Deutsche Idiomatik
Straße
eine Wohnung/ein Zimmer/ein Fenster/. . . nach der Straße – eine Wohnung/ein Zimmer/ein Fenster/. . . zur/ (nach der) Straßenseite\
ein Überfall/. . . auf offener Straße
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. . . Daß Leute überfallen werden, das passiert in jeder Großstadt. Aber auf offener Straße? Und dann am hellichten Tag?! Da müssen sich die Verbrecher schon sehr sicher fühlen.
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Ausschank/Verkauf/. . . über die Straße form selten
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. . . Ach, ich habe keine Lust, jetzt noch zu kochen. Wir könnten da drüben in der Wirtschaft Möller etwas kaufen. – Verkaufen die denn auch über die Straße? – Ja, die haben täglich zwei oder drei Gerichte zum Mitnehmen.
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das/etw. liegt (doch) nicht auf der Straße/so tun, als ob das/ etw. auf der Straße läge/. . . Geld/. . . ugs – das/etw. fällt (doch) nicht vom Himmel/so tun, als ob das/etw. vom Himmel fiele/. . .
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die ganze Straße/mehrere Straßen/. . . abklappern (um etw. zu finden/. . .) ugs – die ganze Stadt/. . . nach etw./jm. abklappern/(ablaufen)
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jn. von der Straße auflesen sal
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1. Wer ist eigentlich dieser junge Mann, der da seit neuestem bei den Möllers wohnt? – Keine Ahnung. Ich glaube, sie haben ihn irgendwo auf der Straße aufgelesen . . .
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2. . . . Wir sind ja bei Gott nicht prüde oder kleinlich. Aber das erstbeste Mädchen/die erstbeste Dirne einfach so auf der Straße auflesen, um mit ihr die Nacht zu verbringen, das geht für meinen Geschmack doch ein bißchen zu weit.
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die Straße beherrschen
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. . . und jetzt beherrschen Protestmärsche, Demonstrationen und Schwätzer die Straße! – Das wird alles wieder ins Lot kommen, Manfred. Nach einer Revolution schwingt das Pendel zunächst mal ins andere Extrem aus.
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auf die Straße fliegen sal selten – seinen Hut nehmen (müssen) (3)
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auf die Straße gehen
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1. . . . Es ist nun einmal nicht Vaters Art, auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren!
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2. vgl. – (u. U.) auf den/dem Strich gehen
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(am liebsten/. . .) die breite Straße des Herkömmlichen/Üblichen/. . . gehen form – path selten
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. . . Es ist nun einmal nur eine kleine Minorität, dozierte er, die wirklich neue Wege geht. Die allermeisten Menschen gehen die breite Straße des Üblichen. Ganz gleich, wo und auf welchem Gebiet.
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(dauernd/. . .) auf der Straße herumlungern ugs – den ganzen Tag/Tag und Nacht/dauernd/viel zu viel/. . . auf der Straße liegen
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jn. von der Straße holen ugs
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. . . Um arbeitslose Jugendliche von der Straße zu holen und sie in ihrer seelischen Entwicklung zu stabilisieren, gründete die Stadt einen ’Verein für die Jugend’, der jeden aufnimmt, der . . .
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auf der Straße liegen ugs
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1. . . . Ich würde mich bei Schuckert anders verhalten an deiner Stelle! Ganz egal, ob du recht hast oder nicht! Wenn du nachher auf der Straße liegst, ist es zu spät. – Die schmeißen mich so schnell nicht raus! Keine Sorge!
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2. vgl. – ohne Stelle sein
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3. vgl. – (eher:) auf der Straße sitzen
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den ganzen Tag/Tag und Nacht/dauernd/viel zu viel/. . . auf der Straße liegen ugs
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. . . Natürlich muß ein Junge in deinem Alter draußen spielen. Aber das heißt doch nicht, daß er von morgens bis abends auf der Straße liegen muß!
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(der Länge nach) die Straße messen iron
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1. vgl. – (der Länge nach) den Fußboden messen
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2. vgl. – der Länge nach hinfallen/hinschlagen/(fallen)/. . .
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eine Straße erster/zweiter/. . . Ordnung form
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Die Straßen erster Ordnung, erklärte er, sind die sogenannten Bundesstraßen, die zweiter Ordnung die Landstraßen . . .
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mit solchen Leuten/. . . kann man/kannst du/(. . .) die Straße pflastern sal
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. . . Ein guter, kompetenter Arzt ist in dieser Gegend schwer zu finden! Mit Waldund Wiesenärzten – ja, damit kannst du die Straße pflastern, davon gibt’s in jedem Städtchen mehrere Dutzend!
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auf der schmalen Straße des Rechts gehen form – path selten
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In Krisenzeiten, meinte er nachdenklich, ist es nicht immer leicht, auf der schmalen Straße des Rechts zu gehen. Oft genügt es, seinem Gewissen zu folgen, um mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.
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ein Mädchen/. . . auf die Straße schicken ugs selten
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. . . Daß ein junges Mädchen von seiner eigenen Mutter auf die Straße geschickt wird, erläuterte sie, will uns heute hier in Mitteleuropa zwar schwer eingehen, ist aber in zahllosen Ländern geradezu an der Tagesordnung. Und auch in Europa kamen früher nicht wenige Mädchen so zur Prostitution.
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jn. auf die Straße setzen/werfen ugs
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1. . . . Er hatte schließlich vier Monate seine Miete nicht bezahlt! – Deshalb kann der Hausbesitzer ihn doch nicht so mir nichts dir nichts auf die Straße setzen. Der Mann hat drei Kinder! – Wenn jemand seine Miete nicht zahlt, kann der Eigentümer kündigen, das ist nun mal so.
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2. . . . Aber der Alte hat seine Tochter einfach auf die Straße gesetzt? – Was heißt einfach? Er hat ein halbes Jahr versucht, sie zur Vernunft zu bringen. Dann ist ihm der Kragen geplatzt und er hat ihr gesagt: ’Bis zum Ende des Monats suchst du dir eine andere Bleibe’! – Aber sie hat doch wirklich nichts andres.
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3. vgl. – (u. U.) jn. an die (frische) Luft setzen/(befördern) (1)
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auf der Straße sitzen ugs
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1. . . . Aber der Staat kann doch nicht die Hausbesitzer einfach zwingen, die Wohnungen zu vermieten, wenn sie sie nicht selber brauchen! – Wenn es dir erginge wie beispielsweise den Schroers, die seit Monaten auf der Straße sitzen, die einfach nichts finden, weil es nichts gibt – dann würdest du anders reden. Es ist nämlich kein Vergnügen, wenn man kein Dach überm Kopf hat!
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2. vgl. – (eher:) auf der Straße liegen (1, 2)
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auf der Straße stehen (mit etw.) ugs
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. . . Sie haben dem Mertens die Halle gekündigt, sagst du? Was macht er denn da jetzt? – Fürs erste steht er mit seinem Klub mal auf der Straße. Bis er einen neuen, geeigneten Saal gefunden hat, dürften Wochen, wenn nicht Monate ins Land gehen . . .
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