Deutsche Idiomatik
Verdacht
den Verdacht haben, daß . . .\
1. Wer hat denn die Schokolade hier weggenommen? Ich habe den Verdacht, das war mal wieder unsere liebe Renate. Renate! Mal ehrlich! – Hm, ja, hm . . . – Ja, schon gut . . .
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2. Meinst du, die Arbeitslosenzahlen werden noch weiter steigen? – Ich bin kein Hellseher. Aber ich habe den Verdacht, Herbert, daß die Situation noch weit kritischer ist, als die Regierung zugibt. – Das vermute ich leider auch.
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jn. im/in Verdacht haben (etw. getan zu haben)
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. . . Es fehlen rd. 100.000,– Euro in der Kasse, sagst du? Habt ihr jemand Bestimmten in Verdacht? – Es gibt natürlich eine ganze Reihe von Mutmaßungen. Aber bisher fehlen konkrete Anhaltspunkte.
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etw. (nur so/. . .) auf Verdacht tun ugs
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. . . Aber so einfach auf Verdacht sagen: »Du bist bestimmt im Examen durchgefallen«, ohne im geringsten informiert zu sein . . ., das ist doch stark, oder? – Hm, die Wahrscheinlichkeit, sich zu irren, war bei dem Richard ziemlich gering. – Du Witzbold!
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auf jm. ruht der Verdacht, etw. getan zu haben form veraltend od. iron selten – in dem/im Verdacht stehen, etw. getan zu haben/(in dem/im Verdacht des Diebstahls/. . . stehen)
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sich dem Verdacht aussetzen, daß . . . form
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Der Herbert sollte seine Reiseabrechnungen grundsätzlich von seiner Sekretärin machen und von einem Kollegen gegenzeichnen lassen! Sonst setzt er sich noch dem Verdacht aus, daß er auch seine Privatreisen aus der Staatskasse finanziert.
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jn. in Verdacht bringen
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. . . Ich weiß nicht, ob ihm seine engen Verbindungen zu Palästinensergruppen in Verdacht gebracht haben oder was es sonst war: seit einem Jahr etwa kursiert hier das Gerücht, der Rothmann hat Drähte zur Terroristenszene.
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jn. in den Verdacht des Diebstahls/. . . bringen form selten
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. . . Der einzige, der wußte, wo das Geld lag, ist der Alfred Schlüter. – Aber du wirst den Alfred doch nicht in den Verdacht des Diebstahls bringen! – Ich verdächtige niemanden, Heinz; ich sage nur, was Tatsache ist.
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über jeden/(allen) Verdacht erhaben sein path
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1. . . . Könnte denn nicht auch die Annemarie das Portemonnaie hier weggenommen haben? – Die Annemarie?! Die ist über jeden Verdacht erhaben. So ein korrektes und ehrliches Dienstmädchen haben wir noch nie gehabt.
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2. vgl. – über allen/jeden Zweifel/jede Kritik/(jede mögliche Beschuldigung/. . .) erhaben sein (1)
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in Verdacht geraten/(kommen)/in den Verdacht geraten/ (kommen), zu . . .
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Der Herr Wallmann ist in den Verdacht geraten, mit Haschisch gehandelt zu haben. – Gibt es denn Beweise dafür? – Beweise nicht, aber Anhaltspunkte. – Das möchte ich erstmal genauer wissen, ehe ich das glaube. Du weißt doch, wie die Behörden sind . . .
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Verdacht schöpfen
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. . . Du, es genügt, daß die Polizei auch nur im geringsten Verdacht schöpft, dann sind wir verloren hier. – Aber wie soll die Polizei auf die Idee kommen, daß wir hier Waffen herstellen? Es gibt doch überhaupt keinen Anlaß für irgendeinen Verdacht.
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in dem/im Verdacht stehen, etw. getan zu haben/(in dem/im
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Verdacht des Diebstahls/. . . stehen)
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. . . Weißt du, wer im Verdacht steht, die Unterlagen gestohlen zu haben? – Nein. – Der Herr Braubach. – Da möchte ich erstmal abwarten, ob es Beweise gibt, ehe ich das glaube . . .
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