Deutsche Idiomatik
weit
(schon/. . .) (sehr) weit sein (mit etw.)\
. . . Ist der Karl eigentlich schon sehr weit mit der Übersetzung des Romans von Saramago? – Oh, ja! Er ist fast fertig.
\
bis dahin/bis das passiert/. . . ist es noch weit
\
. . . Wenn ich mein Abitur in der Tasche habe, studier’ ich in Paris. – Bis dahin ist es noch weit, Junge! Jetzt sieh erst mal zu, daß du dein Abitur auch schaffst. Wenn es dann so weit ist, hast du immer noch genug Zeit, um zu entscheiden, was du dann machst. Vorläufig fehlen noch wenigstens vier Jahre.
\
es ist so weit ugs
\
(Vor einer Urlaubsreise, die Mutter zum Vater:) Es ist so weit, die Koffer sind gepackt, wir können abfahren. – Endlich! Ich dachte schon, ihr würdet den ganzen Kleiderschrank mitnehmen und heute mit dem Einpacken nicht mehr fertig.
\
so weit sein soweit sein
\
(schon) so weit sein, daß ...
\
1. . . . Der Karl macht Urlaub? Ist er mit seiner Übersetzung des Romans von Saramago denn schon fertig? – Das nicht. Aber er ist doch schon so weit, daß er sich ein paar Tage Urlaub leisten kann.
\
2. . . . Natürlich ist das unerzogen, wenn jemand zu spät kommt und sich nicht entschuldigt! Aber man gewöhnt sich dran. Inzwischen bin ich schon so weit, daß ich es als ausgesprochenes Entgegenkommen empfinde, wenn einer eine Entschuldigung präsentiert.
\
wie weit ist die Übersetzung/das Essen/. . .?
\
(Der Vater zur Mutter:) Wie weit ist das Essen, Marlene? Dauert das noch lange? Ich muß heute zeitig wieder ins Geschäft. – Es ist gleich fertig, Ulli.
\
es weit haben (bis zu/. . .)
\
1. Wie weit hast du es bis zur Schule? – Rund ein/einen km.
\
2. Von allen Kollegen hat der Herr Krause es am weitesten bis zum Büro. Er fährt über eine Stunde.
\
weit besser/schlechter/genauer/. . . als ...
\
Der Kurt arbeitet gut, aber der Emil arbeitet doch weit besser. – Weit besser? Ich weiß nicht, ob der Unterschied so groß ist.
\
weit und breit ist niemand zu sehen/kein Haus/. . .
\
. . . Das war vielleicht ein Theater, sag’ ich dir: plötzlich macht es ’rupprupprupp’, und der Wagen steht; kein Benzin mehr; weit und breit keine Tankstelle . . .
\
so weit, so gut!
\
. . . Der Sigi hat an dem Projekt mitgearbeitet, also hat er ein Anrecht auf seinen Anteil an dem Gewinn! So weit, so gut. Aber das heißt doch nicht, daß er jetzt entscheiden – oder mitentscheiden – kann, wie es weitergeht. Er schießt übers Ziel hinaus! Von einem solchen Recht ist in seinem Vertrag keine Rede!
\
von weit her kommen/angereist kommen/. . . form – path (Eine Schulleiterin zu Besuchern:) Nicht wenige von unseren Schülern kommen von weit her – die einen aus Kronbach, andere aus Wertheim, wieder andere aus Lortzheim. Das ist ein Schulweg von 30, 40 Kilometern.
\
es ist mit etw./(jm.) nicht (gerade) weit her/mit etw./(jm.) ist es nicht gerade weit her – es ist mit etw./(jm.) nicht (gerade) weit her/mit etw./(jm.) ist es nicht (gerade) weit her
\
weit nach Mitternacht/ein Uhr/. . . form selten
\
Wenn der Junge jeden zweiten Tag weit nach Mitternacht ins Bett kommt, kann er in der Schule natürlich nichts Gescheites leisten. Acht Stunden Schlaf braucht er in seinem Alter wenigstens.
\
weit über 1.000 Personen/70 Jahre/. . .
\
. . . Der Heinz-Otto 55 Jahre?! Der ist weit über 60! Der geht an die 70.
\
genau so weit wie vorher sein
\
. . . Jetzt hat er sich jahrelang angestrengt, um seine Doktorarbeit fertigzukriegen! Und was hat er jetzt davon? Nichts! In der Universität gibt es sowieso keine Stellen, und in der freien Wirtschaft nützt ihm der Titel sozusagen nichts. Er ist also genau so weit wie vorher.
\
weit weg sein ugs – weit wegsein
\
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: weit