Deutsche Idiomatik
vorkommen
jm. böhmisch vorkommen ugs selten – jm. spanisch vorkommen\
jm. nicht (ganz) geheuer vorkommen/(sein) ugs
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1. . . . Mit diesem Herrn Bender würde ich keine Geschäfte machen. Ich kann mir nicht helfen, er kommt mir nicht ganz geheuer vor. – Meine Mutter meint auch, bei dem Mann stimmt etwas nicht.
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2. . . . Dieses Geschäft kommt mir nicht geheuer vor. Da würde ich meine Finger heraushalten. – Ich sehe da absolut nichts Zwielichtiges oder gar Anrüchiges.
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3. . . . Seine übertriebene Höflichkeit kam meiner Schwester nicht geheuer vor. Was mochte nur dahinterstecken?
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sich (ganz) klein und häßlich vorkommen ugs
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1. . . . Wenn man diese Pracht hier sieht, die Eleganz in der Kleidung, den ganzen Lebensstil, den diese Leute pflegen, kommt man sich ganz klein und häßlich vor! – Nun tu mal nicht so, Adalbert! Du lebst doch wahrhaftig nicht bescheiden.
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2. (Ein junger Architekt:) Stell’ dir vor, da komme ich in die ’Krone’ und höre da zwei unserer Starachitekten bei einer lebhaften Unterhaltung über das Schwimmbad, das ich hier gebaut habe. Der eine meint, der Stein wäre falsch gewählt, der andere, die Proportionen stimmten nicht; schließlich sprachen sie dem Ganzen noch die ästhetische Dimension ab. Ich kam mir ganz klein und häßlich vor.
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jm. spanisch vorkommen ugs
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. . . Der Preis, der hier angeschlagen ist, soll veraltet sein? Das kommt mir spanisch vor! Seit wann stehen denn in einem Kaufhaus auf den Artikeln veraltete Preise? Da stimmt doch was nicht!
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jm. verdächtig vorkommen
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1. . . . Dieser Mann kommt mir verdächtig vor . . . – Du meinst, er hat Dreck am Stecken? – Ich will nichts behaupten. Aber es würde mich nicht wundern, wenn er etwas auf dem Kerbholz hätte.
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2. . . . Ob mir der Dieter das Geld gestohlen hat? Es kommt mir jedenfalls verdächtig vor, daß er seit einigen Wochen so viel/oft ausgeht. Das tat er früher nie. Und er spricht auch kaum noch mit mir . . .
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3. vgl. – jm. nicht (ganz) geheuer vorkommen/(sein) (3; a. 1, 2)
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sich (ganz/. . .) wichtig vorkommen ugs
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(In einem Universitätsinstitut; die Sekretärin zum Ordinarius:) Der Herr Dr. Kruse hat angeordnet . . . – Der Herr Kruse, Frau Feilch, hat hier überhaupt gar nichts anzuordnen! Seitdem der seinen Vertrag als Assistent hat, kommt er sich offensichtlich ungeheuer wichtig vor. Ich werd’ mit dem Mann mal reden.
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jm. (so) vorkommen, als ob/wenn . . . – j./etw. kommt jm. (so) vor, als ob/wenn . . .
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