Deutsche Idiomatik
Teufel
ein armer Teufel (sein) ugs\
. . . Sei doch nicht so neidisch, Kurt! Du kannst doch so einem armen Teufel wie dem Herrn Drewes wohl gönnen, daß er mal ein paar
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Euro in der Lotterie gewinnt! Und was sind denn schon 6.000,–
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Euro für so einen armen Schlucker – bei vier Kindern? . . .
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kein Teufel ugs selten – kein Mensch
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ein (richtiger/regelrechter) kleiner Teufel (sein) ugs
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1. Du machst dir gar keine Vorstellungen, wie die Wohnung aussieht, wenn wir abends mal weg sind. Der Dieter stellt sie buchstäblich auf den Kopf. Ein kleiner Teufel ist das, wirklich!
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2. . . . Jetzt holt der Rudi doch schon wieder, ohne zu fragen, die Plätzchen aus dem Schrank und verteilt sie unter seinen Freunden! Das ist ein richtiger kleiner Teufel, dieser Junge. Dem kann man sagen, was man will: gegen seinen Eigensinn kommt man nicht an.
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der reine/reinste Teufel sein path selten – ein Teufel in Menschengestalt (sein)
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ein wahrer/(leibhaftiger) Teufel sein/(der reine Teufel sein)
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path selten – ein Teufel in Menschengestalt (sein)
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daß dich/den/ihn/. . . der Teufel (. . .)! sal
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Der Kurt hat angerufen und gesagt, er könne dich da leider nicht unterstützen, denn . . . – Daß den der Teufel . . .! Dieser verdammte Kerl hilft einem aber auch nie, wenn man ihn braucht!
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fahr’/. . . zum Teufel! sal veraltend selten – der Teufel soll dich/ihn/den/sie/. . . holen!
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geh’ zum Teufel (mit . . .)! sal selten – (eher:) scher’ dich/ schert euch/. . . zum Teufel (mit . . .)! (2; u. U. 1)
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hol’ dich/den/ihn/die/sie/. . . der Teufel! sal veraltend selten – der Teufel soll dich/ihn/den/sie/. . . holen!
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hol’ mich der Teufel, wenn ...! sal veraltend selten – der
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Teufel soll mich holen, wenn . . .!
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hol’s der Teufel! ugs veraltend selten verdammt (nochmal)!
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pfui Teufel! ugs – path
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. . . Was, in einem so schmutzigen Raum haltet ihr euren Klubabend ab? Pfui Teufel, da muß man sich ja ekeln! – Stell’ dich nicht so an, Gertrud!
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jn. reitet der Teufel ugs – path
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1. . . . Schaut euch das an, wie dieser Junge mit seinem Fahrrad den Berg herunterrast! Den reitet der Teufel! Es genügt ein kleiner Stein, und er macht/baut einen ganz schönen Unfall.
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2. Den Obermaier reitet wohl der Teufel, was?! – Warum? Was ist denn los? – Er kritisiert in der Delegiertenversammlung der Gewerkschaft vor allen Leuten ganz offen die Geschäftsführung unserer Firma. Er muß sich doch im klaren sein, daß er damit die Firma schädigt und seine Stellung riskiert.
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scher’ dich/schert euch/. . . zum Teufel (mit . . .)! sal
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1. . . . Papa, ich wollte bloß noch fragen, ob . . . – Scher’ dich zum Teufel, Kerl! Jetzt hab’ ich dir schon dreimal gesagt, du sollst mich zufrieden lassen, und du störst mich immer noch!
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2. . . . Richard, ich wollte dich bloß fragen, ob du mir hier bei dieser Übersetzung mal eben . . . – Scher’ dich zum Teufel mit deiner verdammten Übersetzung! Ich hab’ selbst genug zu tun; ich kann mich doch nicht ewig noch um deine Übersetzungen kümmern!
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(. . .,) (das) weiß der Teufel! sal selten – (. . .,) (das) weiß der
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Henker!
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weiß der Teufel, wo/wann/wie/ob/. . .! sal selten – weiß der
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Henker, wo/wann/wie/ob/. . .!
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wie der Teufel rasen/reiten/. . . ugs – path
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. . . Nein, mit dem August fahre ich nicht mehr. Der rast ja wie der Teufel! Jeden Augenblick muß man Angst haben, daß der Wagen gegen einen anderen knallt, aus der Kurve geschleudert wird . . .
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zum Teufel (nochmal/noch einmal)! sal selten verdammt
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(nochmal)!
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was/wer/wo/. . . zum Teufel ...? sal
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1. Wer zum Teufel hat mir schon wieder das Portemonnaie hier weggenommen? Jetzt ist aber Schluß mit dem Unsinn! Verflixt nochmal!
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2. Wo zum Teufel habe ich bloß meine Brille gelassen? Diese Sucherei ist ja zum Verrücktwerden!
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zum/(beim) Teufel sein sal
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1. Jetzt habe ich mich heute morgen endlich dazu entschlossen, den Apparat zu kaufen, und du läßt ihn fallen. Die 230,– Euro sind zum Teufel! – Nun reg’ dich doch nicht so auf! Wieviel Geld haben wir für andere Dinge schon sinnlos herausgeschmissen!
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2. vgl. – im Arsch sein (1)
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(den) Teufel auch! ugs veraltend selten verdammt (nochmal)!
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zum Teufel mit dem Herbert/der Anna/. . .! sal selten
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. . . Zum Teufel mit deiner Mutter! Müssen wir denn wirklich in alle Überlegungen meine Schwiegermutter einbeziehen?! – Robert, den Ton erlaube ich nicht, wenn wir von meiner Mutter sprechen!
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wie der leibhaftige Teufel aussehen path selten
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. . . Richtig böse sieht der aus, der Mertens! Meinst du nicht auch? – Ja. Unsere Ana sagt immer: der sieht aus wie der leibhaftige Teufel.
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den Teufel im Balg haben sal – den Teufel im Leib(e) haben
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den Teufel mit/(durch) Beelzebub austreiben
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Vielleicht gewöhnt sich der Heinz das Rauchen leichter ab, wenn er hin und wieder ein Stückchen Schokolade ißt, ein paar Plätzchen futtert . . . – Du willst wohl den Teufel mit Beelzebub austreiben, was? Für ihn als Diabetiker ist Schokolade bestimmt nicht weniger schädlich als das Rauchen.
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vom Teufel besessen sein veraltend selten
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. . . Von Hexen zum Beispiel sagte man früher, sie wären vom Teufel besessen. – Das heißt, von Weibern, die man als besonders boshaft empfand? – Oder von solchen, die man gleichsam dämonisierte.
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mit dem Teufel im Bunde stehen/sein/(es scheint, j. steht . . .)
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lit – path
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1. . . . Denk’ an Faust, dann weißt du, was es heißt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen!
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2. Wenn man sieht, was der Heinrich alles schafft und erreicht, dann könnte man meinen, er steht mit dem Teufel im Bunde. Für mich sind seine Erfolge jedenfalls nicht mehr rational erklärbar. selten
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der Teufel steckt/sitzt im Detail
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(Zu einem Linguisten:) Große Gedanken kann jeder entwickeln – sofern er ein bißchen Intelligenz hat. Der Teufel steckt im Detail. Da muß man natürlich hart arbeiten, die Einzelelemente zusammentragen, konfrontieren . . . Aber denken Sie an das Wort: ’lieber eine gesicherte Erkenntnis im kleinen als hundert große Theorien!’
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da soll doch der Teufel dreinschlagen! sal selten
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1. Da soll doch der Teufel dreinschlagen! Jetzt habe ich doch schon wieder meine Lesebrille vergessen!
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2. Diese Klasse ist faul wie Mist! Da soll doch der Teufel dreinschlagen! Nicht einmal ein stinkeinfaches Diktat können die vernünftig schreiben!
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den Teufel danach fragen, ob ... sal – einen Dreck danach fragen, ob . . .
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in den/die/den Peter/. . . ist wohl der Teufel gefahren? ugs – path
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In den Ulrich ist wohl der Teufel gefahren, was?! Der rast ja mit seinem Fahrrad daher, als wenn er nicht ganz gescheit wäre!
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zum Teufel gehen sal selten
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1. Wenn du weiterhin so wüst mit dem Apparat umgehst, geht er bald zum Teufel. – So schnell geht so ein Apparat nicht kaputt, Mutter.
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2. Wir müssen uns jetzt ernsthaft um die Pässe kümmern. Sonst geht unsere Reise nach Rußland zum Teufel. Schon so ist die Zeit sehr knapp. Wenn wir das jetzt nicht sofort in Angriff nehmen, können wir die Fahrt in den Mond schreiben. seltener
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sich den Teufel auf den Hals laden ugs veraltend selten
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. . . Ich soll für den Kredit, den der Rudolf Bertheim aufnimmt, bürgen? Wie käme ich denn dazu?! Wenn der den dann in der Tat nicht oder zu spät zurückzahlt, bin ich dran! Ich werde mir doch nicht den Teufel auf den Hals laden. Meine finanzielle Situation ist schon jetzt alles andere als leicht.
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bei etw./in etw./da/. . . hat der Teufel seine Hand in Spiel/ muß der Teufel seine Hand im Spiel haben ugs
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1. . . . Haben sie dich immer noch nicht offiziell zum Ministerialdirigenten ernannt? Seltsam! Die inoffizielle Entscheidung liegt doch
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schon ein halbes Jahr zurück. – Ich verstehe das auch nicht mehr. Da
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muß der Teufel seine Hand im Spiel haben.
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2. . . . Jetzt stimmt doch schon wieder irgendetwas in diesen Plänen nicht! Dabei sind die doch alle wenigstens dreimal durchgerechnet worden. Da hat der Teufel seine Hand im Spiel, scheint mir fast.
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der Teufel soll dich/ihn/den/sie/. . . holen! sal
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Werner, ich kann dich leider nicht unterstützen, denn . . . – Der Teufel soll dich holen! Du hilfst einem nie, wenn man dich braucht!
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der Teufel soll mich holen, wenn ...! sal
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. . . Aber du hättest doch wissen müssen, daß du den Erich mit dieser Entscheidung schädigst! – Der Teufel soll mich holen, wenn ich auch nur im Traum daran gedacht hätte, daß die Entscheidung den Erich schädigen könnte!
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jn. zum Teufel jagen sal
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1. . . . Und, wie hat der Kohler reagiert, als du bei ihm vorsprachst wegen deiner Bewerbung in seiner Fabrik? – Er hat mich zum Teufel gejagt. – Was?! Das ist doch nicht möglich! – Wenn ich dir das sage! Ich hatte mein Anliegen kaum vorgetragen, da setzte er mich kurz und bündig an die Luft.
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2. . . . Seit einem Jahr schon hatte ich vor, diesen Faulpelz zu feuern/ herauszuwerfen. Im letzten Monat habe ich mich dann endgültig entschlossen, ihn zum Teufel zu jagen.
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mit Blumenkohl/Bratkartoffeln/. . . kann man/kannst du
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sie/den Herrn Meinert/. . . zum Teufel jagen! sal
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. . . Heute abend gibt’s Erbsensuppe. – Erbsensuppe?! Du weißt doch ganz genau, daß man mich mit Erbsensuppe zum Teufel jagen kann/ Mit Erbsensuppe kann man mich zum Teufel jagen. Warum mußt du denn ausgerechnet an den wenigen Abenden, an denen ich zu Hause esse, etwas kochen, was ich nicht ausstehen kann?!
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auf Teufel komm’ heraus/raus feiern/. . . reden/Geld ausgeben/Aktien zusammenkaufen/. . . ugs
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1. Der Willy hat schon wieder kein Geld mehr? – Da fragst du noch? Wenn man am Anfang des Monats auf Teufel komm’ heraus ausgeht und feiert, ist man mit seinem Geld natürlich bald am Ende.
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2. . . . Statt vernünftig und klar auf die Fragen zu antworten, redete er auf Teufel komm’ heraus. Was ihm gerade in den Kopf kam, das brachte er/spuckte er aus.
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3. . . . Plötzlich kaufte er auf Teufel komm’ heraus alle möglichen Aktien. Als wenn er damit in ein paar Monaten Millionär werden könnte! Wie ein Verrückter!
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sich den Teufel um jn./etw. kümmern sal – sich einen Dreck
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um jn./etw. kümmern
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den Teufel im Leib(e) haben sal
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1. Der Rainer ist ein bißchen wild, ja, aber besser als umgekehrt, als zu lahm . . . – Du hast gut reden, du brauchst diesen Wildfang nicht den ganzen Tag zu ertragen. Der hat den Teufel im Leib, dieser Junge!
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2. . . . Dieser Junge hat den Teufel im Leib! Hubert!! Verdammt nochmal! Jetzt hörst du mit dem Lärm auf! Das ist ja zum Wahnsinnigwerden!
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3. Sei vorsichtig mit der Marlene, Dieter! Wenn du etwas sagst, was ihr gegen den Strich geht, dann brüllt sie da herum wie eine Verrückte. Dieses Weibsbild hat den Teufel im Leib, bei der kann man sich gar nicht genug in acht nehmen.
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4. Dieses Pferd hat den Teufel im Leib. Das wirft den geschicktesten Reiter ab.
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hier ist/da war/bei/auf/. . . ist/. . . der Teufel los ugs – hier ist/da war/bei/auf/. . . ist/. . . die Hölle los (2)
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wenn ..., (dann) ist der Teufel los/als . . ., (da) war der Teufel los ugs
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Wenn Frau Hellweg dahinter kommt, daß wir das Klassenbuch verbrannt haben, dann ist der Teufel los! Dann gibt’s ein Theater, wie man es an unserer Schule noch nicht erlebt hat, da kannst du Gift drauf nehmen.
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ein Teufel von einem Mann/einer Frau (sein) path selten – ein Teufel in Menschengestalt (sein)
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ein Teufel in Menschengestalt (sein) path
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So ein boshafter und tückischer Mensch wie der Hubert Reichert ist mir noch nicht begegnet. Ein Teufel in Menschengestalt, dieser Kerl!
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zum Teufel nochmal/(noch einmal)! sal verdammt (noch-
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mal)!
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sich einen/den Teufel um jn./etw. scheren sal – sich einen
\
Dreck um jn./etw. kümmern
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j. soll sich zum Teufel scheren (mit etw.) sal
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1. Papa, der Richard fragt, ob er . . . – Der Richard soll sich zum Teufel scheren! Ich habe ihm schon dreimal gesagt, er soll mich heute nachmittag in Ruhe arbeiten lassen, und jetzt stört er mich immer noch!
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2. . . . Der Richard fragt, ob du ihm bei der Übersetzung . . . – Der Richard soll sich mit seiner Übersetzung zum Teufel scheren! Als wenn ich nichts anderes zu tun hätte, als dauernd für diesen Dummkopf Übersetzungen zu machen!
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jn. zum Teufel schicken sal selten – jn. zum Teufel jagen
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hinter dem Geld/(. . .) hersein wie der Teufel hinter der armen Seele ugs – path – hinter dem Geld hersein wie der Teufel hinter der armen Seele
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bei etw./in etw./da/. . . ist der Teufel im Spiel/muß der Teufel im Spiel sein ugs – bei etw./in etw./da/. . . hat der Teufel seine Hand im Spiel/muß der Teufel seine Hand im Spiel haben
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j. wird den Teufel tun (und ...) ugs path – ich denk’/er denkt/unsere Eltern denken/. . . (gar) nicht dran/(daran)
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das/diesen Text/die Pläne/. . . soll der Teufel verstehen! ugs path selten
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1. . . . Das soll der Teufel verstehen! Rudi, kannst du mir diese Mathematikaufgabe erklären? – Warte mal . . . Nein, die versteh’ ich auch nicht. Wer hat euch die denn gegeben?
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2. . . . Das soll der Teufel verstehen, warum der Obermaier plötzlich so wütend/sauer auf mich ist! Bisher hat er mich immer ausgesprochen höflich behandelt. Ob da wieder jemand eine Intrige gesponnen hat? Irgendetwas stimmt da nicht.
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mal’/malt/. . . den Teufel nicht an die Wand/man soll den Teufel . . . malen/j. malt den Teufel mal wieder . . . ugs
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1. Jetzt ist schon wieder Dezember, und es hat sozusagen noch nicht geregnet. Das wird doch wohl nicht wieder so ein dürres Jahr? – Robert, mal’ den Teufel nicht an die Wand! Noch so ein trockenes Jahr wie dies und wir sind ruiniert!
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2. Der Herr Meiners fürchtet, wenn die Arbeitslosenzahl noch zwei, drei Jahre so weiter steigt, dann haben wir wieder so unsichere politische Verhältnisse wie zur Weimarer Zeit. – Der Herr Meiners malt den Teufel mal wieder an die Wand. Der rechnet immer mit dem Schlimmsten.
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etw. fürchten wie der Teufel das Weihwasser ugs – path
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. . . Die Gisela und einen Spaziergang durch den Wald im Dunkeln machen! Du hast Ideen! Die fürchtet die Dunkelheit wie der Teufel das Weihwasser. Wenn sie wirklich einmal im Dunkeln heraus muß und sich plötzlich in ihrer Nähe etwas bewegt, kann sie geradezu hysterisch werden.
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wenn der Teufel will (dann ist alles möglich/. . .)! ugs
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Ich habe gehört, sie haben im letzten Augenblick doch einen anderen Kandidaten gewählt? Wie war das denn möglich? Du warst doch haushoher Favorit! – Wenn der Teufel will! Mir ist das alles auch völlig unerklärlich.
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jn. zum Teufel wünschen sal selten – j. könnte jn. auf den
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Mond schießen
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es müßte (schon) mit dem Teufel zugehen (wenn etw. nicht gutgehen/klappen/. . . sollte/. . .) ugs
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. . . So, Martha, jetzt habe ich’s geschafft! Jetzt sind die schwersten Klausuren/Arbeiten vorbei! – Freu’ dich nicht zu früh, Werner! – Nein, jetzt müßte es schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich noch durchfallen sollte/wenn ich das Examen nicht bestehen sollte/. . .
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Ansicht: Teufel