Deutsche Idiomatik
Weg
(schon/. . .) auf dem Weg sein\
(Ein Anruf:) Ja? Bitte? – Hier ist Peter Bichsel. Tag Frau Schubert. Ich wollte fragen, ob der Rudi heute nachmittag zu uns kommen kann. – Das habt ihr doch in der Schule schon ausgemacht, oder?
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Der Rudi ist schon auf dem Weg. – Der ist schon unterwegs? Das ist
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ja prima . . .
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auf dem besten Weg sein, etw. zu tun
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1. . . . Mach’ ruhig so weiter! Du bist auf dem besten Weg, dich selbst bei denjenigen unbeliebt zu machen, die immer nur dein Bestes wollten. Sei nur immer weiter so faul und so arrogant! Die Folgen wirst du bald sehen!
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2. Spielt euer Robert immer noch so eifrig Klavier? – Ja, der Junge ist nach wie vor sehr sehr fleißig. Auf der Musikhochschule sagten sie mir, er sei der beste Student, den sie da hätten. – Dann ist er ja wohl auf dem besten Weg, ein Starpianist zu werden. seltener
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js. erster Weg ist ...
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Wenn mein Vater nach einer längeren Reise zurückkommt, ist sein erster Weg immer zum Friedhof. Erst muß er meiner vestorbenen Mutter ’guten Tag gesagt’ haben, erst dann/danach fühlt er sich frei für alles andere.
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auf dem falschen/(verkehrten) Weg sein – ≠ auf dem richtigen/rechten/. . . Weg sein
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auf gutem Weg(e) sein form
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Ihr Junge, Herr Schroder, muß selbstverständlich noch allerhand lernen, allerhand Erfahrungen sammeln . . . Aber er ist auf gutem Weg. Die Abteilung, in der er arbeitet, gilt als eine der besten in der ganzen Firma; er ist sehr strebsam, aufgeweckt . . . Ich bin sicher, er wird ein guter Finanzmann.
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auf dem richtigen/rechten/. . . Weg sein
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1. Geht es hierher zu Bauer Laubert? – Ja. Sie sind auf dem richtigen Weg. Noch etwa 500 Meter geradeaus und dann rechts, dann sind Sie da.
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2. . . . Laß die Sabine mal! Sie hat ihre Schule ohne Schwierigkeiten absolviert, ihr Schlußexamen an der Uni mit ’gut’ gemacht, immer anständige Freunde gehabt, einen vernünftigen Beruf gewählt – sie ist auf dem rechten Weg. Wenn ihre Anschauungen nicht ganz die unseren sind, steht das auf einem ganz anderen Blatt.
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3. . . . Ja, wenn du Finanzmann werden willst, bist du auf dem richtigen Weg. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft eine Ausbildung bei einer guten Bank, dann Erfahrungen in der Großindustrie
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. . . – goldrichtig!
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jm. im Weg sein
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Verstehst du, warum der Klaus Bieber unserem Robert in letzter Zeit so feindselig gegenübertritt? – Natürlich! Der Robert ist ihm im Weg. Bevor er in die Firma eintrat, rechnete der Klaus Bieber fest damit, im nächsten Jahr Direktor zu werden. Jetzt kann es gut sein, daß der Robert es wird und nicht der Klaus . . .
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auf dem Weg zu/nach/. . .
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. . . Gestern bin ich zur Abwechslung mal zu Fuß in die Innenstadt gegangen. Und weißt du, was mir auf dem Weg durch den Stadtpark plötzlich in den Sinn kam? . . .
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auf dem Weg der Heilung/Gesundung/(. . .) sein form selten
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– auf dem Weg der Besserung sein/sich . . . befinden
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auf dem Weg von Verhandlungen/. . . lösen/. . . form
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. . . Wieder einmal versuchte die UNO, die Auseinandersetzung der beiden Länder auf dem Weg von Verhandlungen beizulegen. Und wieder eimal vergeblich: gestern erklärten die Regierungen offiziell den Krieg.
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auf direktem/indirektem/gütlichem/diplomatischem/. . .Weg
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erledigen/. . .
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. . . Könnt ihr die Sache wirklich nicht auf gütlichem Weg bereinigen? Muß man da wirklich einen Prozeß führen? – Der Kreuth lehnt doch jeden gutgemeinten Vermittlungsvorschlag kategorisch ab!
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jm. bleibt kein anderer Weg (als etw. zu tun) selten – jm.
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bleibt nichts (anderes) übrig (als etw. zu tun)
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auf chemischem Weg analysieren/heilen/. . . form
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. . . Medikamente, Medikamente! Als wenn man alle Krankheiten auf chemischem Weg heilen könnte! Ruhe braucht sie, Entgegenkommen, Kontakt, Anerkennung!
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auf diesem Weg nicht weiterkommen/nichts erreichen/. . . Versucht der Manfred immer noch, sein Ziel zu erreichen, indem er auf seine vermeintlichen Rechte pocht, sich stur stellt? – Ja, leider. – Auf diesem Weg erreicht er bei dem Chef nichts, gar nichts.
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etw. ist ein dorniger/(steiniger/. . .) Weg path
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Wenn man genauer hinsieht, ist so eine Universitätskarriere für die meisten ja doch ein sehr dorniger Weg: jahrelang Prüfungen, Arbeiten, eine starke Konkurrenz – und dazu noch die Unsicherheit, ob man überhaupt eine feste Stelle bekommt . . .
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mein/sein/. . . erster Weg (nach der Reise/. . .) führte mich/ ihn/. . . zu/nach/. . .
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. . . Nach seiner Ankunft in Deutschland führte ihn sein erster Weg zu seinen Eltern. Mehr als ein Jahrzehnt schon hatte er sie nicht mehr gesehen. Aufgeregt wie ein kleiner Junge, setzte er sich am Flughafen in ein Taxi . . .
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auf gesetzlichem Weg etw. lösen/. . . form
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. . . Aber man kann doch nicht alles und jedes auf gesetzlichem Weg regeln! Wir haben doch sowieso schon viel zu viele Gesetze und Verordnungen . . .
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etw. auf gütlichem Weg lösen/regeln/. . . form – etw. (nur/. . .) im Guten lösen/regeln/. . . (können)
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auf halbem Weg umkehren/stehenbleiben/. . .
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. . . So ein Blödsinn: da bereiten wir uns wer weiß wie lange darauf vor, zu Fuß auf den Rodbachgipfel zu steigen, und dann kehren wir auf halbem Weg um! – Und warum? Hat jemand unterwegs schlapp gemacht?
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jn./js. Einfluß/. . . auf kaltem Weg ausschalten/unschädlich machen/. . . form
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. . . Nein, eine offene Auseinandersetzung werden sie natürlich nicht riskieren. Dafür sind sie zu feige. Sie werden versuchen, unseren Herbert auf kaltem Weg aus der Partei herauszuboxen.
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auf künstlichem Weg ... form selten
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Bei vielen Völkern, meinte er, gab es jahrhundertelang die Vorstellung, ein Kind, das aus lebendigster Liebe kommt, sei besonders schön. In einem Zeitalter, in dem viele Frauen ihre Kinder auf künstlichem Wege empfangen, wirken solche Vorstellungen überholt.
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auf dem kürzesten Weg nach Rom/. . . fahren/gehen/. . .
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. . . Jetzt kommst du erst? Es ist halb zwölf. Wann bist du denn von zu Hause weggefahren? – Schon um neun Uhr. Und ich bin auf dem kürzesten Weg gefahren – über Ulm. Aber es ist Nebel, da geht es nicht schneller.
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etw. auf dem kürzesten/(auf kürzestem) Weg erledigen/. . . – (eher:) auf dem schnellsten Weg irgendwohin fahren/gehen/. . ./etw. auf dem schnellsten Weg erledigen/. . ./auf schnellstem . . . (2)
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etw. liegt am/auf dem/(an/auf js.) Weg
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. . . Nein, ich möchte dich nicht noch mit diesem Einkauf belästigen. – Belästigen?! Das liegt am Weg! Wenn ich zum Musikhaus Scherber gehe, komme ich sowieso an dem Geschäft vorbei. Da kann ich dir das Müsli doch eben kaufen . . .
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auf dem schnellsten Weg nach Rom/. . . fahren/gehen/. . ./ etw. auf dem schnellsten Weg erledigen/. . ./auf schnellstem
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...
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1. Du bist schon da? Bist du über die Autobahn gefahren? – Ja, und vorher über die B1. Ich bin also auf dem schnellsten Weg gekommen
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– wenn auch nicht auf dem kürzesten.
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2. . . . Sieh zu, daß du die Versicherungsfragen auf dem schnellsten Weg erledigst! Sonst hast du nachher eine Krankheit und hast keinen Schutz. – Das ist klar, daß ich das so schnell wie möglich mache; aber von heute auf morgen geht es nun einmal nicht.
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etw. auf schriftlichem Weg lösen/regeln/. . . form
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. . . Nein, solche Sachen würde ich nicht mündlich besprechen; das würde ich auf schriftlichem Weg zu bereinigen suchen.
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dem/einem solchen Vorgehen/. . . steht nichts im Weg(e)
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form od. iron
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. . . Könnten wir uns vielleicht zum Abendessen treffen, um die Dinge durchzusprechen? – Dem steht nichts im Wege. Einverstanden. Wo sollen wir essen?
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e-r S. steht nichts im Weg
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. . . »Das ist ein offizieller Kongreß«, erklärte er, »Einreisebeschränkungen gibt es dort nicht mehr . . . – eurer Teilnahme steht also nichts im Weg. Ihr müßt euch nur rechtzeitig anmelden.«
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auf ungesetzlichem Weg etw. lösen/. . . form – ≠ auf gesetz-
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lichem Weg etw. lösen/. . .
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bis dahin/. . . ist noch ein weiter Weg
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. . . Und wenn du dann Ordinarius bist . . . – Ordinarius! Bis dahin ist noch ein weiter Weg, Bärbel. Erst muß ich mal mit meiner Habilitation fertig werden; dann geht das Gerangel um die Verlängerung meines Vertrags los . . . Wenn alles gut läuft, kann ich in fünf oder zehn Jahren Ordinarius sein.
\
jn. von seinem Weg abbringen
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. . . Ja, der Kurt ist ein Mann von großer Entschlossenheit und Willenskraft. Wenn er sich einmal etwas vorgenommen hat, kann ihn niemand mehr von seinem Weg abbringen.
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jn. vom rechten Weg abbringen form
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Was sind das eigentlich für Jungen, mit denen der Walter neuerdings verkehrt? – Ich weiß nicht. Warum? – Ich habe sehr den Eindruck, die werden unseren Sohn noch vom rechten Weg abbringen. Seitdem er mit denen umgeht, arbeitet er nicht mehr wie früher, kommt dauernd spät nach Hause, ist verschlossen . . .
\
sich nicht von seinem Weg abbringen lassen
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Wenn du als Pianist Karriere machen willst, Christian, dann darfst du dich durch nichts und durch niemanden von deinem Weg abbringen lassen. Auch von der Bärbel nicht. Da mußt du unbeirrt dein Ziel im Auge behalten und nur das tun, was diesem Ziel dient.
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vom Weg abkommen
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(Auf einem Spaziergang:) Erika, wir müssen umkehren, wenigstens bis zur letzten Abbiegung. Wir sind vom Weg abgekommen. Hierher sind wir noch nie gegangen, und wenn wir hier weitergehen, kommen wir ganz woanders raus als da, wo wir hinwollen.
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vom rechten Weg abkommen form
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1. vgl. – (eher:) vom Weg abkommen
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2. vgl. – (eher:) auf die schiefe/(abschüssige) Ebene geraten/(kommen)
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vom Weg der Pflicht/des Gesetzes/der Moral/. . . abkommen/abweichen form – path
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Wenn du einmal vom Weg der Moral abkommst, sagte er zu seinem Sohn, dann ist es aus. Das kannst du immer wieder beobachten. Nur die wenigsten fangen sich nachher wieder und finden zu einem geradlinigen Lebensweg zurück.
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den Weg abkürzen/(abschneiden)
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(Auf einer Wanderung:) Müssen wir wirklich um die ganze Flußbiegung herumgehen, um in die Stadt zu kommen? Kann man den Weg nicht abkürzen? – Ich wüßte nicht, wie. Es gibt nun einmal keine Brücke in unmittelbarer Nähe.
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jm. einen Weg abnehmen
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. . . Sie wollen gerade in die Stadt, um Blumen zu kaufen, Frau Mertens? Den Weg kann ich Ihnen abnehmen. Ich muß sowieso in die Stadt; dann bringe ich Ihnen die Blumen mit.
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jm. den Weg abschneiden
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(Bei einem Indianerspiel:) Die anderen wollen die Burg bestimmt von hinten erreichen; denn das ist viel näher. Nur wenn wir ihnen den Weg abschneiden, können wir verhindern, daß sie gewinnen. – Wie sollen wir ihnen in diesem breiten Gelände den Weg versperren? Das ist doch ganz unmöglich. Oder kennst du da eine Stelle . . .?
\
(nicht) vom rechten/(geraden) Weg abweichen form
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. . . »Und vor allem«, sagte ihm sein Vater, »weiche nie vom rechten Weg ab, dem Weg, den dir dein Gewissen vorschreibt! . . .«
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j. auf kaltem Weg(e) aussperren
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. . . Am vergangenen Wochenende hat mich mein Vermieter auf kaltem Wege ausgesperrt, indem er während meiner Abwesenheit den Schließzylinder meiner Wohnung ausgetauscht hat.
\
für etw./e-e S. den Weg bahnen form
\
1. . . . Wer hat denn den Geschäften in Brasilien den Weg gebahnt, der Kreismann oder du? Nun also?! Wenn er sie eingeleitet hat und mit den ersten großen Risiken und Schwierigkeiten fertiggeworden ist, kannst du jetzt nicht das Verdienst für dich beanspruchen!
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2. Die Entwicklung der Antibiotika hat ganz neuen medizinischen Behandlungsmethoden den Weg gebahnt – Methoden, die früher undenkbar waren und sich gegen die verschiedensten Hindernisse erst durchsetzen mußten.
\
sich einen/den Weg bahnen (durch . . .)
\
1. . . . Mit einem Haumesser bahnten sie sich den Weg durch den Busch.
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2. vgl. – sich Bahn brechen (durch unwegsames Gelände/eine Menge/. . .)
\
jn. auf seinem letzten Weg begleiten form
\
. . . Der Franz sollte mit seiner Grippe ja eigentlich nicht mit zur Beerdigung gehen. Schließlich stirbt er auch noch. – Sei nicht makaber, Klaus! Er war mit dem Richard so eng befreundet, da will er ihn natürlich auf seinem letzten Weg begleiten.
\
jm. den Weg bereiten form selten – jm./e-r S. den Weg
\
ebnen (1, 2)
\
den Weg für etw. bereiten form – jm./e-r S. den Weg ebnen (3, 4)
\
einen neuartigen/ungewöhnlichen/seltsamen/. . . Weg beschreiten path – andere/neuartige/ungewöhnliche/seltsame/. . . Wege beschreiten
\
den Weg der Tugend/. . . beschreiten form – path
\
. . . Seine fromme Mutter hatte ihn gelehrt, den Weg der Tugend und Rechtschaffenheit zu beschreiten, und von diesem Weg wich er sein ganzes Leben hindurch nicht ein Mal ab.
\
auf dem Weg der Besserung sein/sich . . . befinden form
\
. . . Lange Zeit sah es in der Tat so aus, als würde er nie wieder gesund. Aber jetzt ist er Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung. In vier, fünf Wochen müßte er eigentlich wieder ins Büro gehen können.
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etw. auf den Weg bringen form
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. . . Der neue Umweltminister machte den Entwurf zum Naturschutzgesetz, den bereits sein Vorgänger auf den Weg gebracht hatte, sofort zu seiner Sache. Schon nach zwei Monaten präsentierte er dem Parlament eine ausgereifte Vorlage, die . . .
\
Waren/Pakete/. . . auf den Weg bringen form
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(Der Vater zur Mutter:) Schau dir das an, jetzt liegen die Päckchen doch immer noch hier herum! Wann will der Junge sie denn endlich auf den Weg bringen? Oder meint er, die Sachen kämen dadurch nach Polen, daß man sie fein säuberlich einpackt? – Heute nachmittag geht er zur Post, Richard.
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jn. auf den rechten/(richtigen) Weg bringen form
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Trotz seines unmoralischen Lebenwandels ist der Rudi im Grunde kein übler Kerl. Was er braucht, ist ein Mensch, der ihn liebt und der stark genug ist, ihn (wieder) auf den rechten Weg zu bringen.
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jm./e-r S. den Weg ebnen
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1. . . . Sein Bruder hat ihm den Weg geebnet! Er hat ihm die Anstellung bei Bosch besorgt, bei der Geschäftsleitung gute Worte für ihn eingelegt, ihm die weiteren Beziehungen verschafft . . . Ohne seinen Bruder hätte er nie eine solche Karriere gemacht.
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2. Die sozialen Ungerechtigkeiten haben den Radikalen den Weg geebnet, und nichts weiter, schimpfte er. Ohne diese Ungerechtigkeiten wäre ihnen jeder Einfluß versperrt geblieben.
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3. Haben die sozialistischen Strömungen im 19. Jahrhundert der Soziallehre der Kirche den Weg geebnet oder war es eher umgekehrt?
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4. . . . Die Industrialisierung hat letztlich auch dem Materialismus den Weg geebnet, meinst du?
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seinen/einen eigenen Weg einschlagen form
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. . . Von einem bestimmten Alter an, meint mein Vater, sollten die Kinder unter allen Umständen einen eigenen Weg einschlagen. Wenn sie sich zu spät – oder gar nicht – dazu entschließen, ihr eigenes Leben zu leben, kommt es später nur zu leicht zu unlösbaren Konflikten mit den Eltern.
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den falschen Weg einschlagen form selten
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. . . Der Wolfgang hat einfach zu spät gemerkt, daß er den falschen Weg eingeschlagen hat, als er sich für das Medizinstudium entschied. Er ist nicht zum Arzt geboren. – Welchen Lebensweg hätte er denn nach deiner Meinung wählen sollen?
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einen neuen/(anderen) Weg einschlagen form selten
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(Ein Arzt:) Wenn die bisherigen Behandlungsmethoden nicht geholfen haben, Frau Schmitz, dann müssen wir halt einen anderen Weg einschlagen. Wir werden Sie schon wieder gesund kriegen!
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den richtigen Weg einschlagen form selten – ≠ den falschen
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Weg einschlagen
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jm. auf halbem Weg entgegenkommen
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1. . . . Schaut mal, da kommen uns Onkel Heinz und Tante Martha schon auf halbem Weg entgegen. . . . Tag . . . Tag . . . Na, dann können wir das letzte Stück bis zu eurem Gut ja zusammen gehen. . . .
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2. . . . Damit ihm eine Bitte um Entschuldigung nicht zu schwer fiele, kam sie ihm auf halbem Weg entgegen und sagte: »Gestern waren wir wohl beide nicht sehr gut gelaunt, nicht wahr?« . . .
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sich/(einander) auf halbem Weg entgegenkommen
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1. . . . Wenn jeder von euch beiden etwas nachgibt und ihr euch so auf halbem Weg entgegenkommt, dann müßt ihr euch doch auf eine gemeinsame Linie einigen können!
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2. . . . Wir werden in dem Handel schon einig werden. Wenn wir einander auf halbem Weg entgegenkommen . . . – Das meine ich auch: ihr müßt euch in der Mitte treffen. Und das müßte doch möglich sein, daß jeder von seinen Maximalforderungen in etwa so viel abrückt wie der andere.
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(etw. ist/. . .) der (richtige) Weg zum Erfolg
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. . . Du weißt immer ganz genau, was für andere der richtige Weg zum Erfolg ist, Heinz! Nur was dich selbst betrifft, lassen die Erfolge nach wie vor auf sich warten. – Herzlichen Dank für das Kompliment, Otto!
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einen Weg finden (müssen) (um . . ./wie . . ./. . .)
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. . . Wir müssen einfach einen Weg finden, um dieses Problem zu lösen/wie wir dieses Problem lösen können. – Es dürfte schwer sein. – Natürlich wird das schwer sein. Aber irgendwie muß es gehen!
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den Weg allen Fleisches gehen path veraltend selten
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»Verehrte Hinterbliebene! Der Tod des Heimgegangenen mahnt uns, daß jeder einzelne von uns, früher oder später, den Weg allen Fleisches zu gehen hat, niemand von uns dem Tode entrinnt . . .«
\
der Weg ist (endlich/. . .) frei für jn./etw.
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1. . . . Der Klotzmann hat seine Kandidatur zurückgezogen. Damit ist jetzt der Weg für den Otto Rausch frei. Wenn nicht noch etwas ganz Außergewöhnliches dazwischenkommen sollte, wird er auf der nächsten Sitzung zum Vorsitzenden gewählt.
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2. Nachdem der Vermittlungsausschuß eine Kompromißlösung erarbeitet hat, der alle Parteien zustimmen, ist endlich der Weg frei für eine gesetzliche Neuregelung der Krankenversicherung.
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jm. den Weg freigeben (etw. zu tun) form selten
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Mit der Entscheidung, alle Exportbeschränkungen aufzuheben, hat die Regierung im Grunde auch allen Unternehmen, die Waffenexport betreiben, den Weg freigegeben.
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jm. den Weg freimachen selten – jm./e-r S. den Weg ebnen (1)
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dieser/. . . Weg ist für ihn/Helga/. . . nicht gangbar form
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. . . Wenn der Klaus die Stelle bekommen will, müßte er ein paar Artikel schreiben, die im Sinn der wichtigsten Kommissionsmitglieder sind. – Dieser Weg ist für ihn nicht gangbar. Da würde er seine innere Unabhängigkeit aufgeben. Das würde er geradezu als Prostitution empfinden.
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es muß doch einen Weg geben (wie . . ./. . .)
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. . . Natürlich ist das schwer! Aber es muß doch einen Weg geben, wie man das lösen kann! Strengt euch mal an, laßt euch mal etwas einfallen! Irgendwie muß das doch möglich sein!
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jm. Reiseproviant/Ratschläge/ein gutes Wort/. . . mit auf den Weg geben
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1. . . . Warte, Elly, ich muß eben unserem Axel noch ein paar Butterbrote mit auf den Weg geben. Die machen heute mit der Klasse eine Wanderung . . .
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2. (Zwei Brüder, die von einem Besuch bei ihrer Großmutter kommen:) Das ist wirklich eine sympathische Frau, die Oma, nicht? Man kann natürlich nicht da weggehen, ohne daß sie einem ein paar fromme Ratschläge mit auf den Weg gibt. Aber sie sagt das alles so herzlich, das ist alles so ehrlich gemeint, daß man ihr auch die altmodischsten Ermahnungen unmöglich übelnehmen kann . . .
\
einen anderen/(über einen anderen) Weg gehen
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. . . Gehst du nicht mit hierher? – Nein, ich gehe heute einen anderen Weg. Ich muß noch beim Einwohnermeldeamt vorbei . . . – Na, dann bis gleich, im Geschäft. – Tschüß.
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einen anderen/. . . Weg gehen/nehmen form
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. . . Wenn der Klaus uns nicht helfen kann oder will, müssen wir halt einen anderen Weg gehen. Irgendwie werden wir das Geld schon kriegen. – Und wie? – Z. B., indem wir eine Hypothek auf das Haus aufnehmen.
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jm./e-r S. aus dem Weg(e) gehen
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1. . . . Werner, geh’ doch mal den Packern aus dem Weg! Sonst kommen die mit den Möbeln ja gar nicht da durch. – Ah, Entschuldigung! . . .
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2. . . . Seit unserer Auseinandersetzung auf der letzten Sitzung geht mir der Herr Altkamp aus dem Weg! – Nun, angenehm war das ja auch für ihn nicht gerade, was du da vorgebracht hast. Ich verstehe schon, daß er keine große Lust verspürt, dir jetzt zu begegnen, sich mit dir zu unterhalten . . .
\
3. . . . So einem Intriganten wie dem Herrn Burdach würde ich an deiner Stelle aus dem Wege gehen, Anton. Das Beste ist, mit solchen Leuten überhaupt nichts zu tun zu haben.
\
4. . . . Dieser Mann geht aber auch jeder Arbeit, jeder Anstrengung aus dem Weg! Entsetzlich!
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5. . . . Der Udo? Das ist ein Mann, der keiner Schwierigkeit aus dem Wege geht. Ein ausgezeichneter Mitarbeiter!
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seinen eigenen Weg gehen – eigene/seine eigenen Wege gehen (1)
\
seinen geraden Weg gehen path selten
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(Aus einer Grabrede:) Der Verstorbene hat sein Lebenlang unbeirrt an seinem Ziel festgehalten und ist immer seinen geraden Weg gegangen. . . .
\
den letzten Weg gehen form selten – seinen letzten Gang
\
tun
\
einen schweren Weg gehen form selten
\
. . . Der Herr Weinert ist als Junge einen schweren Weg gegangen: sein Vater ist früh gestorben, seine Mutter war sehr krank; er mußte schon mit 13/14 Jahren den Lebensunterhalt für die Familie mitverdienen. Das hat ihn für sein ganzes Leben geprägt. Ohne diese schweren Jahre wäre er sicherlich nicht ans Trinken gekommen . . .
\
(unbeirrt/. . .) seinen Weg gehen
\
1. . . . Laß den Heribert mal! Der geht seinen Weg. Er ist nicht auf den Kopf gefallen, und vor allem: er weiß, was er will und läßt sich so schnell nicht beirren.
\
2. . . . Natürlich kostet es viel Kraft, böswilligen Angriffen zu widerstehen und unbeirrt seinen Weg zu gehen. Aber du wirst es schon schaffen.
\
den Weg gehen, den alle/wir alle gehen müssen path od. iron selten – seinen letzten Gang tun
\
auf dem Weg der Genesung sein/sich . . . befinden geh – form
\
– (eher:) auf dem Weg der Besserung sein/sich . . . befinden
\
den Weg zu den/(in die) Herzen finden form – path
\
. . . Wieviele Politiker schaffen es schon, den Weg zu den Herzen zu finden? Die meisten sprechen nur die Interessen an. Ein Mann wie der heilige Franziskus oder eine Frau wie die Mutter Teresa – solche Menschen sprechen die Menschen innerlich an.
\
den Weg alles Irdischen gehen selten
\
1. vgl. – den Weg allen Fleisches gehen path
\
2. vgl. – (eher:) kaputt gehen (1) iron
\
jm. in den Weg kommen
\
1. . . . Sag’ diesem Walter Kaufmann, wenn er mir nochmal in den Weg kommt, dann kann er was erleben! Wehe, wenn ich den Kerl nochmal treff’! – Warum bist du denn auf den so sauer?
\
2. vgl. – (eher:) jm. in die Quere kommen/etw./nichts/. . . kommt jm. in die Quere (2)
\
3. vgl. – (eher:) jm. ins Gehege kommen/(geraten) (2)
\
js. Weg kreuzen path selten
\
. . . Daß er damals, kurz nach seinem Staatsexamen, den Weg dieses großen Gelehrten kreuzte, sollte richtungsweisend für sein ganzes Leben werden. – Wo ist er Einstein eigentlich zum ersten Mal begegnet? Weißt du das?
\
jm. über den/(in den) Weg laufen ugs
\
. . . Wann ich die Christl zum letzten Mal gesehen habe? Erst gestern ist sie mir in der Stadt über den Weg gelaufen. Ich kam gerade aus dem Kaufhof heraus, als sie hereinwollte . . .
\
an/auf js./am/auf dem Weg liegen
\
. . . Wenn wir auf die Rotenburg wandern, könnten wir bei Tante Marta vorbeigehen. Das liegt doch am Weg. – Wenn sie da ist . . . Du hast recht, an ihrem Haus kommen wir (sozusagen) direkt vorbei.
\
sich auf den Weg machen – sich auf die Beine machen
\
sich unverzüglich/. . . auf den Weg machen
\
Wenn ihr den Zug wirklich noch kriegen wollt, müßt ihr euch unverzüglich auf den Weg machen. Da dürft ihr keine Minute mehr verlieren.
\
einen Weg für jn. machen
\
. . . Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, Herr Scherer, wenn Sie diesen Weg für mich machen könnten. Ich fühle mich heute so schwach . . . – Seien Sie unbesorgt, Frau Bierwe, ich komme ohnehin am Rathaus vorbei, da hole ich die Papiere für Sie ab.
\
(j. wird) seinen Weg (schon/. . .) machen – j. wird sein Glück
\
(schon/. . .) machen
\
(eben/rasch/. . .) (noch/. . .) einen Weg machen müssen selten (Zu einem Besucher:) Entschuldige, ich muß rasch noch einen Weg machen. Ich bin in einer Viertelstunde wieder da. Du kannst im Wohnzimmer warten – du kennst dich ja aus . . . Ich bin gleich wieder zurück.
\
seinen Weg nehmen form – seinen (geordneten) Gang gehen/(nehmen)
\
der Weg nach oben
\
. . . Wenn der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist – wie es so plastisch heißt –, dann pflegt der Weg nach oben – zum Erfolg in dieser Welt – mit Verhaltensformen gepflastert zu sein, für die man den Teufel verantwortlich machen kann.
\
jm. bleibt kein anderer Weg offen (als zu . . .) form selten
\
. . . Wenn er unabhängig und frei schreiben will, bleibt ihm kein anderer Weg offen, als auf sein Landgut zu ziehen und auf alle Karrierepläne und Spekulationen auf Einfluß zu verzichten.
\
etw./(jn.) aus dem Weg räumen
\
1. . . . Es war abzusehen, daß sie erst manche Schwierigkeiten aus dem Weg räumen mußten, bevor das Geschäft voll anlaufen konnte.
\
– Aber nachdem die beseitigt waren, klappte es, nicht wahr? form
\
2. vgl. – etw. beiseite schaffen (1) form
\
3. vgl. – (u. U.) jn./etw. auf die Seite schaffen (1, 2) sal
\
etw. aus dem Weg schaffen form
\
1. vgl. – (eher:) etw. beiseite schaffen (1)
\
2. vgl. – (eher:) etw./(jn.) aus dem Weg räumen (1)
\
seinen Weg (genau/klar/. . .) vor sich sehen form
\
Weiß euer Helmut eigentlich schon, was er werden will? – Ja, er sieht seinen Weg genau vor sich: zuerst will er Jura studieren; dann möchte er zwei, drei Jahre ins Ausland gehen, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern. Und danach tritt er in das Geschäft seines Vaters ein.
\
noch einen langen/weiten/(zwei Stunden/ein gutes Stück/. . .)
\
Weg vor sich haben (bis . . .)
\
1. . . . Na, wo wandert ihr denn hin mit euren großen Rucksäcken? – Wir wollen auf das ’Jägerhorn’. – Da habt ihr ja noch einen langen Weg vor euch. – Wie lange geht man denn da von hier aus? – Fünf, sechs Stunden müßt ihr schon rechnen.
\
2. . . . Ah, bis er Ordinarius ist, hat er noch einen weiten Weg vor sich. Vorläufig ist er nicht einmal habilitiert.
\
auf halbem Weg steckenbleiben (mit etw.)
\
. . . Die Projekte waren doch so gut angelaufen. Und jetzt, höre ich, sie sind auf halbem Weg steckengeblieben, können wahrscheinlich gar nicht zuende geführt werden . . . – Das Ministerium hat die weiteren Untersuchungen blockiert . . .
\
es gibt/. . . in/auf/. . . weder Weg noch Steg/nicht Weg noch Steg form veraltend selten
\
. . . Der Aufstieg auf den Berg war ungewöhnlich mühsam. Auf der Seite, an der wir hochgingen, gab es weder Weg noch Steg, sodaß wir quer über die Hänge und Almen gehen mußten. . . .
\
in .../. .. Weg und Steg kennen form veraltend selten – jn./
\
etw. inund auswendig/(inwendig und auswendig) kennen
\
(1)
\
auf Weg und Steg auf etw. treffen/. . . veraltend selten
\
(Auf einer Wanderung:) In diesem Wald trifft man auf Weg und Steg auf Pilze. Ich erinnere mich nicht, jemals so viele Pilze gesehen zu haben.
\
da/hier/. . ./jm./e-r S. im Weg(e) stehen (in/bei etw.)
\
1. Herbert, könntest du ein wenig zur Seite treten? – Stehe ich hier im Weg? – Ja. Die beiden Jungen wollen gerade mit ihren Rädern hier durch . . .
\
2. Privat ist der Herr Koppmann gar nicht unsympatisch. Aber im Geschäft ist er nicht nur zu ehrgeizig; er ist auch falsch. Er scheut sich nicht, durch Intrigen die Leute auszuschalten, die ihm in seiner Karriere im Wege stehen.
\
3. . . . Persönlich würde ich Ihnen gern die Genehmigung geben, Herr Fischer; aber dem stehen leider die neuen Regelungen im Wege. – Und die lassen sich nicht umgehen? – Schwerlich.
\
4. . . . Wenn jemand einer vernünftigen Neuorientierung dieses Betriebs im Wege steht, dann ist es der Juniorchef. Mit seiner Manie, in alles hineinzureden, mit seiner Ignoranz und Arroganz verhindert er jede Verbesserung – ja, macht die Dinge nur noch schwieriger!
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5. . . . Im Grunde stehen ihm sein eigener Ehrgeiz und seine Eitelkeit im Wege. Wäre er weniger ehrgeizig und weniger eitel, dann wäre er ruhiger und ausgeglichener und würde auch viel mehr Echo finden bei seinen Kollegen.
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6. . . . Wer dem Chef bei seinen Plänen am meisten im Wege steht, ist sein eigener Sohn. Der hat völlig andere Vorstellungen als der Vater und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, daß dessen Pläne realisiert werden.
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sich selbst im Weg(e) stehen
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Ist es Bescheidenheit oder Mangel an Selbstbewußtsein, daß der Rainer nie ein richtiges Echo findet? Ich habe jedenfalls das Gefühl, daß er sich beständig selbst im Weg(e) steht.
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auf halbem Weg stehenbleiben
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1. . . . Ja, ja, wir waren alle lustig und fidel losmarschiert. . . . Aber auf halbem Weg blieb der Walter Dörr plötzlich stehen und sagte: »Ich fühle mich nicht, wie es sein soll; ich kehre um.« – Und die anderen sind weitergegangen?
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2. . . . Was willst du da schon machen, wenn der Wagen auf halbem Weg stehenbleibt und einfach nicht mehr will? – Wo ist das denn passiert? – In der Gegend von Besanc¸on. Da hatten wir noch rund 500 Kilometer vor uns. . . .
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3. . . . Wenn der Junge schon drei Jahre auf dem Gymnasiums hinter sich hat, muß er auch Abitur machen! Oder will er auf halbem Weg stehenbleiben? Ohne Abiturzeugnis bringt man es in der heutigen Zeit doch zu nichts!
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sich jm. in den Weg stellen (bei etw.)
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1. . . . Gerade, als er das Klassenzimmer verlassen wollte, stellte sich ihm der Albert Krause in den Weg. »Hier kommst du nicht vorbei!
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. . .« Da wußte er, was auf ihn zukommen würde. . . .
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2. . . . Mit allen Mitteln versuchte er, die Mißstände im Büro abzustellen. Aber leider gab es immer wieder Leute, die sich ihm in den Weg stellten. Die einen waren anderer Meinung als er und suchten deshalb zu verhindern, daß er die Dinge in seinem Sinne änderte; andere waren neidisch und mißgünstig . . .
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jm. nicht über den Weg trauen ugs
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. . . Warum magst du den Herrn Schierse eigentlich nicht? Hältst du ihn auch für falsch, wie die Christl? – Ja. Ich traue dem Mann nicht über den Weg. Wenn ich ganz ehrlich sein soll: ich halte den für fähig, jeden seiner Mitarbeiter hintenherum mit allen Mitteln zu schädigen.
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jm. ist nicht über den Weg zu trauen ugs
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Du, bei dem Herrn Schierse würde ich an deiner Stelle vorsichtiger sein. Dem Mann ist nicht über den Weg zu trauen. – Bisher hat er sich mir gegenüber immer sehr anständig verhalten. – Aus Berechnung. Ich kann dir nur sagen: paß auf! Der Mann ist falsch, verschlagen.
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sich auf halbem Weg(e) treffen
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1. . . . Du kommst von Saarbrücken, ich von Frankfurt; da können wir uns auf halbem Weg treffen und von Karlsruhe aus gemeinsam nach Stuttgart weiterfahren.
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2. vgl. – (eher:) sich/(einander) auf halbem Weg entgegenkommen
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jm. in den Weg treten
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1. . . . Gerade wollte er das Gebäude verlassen, da trat ihm ein Polizist in den Weg. »Halt! Ihre Papiere, bitte!« . . . Wollte man ihn festnehmen?
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2. . . . Ich verstehe überhaupt gar nicht, daß dieser Mann jahrelang immer dieselben Schweinereien machen kann, ohne daß ihm jemals einer in den Weg tritt. – Ach, diese Politiker! Die hindern sich doch nicht gegenseitig. Solange er (nach außen) nicht auffällt . . . selten
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3. vgl. – sich jm. in den Weg stellen (bei etw.) (1)
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auf dem Weg der Tugend schreiten path od. iron veraltend selten
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. . . Aber, Vater! Wie kannst du denn die Christa für liederlich halten?! Die schreitet doch immer auf dem Weg der Tugend. Sie ist doch immer zu allen Leuten nett und in allen Dingen sehr korrekt. Mit einem Satz: sie ist das bravste Mädchen, das man sich vorstellen kann!
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auf halbem Weg(e) umkehren
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. . . Das Schneetreiben wurde schließlich so stark, daß wir auf halbem Wege umkehren mußten. – Wie weit seid ihr denn gekommen? – Bis zur Elmau. Das ist höchstens die Hälfte des Weges . . .
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jm. (mit etw.) den Weg verbauen ugs
\
1. Wenn man Medizin studieren will, muß man das Abitur mit eins Komma drei oder sowas machen; und diesen Durchschnitt hat der Albert nun einmal nicht – Mit diesen Regelungen hat die Regierung ihm und Tausenden von anderen jungen Leuten den Weg verbaut.
\
2. . . . Ja, seine jahrelange Faulheit hat ihm den Weg verbaut. Mal sehen, was er jetzt macht.
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sich (mit etw.) selbst den Weg verbauen ugs
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Wenn der Albert vernünftig gearbeitet hätte, hätte er sein Abitur auch mit eins Komma zwei oder sowas gemacht; dann könnte er jetzt auch Medizin studieren. – Ja, mit seiner jahrelangen Faulheit hat er sich (nur) selbst den Weg verbaut. Mal sehen, wozu er sich jetzt entscheidet.
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den Weg verfehlen oft: den Weg kannst du/kann Helmut/. . . gar/überhaupt nicht verfehlen/. . .
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. . . Ja, und wie kommt man dann von der Hauptstraße zu eurem Gut? – Du biegst kurz vor Rastberg, an einer Ecke, wo eine Würstchenbude steht, rechts in eine Waldstraße ein. Die fährst du 1,5 km; dann . . . und dann . . . Das ist ganz einfach zu finden. Den Weg kannst du gar nicht verfehlen.
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jm. den Weg verlegen veraltend selten
\
. . . Wenn unsere Truppen dem Gegner den Weg zur Burg verlegen könnten . . . – Ich wüßte nicht, wie das geschehen sollte, Herr Kommandant. Schon zahlenmäßig sind wir nicht in der Lage, das breite Tal zu sperren . . .
\
jm. den Weg versperren form – sich jm. in den Weg stellen (bei etw.) (1)
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jm. den Weg/(. . .) verstellen form selten
\
. . . Schon wieder ein Lastwagen, der uns hier den Weg verstellt! Wann werden die Leute endlich lernen, daß das ein Zugang zu einem Landhaus ist und kein Parkplatz?!
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jm. den Weg vertreten veraltend selten – sich jm. in den
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Weg stellen (bei etw.) (1)
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an etw. führt kein Weg vorbei/daran führt kein Weg vorbei/ da führt kein Weg dran vorbei
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1. . . . Ganz egal, welche Ideologie man vertritt: wenn wir uns weiterhin bekämpfen, statt an einem Strick zu ziehen, werden wir das Institut bald ruinieren. An dieser Erkenntnis führt kein Weg vorbei. – Das ist richtig. Aber . . .
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2. Wenn ihr mehr verdienen wollt, dann müßt ihr mehr arbeiten! Da führt nun einmal kein Weg dran vorbei/daran führt nun einmal kein Weg vorbei. Eine Wirtschaftsordnung, die den Leuten aufgrund politischer Diskussionen dicke Gehälter garantiert, gibt es nicht – und kann es nicht geben.
\
jm. seinen Weg (genau/. . .) vorzeichnen form selten
\
. . . Auch wenn mein Vater mir meinen Weg in allen Einzelheiten vorgezeichnet hätte – mit allen Schwierigkeiten, Dummheiten usw. –, ich hätte doch alles genau so gemacht, wie ich es ohne seine Vorgaben gemacht habe.
\
(nicht) vom rechten/(geraden) Weg(e) weichen form
\
(eher:) (nicht) vom rechten/(geraden) Weg abweichen
\
den Weg des geringsten Widerstands gehen/(wählen)
\
. . . Ja, da muß man kämpfen, sich einsetzen! Wenn man immer nur Dinge macht, mit denen man bei niemandem und nirgends aneckt . . .
\
– Leider muß man sich damit abfinden, daß die meisten Menschen den Weg des geringsten Widerstandes gehen . . . – Vis inertiae! – Wollen wir mal sehen, wie weit du kommst – ohne oder gegen die vis inertiae!
\
dieser/. . . Weg führt zum Ziel
\
. . . Es scheint, daß die staatlichen Zuschüsse für unser Projekt prinzipiell gesperrt sind. – Wenn dieser Weg nicht zum Ziel führt, müssen wir einen anderen wählen. Hast du schon mal Organisationen kontaktiert, die Forschungsprojekte fördern?
\
der Weg zum Ziel ist dornig/(steinig/. . .) form – path selten
\
. . . Pianist will er werden? Das ist ein schwerer Beruf. Da braucht man Fleiß, Ausdauer, Widerstandskraft gegen alle möglichen Hindernisse . . . Der Weg zum Ziel ist dornig in diesem Beruf.
\
es führt kein Weg zurück form
\
(Ein Politiker eines sozialistischen Landes:) Wenn wir die Marktwirtschaft einmal einführen, müssen wir deren Spielregeln folgen – so hart die für weite Kreise unseres Volkes auch sein werden. Dann führt kein Weg mehr zurück.
\
jn. auf den rechten/richtigen Weg zurückbringen form
\
Ich stelle es mir nicht leicht vor, drogenabhängige und straffällig gewordene Jugendliche auf den rechten Weg zurückzubringen.
\
geh’ deiner Wege!/(geht eurer Wege/. . .) form veraltend selten
\
. . . Paul, bitte! Stör’ uns hier nicht wieder bei unserer Arbeit mit deinen wohlfeilen Ratschlägen. Geh’ deiner Wege! Mach’ du, was du für richtig hältst – und laß uns machen, was wir für richtig halten!
\
bis dahin/bis das passiert/. . . hat es noch gute Wege form veraltend selten – bis dahin/bis das passiert/. . ., läuft/ (fließt) noch viel Wasser den Berg hinunter/(hinab)
\
hier/. . . trennen sich unsere/. . . Wege
\
. . . So, hier trennen sich unsere Wege, Herr Weinberg. Sie müssen jetzt nach links, ich weiter geradeaus. – Herzlichen Dank, Frau Mosbach. Es war nett, ein Stück des Spaziergangs mit Ihnen zusammen zu machen. Richten Sie Ihrem Mann schöne Grüße von mir aus . . .
\
andere/neuartige/ungewöhnliche/seltsame/. . . Wege beschreiten path
\
1. . . . Wenn wir aus der Sackgasse herauskommen wollen, müssen wir neue Wege beschreiten! Mit den herkömmlichen Methoden kommen wir da nicht weiter.
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2. . . . Wenn unsere gütlichen Ermahnungen nichts fruchten, müssen wir halt andere Wege beschreiten – so leid uns das tut! Dann müssen wir zu Disziplinarmaßnahmen greifen.
\
jm./e-r S. die Wege ebnen – (eher:) jm./e-r S. den Weg
\
ebnen (1, 2)
\
andere/neuartige/ungewöhnliche/seltsame/. . . Wege einschlagen form – (eher:) andere/neuartige/ungewöhnliche/ seltsame/. . . Wege beschreiten (1)
\
seine eigenen/eigene Wege einschlagen form selten
\
Wenn die Kinder frühzeitig ihre eigenen Wege einschlagen, ist das doch nur gut, Susanne! – Bevor sie innerlich und äußerlich für das Leben gerüstet sind, können sie schwerlich dafür die (ganze) Verantwortung übernehmen, Peter.
\
krumme Wege einschlagen ugs selten
\
. . . Wann und wodurch ist der Junge eigentlich auf die schiefe Ebene geraten? – So genau weiß ich das auch nicht. Ich erinnere mich nur, daß er nach dem Abitur plötzlich anfing, krumme Wege einzuschlagen. Er fälschte damals einige Unterschriften; auch von Gelddiebstahl war die Rede . . .
\
andere/neuartige/ungewöhnliche/seltsame/. . . Wege gehen
\
1. . . . Wenn der Klaus das schafft, muß der Herbert das doch auch können! – Die beiden gehen nun einmal verschiedene Wege, Gerd. Sie sind völlig unterschiedlich geartet; das muß man respektieren. Man kann doch nicht verlangen, daß alle jungen Leute ihr Ziel auf dieselbe Art und Weise zu erreichen suchen.
\
2. vgl. – andere/neuartige/ungewöhnliche/seltsame/. . . Wege be-
\
schreiten (1)
\
heimliche/geheime/dunkle/finstere/. . . Wege gehen form
\
. . . Warum legt er uns das Projekt nicht offen auf den Tisch, erklärt uns nicht, was er vorhat, welche Mitarbeit jeden von uns erwartet? Warum muß er immer heimliche Wege gehen – so, als täte er etwas Verbotenes?
\
ausgetretene Wege gehen form – sich in gewohnten Bahnen
\
bewegen (3)
\
eigene/seine eigenen Wege gehen
\
1. Von einem bestimmten Alter an müssen die Kinder eigene Wege gehen. Da können die Eltern vielleicht noch helfen, raten . . ., aber leiten, dirigieren, das geht dann nicht mehr.
\
2. . . . Dieser Mann muß aber auch immer eigene Wege gehen! Warum kann er sich nicht wenigstens ein einziges Mal einfügen und mit allen anderen Kollegen zusammen an e i n e m gemeinsamen Projekt arbeiten?
\
getrennte Wege gehen
\
. . . Ja, wenn wir uns eher hindern als fördern, Kurt, dann ist es vielleicht doch vernünftiger, wenn wir getrennte Wege gehen. – Du meinst, wir sollten uns scheiden lassen? . . .
\
krumme Wege gehen ugs – krumme Touren reiten
\
seiner Wege gehen form veraltend selten
\
1. (Auf einer Gruppenwanderung:) Der Heinz Busch geht da so allein für sich . . . – Ja, das ist so seine Art. Eben kam er kurz herüber, um seine Schwester um ein Glas Wasser zu bitten; aber dann ging er wieder seiner Wege. Er sinniert so vor sich hin, genießt die Gegend
\
...
\
2. (Die Mutter zum Vater:) Warum regst du dich dauernd über den Jungen auf? Er ist fleißig, strebsam, anständig . . . Was willst du mehr? Laß ihn seiner Wege gehen. Er hat noch nie jemanden um Unterstützung gebeten. Also soll er tun und lassen, was er für richtig hält!
\
verbotene Wege gehen form
\
Vorsicht, Herbert, Vorsicht! In deiner Position muß man es sich dreimal überlegen, ehe man verbotene Wege geht. Du brauchst nur ein einziges Mal damit aufzufallen, gegen die Bestimmungen verstoßen zu haben, dann bist du deine Stelle los.
\
unsere/ihre Wege kreuzen sich
\
. . . Ach, du kennst den Bertram Richter? – Ja, unsere Wege haben sich mehrere Male gekreuzt. Als Referendare kamen wir zur Ausbildung an dasselbe Gericht; ein paar Jahre später waren wir längere Zeit Kollegen in einer Gutachterkommission der Landesregierung . . .
\
etw. in die Wege leiten form
\
. . . Wenn du die Beiträge für die Festschrift rechtzeitig bekommen willst, mußt du die Sache bald in die Wege leiten. Du weißt, wie lange so etwas dauert. – Ich habe mit den Vorbereitungen schon angefangen, die wichtigsten Leute, die für einen Beitrag in Frage kommen, schon angeschrieben . . .
\
jm. stehen alle Wege offen
\
. . . Der Toni? Der ist fertiger Ingenieur, promoviert, Sohn eines begüterten und einflußreichen Vaters . . . – dem Mann stehen alle Wege offen!
\
viele Wege führen nach Rom
\
Wenn du zuerst dein Staatsexamen und dann deinen Doktor gemacht hast, Erich, dann heißt das nicht, daß alle das so halten müssen. Viele Wege führen nach Rom. Wenn der Paul glaubt, für ihn ist es günstiger, erst zu promovieren, dann laß ihn.
\
jn. seiner Wege schicken form veraltend selten
\
. . . Zweimal hat er seine Hilfe angeboten; da hast du ihn seiner Wege geschickt. Da kannst du nicht erwarten, daß er jetzt nochmal kommt und fragt, ob er dir helfen kann. – Und jetzt würde ich ihn wirklich brauchen. – Da hättest du ihn nicht einfach so wegschicken sollen . . .
\
unsere/ihre/. . . Wege trennen sich
\
1. . . . So, hier trennen sich unsere Wege: Sie müssen weiter geradeaus, dann kommen Sie von selbst zum Rathaus; ich gehe hier rechts ab . . .
\
2. . . . Wie, ihr wollt euch scheiden lassen? – Unsere Wege trennen sich. Marta hat Ziele, die nicht die meinen sind, Freunde, die mir nichts sagen . . . Es ist wohl für uns beide besser, wir ziehen einen Schlußstrich.
\
neue Wege weisen form
\
. . . Die Bedingungen sind andere als früher; deshalb müßten auch die Lösungen anders aussehen. Wir brauchen Regierungen, die neue Wege weisen.
\
auf krummen Wegen etw. tun/versuchen/. . . ugs – krumme
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Touren/(auf krummen Touren etw. erreichen wollen/. . .)
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woher des Weges? form veraltend selten mst iron
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Guten Abend, Uschi. Woher des Weges zu dieser späten Stunde? – Ich komm’ vom Tanzen. – Na, da hast du dich hoffentlich gut amüsiert.
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wohin des Weges? form veraltend selten mst iron
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Guten Abend, Uschi. So eilig? Wohin des Weges? – Ich bin verabredet – zum Tanzen. – Na, dann viel Spaß! – Danke.
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da kommt ein Wanderer/Onkel Fritz/. . . des Wegs (daher)/ (des Weges (daher)) form veraltend selten Märchenstil
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. . . Und gerade, als die Jungen zum Abendessen heimgehen wollten, kam ein Wanderer des Wegs daher, ein Mann, den sie bis dahin noch nie in diesem Wald gesehen hatten. Wo mochte er herkommen, wohin mochte er gehen, zu dieser späten Stunde, in diesem abgelegenen Winkel . . .?
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(unbeirrt/. . .) seines Weges gehen form selten – (unbeirrt/. . .) seinen Weg gehen (2)
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