Deutsche Idiomatik
Sterne
die Sterne tanzen jm. vor den Augen ugs – path\
1. . . . Und plötzlich schlug ich in dem dunklen Gang mit dem Kopf derart hart gegen die Wand, daß mir die Sterne vor den Augen tanzten.
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2. vgl. – (eher:) jm. dreht sich alles vor den Augen
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die Sterne befragen form veraltend
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Stimmt es, daß Wallenstein über seine Zukunft die Sterne befragen ließ? Oder hat Schiller das erfunden? – Nein, das ist historisch. Der Sternenglaube war damals sehr verbreitet.
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die Sterne vom Himmel holen (wollen) (für jn.)/meinen/. . ., man könnte/. . . die Sterne (für jn.) vom Himmel holen/. . . ugs – path selten
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1. . . . Aber das ist doch einfach unmöglich! So gut und so ausdauernd er auch arbeitet und so viel Einfluß er auch hat: der Mersebach kann doch nicht die ganze Provinz hier umkrempeln! – Die bisherigen Erfolge bei der Agrarreform haben ihn derart beschwingt, daß er jetzt die Sterne vom Himmel holen will.
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2. Der Toni ist derart verliebt, daß er für die Christl die Sterne vom Himmel holen möchte/daß er . . . am liebsten die Sterne vom Himmel holen würde/(für sie die Sterne vom Himmel holt).
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zwei/drei/. . . Sterne auf den Schulterstücken haben form mil
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. . . Kennst du dich in den Orden und Ehrenzeichen aus? Zum Beispiel der Mann dort drüben in der Uniform – der hat zwei Sterne auf den Schulterstücken. Heißt das, daß das ein Zweisternegeneral ist?
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Sterne sehen
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1. . . . Wenn du jetzt nicht deine Klappe hältst, knall’ ich dir eine, daß du Sterne siehst. sal
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2. vgl. – die Sterne tanzen jm. vor den Augen (1) ugs
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unter fremden Sternen leben/eine Arbeit finden/. . . form – path lit
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»Wenn man mit dem Gedanken auswandert«, sinnierte sie, »irgendwann in seine Heimat – als gemachter Mann – zurückzukehren, ist das vielleicht nicht so schwer. Aber wenn man mit dem Gefühl weggeht, für immer unter fremden Sternen zu leben, dürfte das einem schon ans Herz gehen«.
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es steht in den Sternen (geschrieben) (daß . . .) path selten
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. . . Aber es stand in den Sternen geschrieben, daß er mit seinem Kampf um die Unabhängigkeit des Landes scheitern sollte . . .
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etw. aus den Sternen deuten (wollen/. . .)
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. . . Natürlich haben die Menschen immer wieder versucht, das Schicksal aus den Sternen zu deuten, und trotz aller sog. Wissenschaftlichkeit unserer Experten hat das Horoskop u. ä. ja auch noch heute eine ganz enorme Wirkung; doch . . .
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nach den Sternen greifen (wollen) path
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1. . . . Junge, es hat keinen Sinn, nach den Sternen zu greifen/nach den Sternen greifen zu wollen. Steck’ dir Ziele, die erreichbar sind!
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2. . . . Ja, wenn man jung, gesund und kräftig ist, will man leicht nach den Sternen greifen. Halte dich an das, Gerd, was möglich, was realisierbar ist. Sonst vertust du deine ganze Energie für nichts.
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ein mit Sternen übersäter/(besäter) Himmel path selten
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. . . Ganz abgesehen vom Klima und vom Wetter, meinte er: schon das Stadtlicht läßt den Eindruck, unter einer Sternenglocke zu stehen
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– einem mit Sternen übersäten Himmel, der von allen Seiten auf uns herabfunkelt –, nie und nimmer aufkommen.
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in den Sternen lesen wollen/können/. . .
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. . . Ja, wenn man in den Sternen lesen könnte, was einem die Zukunft bringt, dann könnte man sich die ganzen sogenannten wissenschaftlichen Vorhersagen sparen. Aber leider sind die Sterne nicht zuverlässiger in ihren Aussagen als die Futurologen.
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(noch) in den Sternen (geschrieben) stehen ugs
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. . . Ob ich den Posten kriege oder nicht, das steht (noch) in den Sternen. – Wie, das ist nach wie vor nicht entschieden? – Nein, das ist noch völlig ungewiß.
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unter fremden Sternen sterben form – path lit
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(Aus einem Geschichtsbuch:) Es erhöhte den Ruhm der Entdekkungsfahrer dann oft noch, wenn sie nicht in der Heimat, sondern unter fremden Sternen starben; in der Welt, in die sie aufgebrochen waren, blieben sie, verklärt . . .
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