehr.
\
in alle Welt zerstreut sein
\
Wenn man den Ausdruck ’in alle Welt zerstreut sein’ hört, denkt man am ehesten an die Juden, die in der Tat auf den verschiedensten Flecken dieser Erde wohnen, obwohl sie – zumindest im religiösen Sinn – ein einziges ’Volk’ bilden.
\
durch die Welt ziehen
\
. . . Wäre das wirklich was für dich, Gregor, so wie ein Zigeuner durch die Welt zu ziehen?
\
in die weite Welt ziehen path hist
\
Früher zogen die Handwerksburschen, bevor sie sich an einem Ort fest niederließen, erstmal in die weite Welt. – In die weite Welt . . .: das waren damals die umliegenden Städte und Dörfer. – Nein, nicht nur! Viele gingen bis nach Italien . . .
\
mit sich und der Welt zufrieden sein
\
. . . Der Herbert ist reich, hat eine sympathische Frau, einen interessanten Beruf . . . – da kann man natürlich mit sich und der Welt zufrieden sein! – Der Herbert ist mit sich selbst im reinen – das ist das Entscheidende!
\
nobel/(vornehm) geht die Welt zugrunde! ugs iron
\
Du sagst, du hast 150.000,– Euro Schulden bei der Bank und kaufst trotzdem eine neue Wohnzimmereinrichtung? – Nobel geht die Welt zugrunde! – Das scheint mir aber auch. Na ja, komm’ du mir nochmal mit Geldschwierigkeiten!
\
sich in der Welt nicht mehr zurechtfinden
\
. . . Wenn jemand derart lange in russischer Gefangenschaft war wie der Herr Blütner, ist es doch mehr als verständlich, daß er sich in der Welt nicht mehr zurechtfindet. Denk’ an die unzähligen Menschen, die immer hier gelebt und trotzdem die größte Mühe haben, mit sich und dem Leben zurande zu kommen. Es ist doch alles so unübersichtlich und kompliziert geworden!
\
sich von der Welt zurückziehen
\
. . . Du brauchst dich ja nicht gerade wie ein Mönch von der Welt zurückzuziehen. Aber warum sollen wir in dieser schmutzigen und lärmenden Großstadt bleiben, wenn wir ein so schönes Landgut haben?
\
für jn. stürzt/(fällt/bricht) die/eine Welt zusammen path – für jn. stürzt eine/(die) Welt ein
\
davon/von etw./. . . bricht/stürzt/fällt die Welt (doch) nicht zusammen ugs
\
. . . Herrgott, Junge, wenn eine Frau sich mal in einen anderen Mann verliebt, dann bricht die Welt doch nicht zusammen! Die wird schon wieder zurückkommen, die Doris. Stell’ dich doch nicht so an wie ein kleiner Junge, dem die Eisenbahn kaputtgeht.
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j. meint/. . . (sofort/. . .), die Welt würde zusammenbrechen/ (zusammenstürzen/zusammenfallen) ugs
\
. . . Nein, ein Mensch, der bei den geringsten Schwierigkeiten meint, die Welt würde zusammenbrechen, ist für diesen Beruf nicht geeignet! Hier sind Leute gefragt, die kämpfen können, die Nerven haben, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen . . .
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