Deutsche Idiomatik
Stock
stumm wie ein Stock (sein) ugs selten – stumm wie ein\
Fisch (sein)
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ich glaub’, ich geh’ am Stock! ugs – path Neol
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(Auf einer Wanderung:) Wie weit ist es noch? – Schätzungsweise sechs bis sieben Kilometer. – Was, so weit noch?! Ich glaub’, ich geh’ am Stock! Ich bin jetzt schon völlig fertig.
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bei/wenn . . ., dann/. . . gehst du/geht man/geht der/die Karin/. . . am Stock! sal nicht 1. Pers
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1. Das ist vielleicht eine Schufterei, sag’ ich dir, da gehst du am Stock! Der Boden ist derart hart und ausgetrocknet, daß man ihn erstmal mit der Spitzhacke auflockern muß, ehe man ihn umgraben kann. Nach zwei, drei Stunden ist man völlig kaputt!
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2. . . . Bei einer so harten Arbeit geht der doch am Stock, dieser Bürofritze/Bürohengst! – Unterschätz’ den Willy nicht! Der hat zwar nie Gartenarbeit gemacht, aber er ist kräftig und hat eine enorme Willenskraft.
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3. . . . Das ist ein Text! Mensch, da gehst du am Stock (wenn du den übersetzen mußt)! Lieber Chinesisch lernen als so ein Gedicht übersetzen! seltener
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wie ein Stock dastehen/dasitzen/. . . sal
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1. . . . Was stehst du denn da herum wie ein Stock?! Nun sag’ doch etwas! Hast du das Portemonnaie da weggenommen oder nicht? Los, Mensch, reagier’, antworte!
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2. . . . Nein, den Kellermann kann man einfach nicht einladen! Den ganzen Abend sitzt der Mann da herum wie ein Stock! Nicht ein einziges Mal hat er den Mund aufgemacht. So einen steifen Menschen habe ich lange nicht mehr gesehen!
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am Stock gehen
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Seit seiner Operation muß der alte Herr Schirmer am Stock gehen. Ob er jemals wieder ohne Gehhilfen laufen kann?
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jn. in den Stock legen hist selten
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(Ein Vater zu seinen Kindern:) In der Erfindung von Folterund Strafinstrumenten war der Mensch offensichtlich immer sehr einfallsreich. So legte man im Mittelalter verurteilte oder mißliebige Menschen in den ’Stock’ – das war ein raffiniert gebautes Gestell, in dem man Hände, Arme, Füße, Beine oder auch den Hals ähnlich wie in einem Schraubstock festklemmen konnte.
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den Stock zu schmecken/(spüren) kriegen (bekommen) ugs iron veraltend – den Buckel vollkriegen (2) mit dem Stock
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im Stock sitzen hist selten
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. . . »Und wie lange mußte so ein Verurteilter dann im Stock sitzen«, fragten die Kinder den Vater, der ihnen von diesem mittelalterlichen Strafgestell erzählt hatte.
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über Stock und (über) Stein/(Steine) laufen/springen/hüpfen/. . . veraltend selten
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Kennst du das Kinderlied: ’Hopp, hopp, hopp, Pferdchen, lauf’ Galopp! Über Stock und über Steine, Pferdchen, brich dir nicht die Beine! Hopp, hopp, hopp, Pferdchen, lauf’ Galopp!’?
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über Stock und (über) Stein gehen/(. . .) veraltend selten
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. . . Das ist klar – wenn ihr nicht über die Wege, sondern querfeldein/ quer durch den Wald geht, ermüdet das natürlich! – Dem Rolf macht ein Spaziergang nun einmal nur Spaß, wenn man über Stock und Stein läuft.
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(so) dasitzen/dastehen/sich verbeugen/. . ., als hätte man einen Stock verschluckt ugs – path
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Der Scherer sitzt da, als hätte er einen Stock verschluckt! – Er sitzt immer so steif. – Etwas hat eine so kerzengerade Haltung allerdings auch für sich, findest du nicht?
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