Deutsche Idiomatik
Theater
das/etw. ist (doch alles nur/. . .) Theater ugs\
1. . . . Mach’ dir keine Sorgen, Margot, das ist alles nur Theater. Sie versuchen, dich mit ihren Drohungen einzuschüchtern. Wenn sie merken, daß sie damit bei dir nichts erreichen, werden sie ganz freundlich.
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2. . . . Ach, diese ganzen Vorträge . . . – das ist doch alles bloß Theater. Bombastische Reden, große Theorien . . . An den ganzen Kram glauben die doch selbst nicht.
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es gibt Theater (wenn . . ., dann gibt’s . . ./als . . ., da gab’s
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. . ./. . .) ugs
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1. Wenn (es) herauskommt, daß der Walter die Noten gefälscht hat, dann gibt es Theater. Dann wird eine Sonderkonferenz einberufen, werden die Eltern angeschrieben . . .
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2. . . . Falls der Böllner heute abend in der Tat den Antrag stellen wird, die Vorstandswahl vom vergangenen Monat zu wiederholen, dann gibt’s Theater. Dann wirst du die turbulenteste Sitzung erleben, die du dir vorstellen kannst.
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am/(beim) Theater sein
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. . . Deine Tochter, hab’ ich gehört, ist Schauspielerin, nicht? – Ja. – Beim Film oder beim Theater? – Bei den städtischen Bühnen in Bochum.
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laß/laßt/. . . das Theater/(das Theater lassen) ugs
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. . . Jetzt läßt du das Theater, Gerda, verstanden?! Jetzt ißt du den Spargel auf, ohne dich so anzustellen, als wenn das Gift wäre!
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vielleicht/. . . ein Theater aufstellen/aufführen ugs
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Der Klaus Hinze stellt vielleicht ein Theater auf, weil man ihm die Autotür aufgebrochen hat! Mein Gott! Wenn man den hört, könnte man meinen, sein ganzes Leben wäre verpfuscht. Dabei ist lediglich eine kleine Scheibe zerstört.
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zum Theater (gehen) (wollen)/wollen form
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Stimmt es, daß eure Ingrid nach dem Abitur zum Theater will?
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(erst/(. . .)) . . . ((und)dann)/. . . ist das Theater groß ugs
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1. . . . Erst faulenzt er wer weiß wie lange, und dann ist das Theater groß! Dann soll ich zur Schule pilgern, mit den Lehrern sprechen; dann ist jede Klassenarbeit eine kleine Tragödie . . .
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2. . . . Erst spuckt er große Töne: man müßte schließlich etwas riskieren, und so . . . Aber wenn die Sache dann am Ende schiefgeht, ist das Theater groß. Dann stellt er sich an, als wenn die Welt unterginge.
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vielleicht/. . . ein Theater inszenieren ugs
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Der Rudi hat vielleicht ein Theater inszeniert, um die Mehrheit auf der Sitzung dazu zu bringen, einen weiteren technischen Direktor einzustellen! In einem geradezu dramatischen Ton beschwor er die Gefahr, daß es mit der Firma abwärts ginge, die Aufträge ausblieben
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. . . Man hätte meinen können, wir stünden kurz vor dem Ruin.
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Theater machen ugs
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1. . . . Kaum hat er einmal ein bißchen mehr zu arbeiten, macht er Theater. Als wenn es zu seinen Rechten gehörte, sich nie anstrengen zu müssen!
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2. Wenn die Mietzahlung nicht bis zum Ende der ersten Woche des Monats bei dem Hauswirt eingeht, macht er Theater. Dann schreibt er Mahnbriefe, droht mit der Kündigung . . .
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vielleicht/. . . ein Theater machen ugs
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. . . Mach’ doch nicht so ein Theater, Doris! Man kann doch auch mal etwas essen, was einem nicht schmeckt, ohne sich sofort so anzustellen. Herr des Lebens!
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(nur/mal wieder/. . .) Theater spielen ugs
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Die Carola spielt mal wieder Theater, was? Was für Schmerzen hat sie heute? – Zahnschmerzen, sagt sie. – Und welche Klassenarbeit wird heute geschrieben, daß sie absolut nicht in die Schule will?
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jm. Theater vormachen/vorspielen ugs
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(Der Vater zu seinem Sohn:) Wieviel Schulden hast du noch bei dem Autohändler? – Schulden? keinen Cent mehr! – Komm’, Junge, spiel’ mir hier kein Theater vor! Also, heraus mit der Sprache! . . .
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