Deutsche Idiomatik
stehen
auf Schokolade/Tee/. . . stehen ugs\
(Zu einer Besucherin:) Nimmt Ihr Mann zum Frühstück Tee oder Kaffee? – Kaffee! Mein Mann steht auf Kaffee – seit eh und je; Tee sagt ihm nichts.
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auf jn./eine Frau/einen Typen/. . . stehen ugs Neol – (voll) auf jn./etw. abfahren (2)
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kurz vor dem Examen/dem Ruin/dem Krieg/. . . stehen
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(Ein Vater:) Junge, wenn man so kurz vor dem Examen steht, dann schenkt man sich den Karneval! Es fehlt doch nur noch eine Woche bis zum Schriftlichen, oder?
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unter Schock/Alkohol/Drogeneinfluß/. . . stehen
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. . . Ist das denn so schlimm, wenn jemand mal ein Bierchen trinkt?! – Mal ein Bierchen trinkt? Der Heinz Otto steht alle drei Tage unter Alkohol. Manchmal kann er kaum allein nach Hause gehen . . .
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zu seinem Versprechen/seiner Zusagen/dem, was man gesagt hat/. . . stehen
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. . . Wenn der Friedel in der Tat gesagt hat, daß die UCD eine Scheiß-Partei ist, sollte er die Konsequenzen ziehen und austreten. – Heute behauptet er natürlich, so hätte er das gar nicht gesagt. – Ach, er steht nicht einmal zu seinem Wort? Leute ohne Ehrgefühl sollte man rausschmeißen.
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vorn/oben (in der Tabelle)/im Mittelfeld/unten (in der Tabelle)/abgeschlagen stehen Sport
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Hast du schon die Tabelle der Bundesliga gesehen? Der HSV steht wieder vorn; an zweiter Stelle Bayern München; Kaiserslautern ist nach seiner Niederlage gegen Frankfurt wohl endgültig abgeschlagen
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– fünf Punkte Differenz werden sie wohl nicht mehr aufholen können; ganz unten steht nach wie vor Bielefeld . . .
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(politisch) links/rechts/(in der Mitte) stehen
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. . . Steht der Kremer links oder rechts? – Du meinst, politisch? – Ja. – Eher rechts. Mitterechts, würde ich sagen.
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positiv/negativ zu etw./jm. stehen – (eher:) positiv/negativ zu etw./jm. eingestellt sein
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jm. gut/nicht gut/ausgezeichnet/. . . (schlecht/. . .) stehen
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Kleidung
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Wo hast du das Kleid gekauft? – Bei Birnbaum. Warum? – Es steht dir ausgezeichnet. – Findest du? – Jetzt tu bloß, als ob du nicht wüßtest, daß du superchic darin aussiehst!
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auf groß/klein stehen Ofen o. ä.
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(Die Tochter zur Mutter:) Wenn der Ofen die ganze Zeit auf klein steht, wird die Suppe natürlich nie mehr warm! – Ach, du lieber Gott, hab’ ich vergessen, ihn auf groß zu stellen, als du kamst? . . .
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jm. (schon) bis hierher/hierhin/hier oben stehen in der Regel mit der Geste: die ausgestreckte flache Hand macht eine Bewegung quer zur Nase sal – jm. (schon) zum Hals(e) heraushängen/herausstehen/(herauswachsen/herauskommen)
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sich gut/glänzend/. . . schlecht/miserabel/. . . stehen (in/ bei/. . .)
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1. Ich verstehe überhaupt gar nicht, warum der Axel immer so sparsam ist und sich soviel Gedanken macht. Er steht sich doch gut, oder etwa nicht? – Ja, finanziell dürfte er eigentlich keine Sorgen haben . . . – Eben! . . .
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2. . . . Bei Martens hat der Albert schlecht verdient, waren die Arbeitsbedingungen schwer . . ., gut, aber jetzt, bei Schuckert u. Co., steht er sich doch gut. Was hat er denn jetzt noch zu klagen?
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3. Wer hat eigentlich mehr Vorteile von euren Geschäftsbeziehungen, der Breitner oder du? – Im ganzen steht er sich vielleicht ein bißchen besser dabei als ich. Aber ich verdien’ dabei auch nicht schlecht.
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4. . . . Sei du mal schön ruhig! Bodo! Du stehst dich bei dieser Arbeit doch von allen am besten! Du tust doch am wenigsten!
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sich gut/glänzend/. . . schlecht/miserabel mit jm. stehen
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1. vgl. – auf gutem Fuß mit jm. stehen
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2. vgl. – nicht auf gutem/(auf schlechtem) Fuß mit jm. stehen
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3. vgl. – mit jm. auf vertrautem Fuß stehen
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abseits stehen
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1. . . . Stand der Müller bei dem zweiten Tor wirklich abseits? – Ganz klar! Bestimmt einen halben Meter! Fußball o. ä.
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2. . . . Warum steht die Margret denn da so abseits? Habt ihr Streit mit ihr? – Nein. – Dann hol’ sie doch mal her, Anneliese! Sie steht ja da, als wenn sie gar nicht zu unserer Gruppe gehören würde.
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3. . . . Sind alle Mitglieder Ihrer Organisation aktiv dabei? – Nun, in einer so großen Organisation wie der unseren gibt es immer einige, die ein wenig abseits stehen . . . – Außenseiter? – Ja, oder solche, die aus zeitlichen oder anderen Gründen weniger intensiv mitmachen. Aber die übergroße Mehrheit ist sehr engagiert.
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allein stehen
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1. . . . Menschen, die allein stehen, können einem nur leidtun. Wer hilft denen denn heute noch?
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2. (Ein resignierter Vater, dessen Frau gestorben ist:) Was nützt es dir, wenn du zwei, drei oder noch mehr Kinder in die Welt gesetzt hast? Wenn es drauf ankommt, stehst du doch allein.
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mit einer Meinung/. . . (ganz) allein(e) (da-)stehen
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. . . Mit seiner Anschauung, daß die katholische Kirche mit ihrer Ehemoral Recht hat, steht der Ludwig in unserem Bekanntenkreis alleine (da). – Ob andere seine Auffassung teilen oder nicht, dürfte dem Ludwig sicherlich schnuppe sein.
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beiseite stehen form selten
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1. . . . Während für die Ausstellung alle Maschinenmodelle berücksichtigt wurden, die Schuckert in den letzten beiden Jahren entwikkelt hatte – völlig unabhängig von ihrer Qualität und ihrem Preis –, standen von den älteren Modellen auch die beiseite, die es durchaus verdient hätten, einem interessierten Publikum vorgeführt zu werden.
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2. vgl. – (eher:) abseits stehen (3)
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bereit stehen (für) (etw.)
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1. . . . Mehr als 250.000 Soldaten standen für den Landkrieg bereit. Er konnte also jeden Tag beginnen . . .
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2. . . . Ich weiß gar nicht genau, wieviele Computer da für unsere Arbeit bereit stehen. Der verantwortliche Mann der Stadt sagte mir gestern, er wolle uns um die sechs, sieben Geräte zur Verfügung stellen.
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es würde jm. besser/(gut) stehen, zu . . ./wenn . . ., als zu . . ./ statt zu . . . form selten – es würde jm. besser zu Gesicht stehen, zu . . ./wenn . . ., als zu . . ./statt zu . . .
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nicht zum besten stehen mit jm./etw. form – mit jm./etw. steht es nicht zum besten
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drüber stehen ugs
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1. vgl. – über den Dingen stehen
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2. vgl. – (a.) über diesen/solchen/. . . Dingen stehen
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mit jm. auf du und du stehen ugs – mit jm. auf/(auf dem)
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Duzfuß stehen/miteinander auf Duzfuß stehen
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jm. (innerlich) fern stehen
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. . . Du hast Recht: seit fast dreißig Jahren arbeite ich mit dem Haverkamp hier zusammen. Und trotzdem: innerlich stehe ich dem Mann nach wie vor fern; ich finde einfach keinen richtigen Zugang zu ihm.
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frei stehen Häuser u. ä.
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. . . Ein Reihenhaus ist für mich kein ’Haus’, Christa! Als ’Haus’ bezeichne ich ein Gebäude, das frei steht. – Dann gibt es in den Städten aber wenig ’Häuser’. Denn wenn es auch oft keine Reihenhäuser im strengen Sinn sind, so stehen doch die meisten Häuser aneinander.
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2. vgl. – leer stehen
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jm. bis hier/da oben stehen mit einer Geste: Hand quer auf Halshöhe oder unter der Nase sal
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. . . »Mir stehen die Intrigen in diesem Laden inzwischen bis hier oben! Es ist wirklich zum Kotzen!«, schimpfte er. – Ich kann dir das nachfühlen, Walter. Auf die Dauer würde ich bei einem solchen Betriebsklima auch zuviel kriegen.
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hinter jm./etw. stehen ugs
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1. . . . Steht der Herr Bierbaum auch wirklich hinter dem Klaus? – Aber natürlich! Er unterstützt ihn voll und ganz. – Und hinter dem Projekt steht er auch? – Jawohl.
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2. . . . Ob der Oberbürgermeister wirklich dahinter steht, weiß ich
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nicht. Natürlich: er hat sich in dem Interview dafür ausgesprochen. Aber er konnte auch schlecht anders. Aber ob er innerlich dafür ist, ob er sich wirklich dafür einsetzt – da habe ich meine Zweifel.
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(sehr/so/. . .) hoch/am höchsten (von einer Gruppe/. . .)/. . .
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stehen
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. . . Kann denn der Steinmann da bei der Stadt nichts für dich tun? – So hoch steht der nicht. Wenn es um Entscheidungen von solcher Tragweite geht, haben (weit) höhere Instanzen das Sagen.
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hoch stehen Sonne – ≠ tief stehen
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für etw. läßt j. alles andere/jede Mahlzeit/. . . stehen ugs
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. . . Der hat vielleicht reingehauen, der Udo! – Was hattest du denn gemacht? – Kalbshaxe. – Ach, Kalbshaxe! Dann ist alles klar! Für eine Kalbshaxe/dafür läßt der Udo alles/jedes andere Essen stehen.
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leer stehen Haus u. ä.
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. . . Stellen Sie sich das bloß mal plastisch vor, Herr Richter: während Tausende und Tausende in dieser Stadt händeringend nach Wohnungen suchen, lassen diese Leute das Haus drei volle Jahre leer stehen/ steht dieses Haus . . . leer! . . .
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(politisch) links stehen
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Ob jemand links oder rechts steht, Petra, interessiert mich nicht – genau so wenig wie, ob jemand Katholik oder Protestant ist. Worauf es ankommt, ist die innere Haltung! – Meinetwegen. Aber der Franz ist doch Kommunist, oder? – Nennst du die Kommunisten links?
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machtlos vor etw. stehen
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Machtlos stehen die demokratischen Parteien vor dem Wirtschaftschaos, dem Verfall der öffentlichen Ordnung, der steigenden Unzufriedenheit. Ist es da ein Wunder, wenn die Militärs damit drohen, die Macht zu übernehmen?
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sich müde stehen selten
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(Vor einem Amt:) Nein, in dieser Schlange warte ich nicht! Das dauert doch Stunden! Ich hab’ doch keine Lust, mich müde zu stehen!
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jm. (innerlich) nahe stehen
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. . . Der einzige in diesem ganzen Institut, dem ich innerlich nahe stehe, ist die Frau Meisner. Alle anderen hier bleiben für mich im Grunde ewig Fremde.
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völlig/. . . neben sich stehen ugs Neol
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völlig/. . . neben der Kappe sein (2)
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2. vgl. – nicht (so) (ganz/recht) bei Trost sein
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jm. (schon) bis oben stehen sal
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. . . Nicht nur du, Ulrich, bist diese ewigen Intrigen in diesem Laden satt, uns allen steht das schon bis oben. Aber solange da ein paar Leute nicht an die frische Luft gesetzt werden, wird sich daran wohl nichts ändern. Leider!
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(bei jm.) (nicht) (gerade/. . .) obenan stehen selten
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. . . Mal gespannt, wann die im Parlament endlich das neue Hochschulrahmengesetz behandeln! – Ach, Peter, das Hochschulrahmengesetz steht bei denen nicht gerade obenan, das weißt du doch. Zunächst einmal kommt jetzt die Steuerreform. – Universitätsprobleme haben für diese Leute nie Priorität/stehen bei diesen Leuten nie auf der Prioritätenliste!
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jm. bis obenhin stehen sal
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. . . Dieses BWL-Studium steht mir bis obenhin. Ich mache noch den Abschluß, dann studiere ich was Vernünftiges. Von dem Wirtschaftskram hab’ ich echt die Nase voll.
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pari stehen (Chancen/. . .) ugs selten
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. . . Bisher ist völlig offen, wer die Wahl gewinnt. Die Chancen der beiden großen Parteien stehen pari.
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(politisch) rechts stehen – ≠ (politisch) links stehen sich (innerlich) fern stehen
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. . . Der Haverkamp und mein Bruder können so lange zusammenar-
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beiten, wie sie wollen – innerlich werden die sich immer fern stehen.
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sich (innerlich) nahe stehen
\
. . . Ich weiß nicht, ob sich der Haverkamp und mein Bruder innerlich nahe stehen; ich weiß nur, daß sie sehr kollegial miteinander umgehen und in allem, was das Institut betrifft, immer an einem Strick ziehen.
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still stehen
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. . . Von einem zehnjährigen Jungen kann man nicht verlangen, anderthalb Stunden still zu stehen. Schon ein Erwachsener wird bei diesen Feierlichkeiten ungeduldig.
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tief stehen Sonne
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(Auf einer Wanderung:) Wir sollten uns so langsam auf den Heimweg einstellen. Die Sonne steht schon ziemlich tief, in anderthalb bis zwei Stunden ist es dunkel.
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trocken stehen Kuh u. ä.
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(Frage an einen Milchbauern:) Nimm mal an, du hast so eine Kuh zehn Jahre: wieviel Jahre gibt sie Milch und wieviel Jahre steht sie – im Durchschnitt – trocken?
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über jm. stehen
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1. vgl. – jn./eine Abteilung/. . . unter sich haben
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2. vgl. – ≠ unter jm. stehen
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unter jm. stehen
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. . . Und der Verkaufsleiter, der steht unter dir? Oder ist er dir gleichgestellt? – Rangmäßig ist er mir untergeordnet. Aber in der Praxis spielt das kaum eine Rolle.
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(bei jm.) untenan stehen selten – ≠ (bei jm.) (nicht) (gerade/. . .) obenan stehen
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plötzlich/. . . vor jm./etw. stehen
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1. Gestern schlenderte ich in aller Gemütsruhe durch die Innenstadt, und plötzlich steht der Thilo Kraemer vor mir. – Ich dachte, der wohnt jetzt in Augsburg. – Er war geschäftlich hier in München. Wir hatten uns schon Jahre nicht mehr gesehen . . .
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2. . . . Die Richtung, in die wir gehen mußten, wußte ich, aber mehr auch nicht. Und da wir nicht fragen wollten, gingen wir so nach Gefühl. Aber siehe da, plötzlich standen wir vor dem Museum. Es war viel näher, als ich angenommen hatte . . .
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(sehr) wackelig stehen Unternehmen u. ä; Schüler u. ä.
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1. . . . Im nächsten Jahr, im nächsten Jahr . . . – wer weiß ob Schukkert da überhaupt noch existiert! – Wie, meinst du, die machen pleite? – Im Augenblick steht die Firma jedenfalls sehr wackelig, da muß man mit allem rechnen.
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2. . . . Du sagst, der Heinz steht in der Schule/in Mathematik/. . . sehr wackelig. Der bleibt aber doch nicht sitzen? – Wer weiß? . . .
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zu jm. stehen
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1. vgl. – zu jm. halten (2; u. U. 1)
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2. vgl. – jm. die Stange halten (1; a. 2)
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einen stehen haben sal
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(Zwei Freundinnen in einer Unterhaltung über einen jungen Mann:) Der Peter hat nur das Eine im Kopf. Der braucht nur eine Frau zu sehen, die ihm halbwegs gefällt oder die etwas aufreizend aussieht, dann hat er gleich einen stehen.
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stehen bleiben
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1. Mit der Marta spazieren (zu) gehen ist wirklich aufreibend. Alle paar Meter bleibt sie stehen, um irgendeine Pflanze zu bestaunen, nach einem Vogel in irgendeinem Baum Ausschau zu halten . . .
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2. . . . Und plötzlich blieb die Maschine stehen, mit einem Ruck, und was wir auch versuchten: sie fing nicht wieder an zu laufen. . . .
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3. Wieviel Uhr hast du? – Acht Uhr. – Acht Uhr? Unmöglich! Es ist wenigstens halb zehn. – Moment mal . . . Du hast recht, Mann: meine Uhr ist stehen geblieben. Ich hatte vergessen, sie aufzuziehen.
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bei etw./hierbei/dabei kann/darf/sollte/wird/. . . j. nicht stehen bleiben
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. . . Natürlich, wir müssen den Export steigern, wenn wir aus den roten Zahlen herauskommen wollen. Aber dabei können wir nicht stehen bleiben; das ist nur der erste Schritt. Danach – oder schon gleichzeitig – müssen wir alles tun, um die Personalkosten zu reduzieren.
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wie angewurzelt stehen bleiben (vor Schrecken/. . .) – wie angewurzelt dastehen/stehenbleiben/. . . (vor Schrecken/. . .) path
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einen Zug/ein Auto/. . . zum Stehen bringen form
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. . . Plötzlich platzte der Reifen weg. Bei der Geschwindigkeit und der Nässe war es gar nicht leicht, den Wagen zum Stehen zu bringen, ohne einen Unfall zu verursachen oder von der Straße abzukommen
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...
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wo waren wir/. . . stehen geblieben? Schulspr
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1. (Nach einer Unterbrechung; der Lehrer:) Wo waren wir stehen geblieben, bevor der Herr Direktor hereinkam? – Auf der Seite 12, zweiter Absatz, ’wenn die allgemeinen Bedingungen . . .’ – Ach ja, fahren wir da also fort . . .
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2. Wo waren wir gestern stehen geblieben, Erich? – Bei der Frage, wie sich der Sozialismus definieren läßt. – Gut, dann . . .
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zum Stehen kommen Auto/Zug/. . . form
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. . . Zwei, drei Meter weiter, und der Wagen wäre in das Schaufenster gefahren. Er kam noch so gerade vor der Laterne, die da an der Ecke steht, zum Stehen. – Wie hat der Willi das denn gemacht, wenn die Bremse versagte? – Indem er vom dritten in den zweiten und dann in den ersten Gang runterschaltete und dann die Handbremse zog.
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2. vgl. – (Zug: eher) zum Halten kommen
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jm. teuer zu stehen kommen – jm. teuer zu stehen kommen stehen können Schwimmen
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. . . Nichtschwimmer dürfen natürlich nur in dem Teil des Beckens/
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da schwimmen, in dem/wo man stehen kann.
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seinen Schirm/. . . in/auf/. . . stehen lassen
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Hast du meinen Schirm hier weggenommen, Christa? – Ja. – Und wo ist er? – Hm . . ., ich hab’ ihn in der Turnhalle stehen lassen. – Ja, und? – Als ich gestern nachschaute, war er weg. – Dann kaufst du mir von deinem Taschengeld einen neuen, meine Liebe!
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ein halbes Kotelett/. . . stehen lassen
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. . . Aber Junge, willst du denn so ein herrliches Schnitzel stehen lassen? – Ich krieg’ es beim besten Willen nicht mehr auf/ich kann nicht mehr essen, beim besten Willen nicht, Vater. Es war einfach zu viel.
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Worte/. . . stehen lassen
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. . . Nein, diesen Absatz würde ich stehen lassen. Selbst auf die Gefahr hin, daß er auf Kritik stößt: den würde ich nicht streichen. – Aber die haben mir nahegelegt, alles aus dem Manuskript herauszunehmen, was Anstoß erregen könnte.
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eine Erinnerung/. . . stehen lassen
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(Nach der Trennung einer Freundschaft:) Sprechen wir jetzt nicht mehr von diesem nächtlichen Spaziergang, Willy! Lassen wir ihn/ unsere Erinnerung daran/alles so stehen, wie es auf oder in uns gewirkt hat! Wenn wir weiter darüber reden, werden wir auch unsere letzten schönen gemeinsamen Stunden noch zerstören.
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jn. (einfach/. . .) stehen lassen
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. . . Stell’ dir vor, ich unterhalte mich mit diesem Kerl da ganz gemütlich an der Ecke Olga-Martinstr., da kommt die Christl Roth, lächelt ihn an . . . und was macht der?: dreht sich um, läßt mich da einfach an der Ecke stehen und spaziert mit ihr von dannen.
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einen stehen lassen sal – einen fahren lassen
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alles stehen und liegen lassen und abhauen/. . . ugs
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. . . Aber man kann doch als verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern nicht von einem Tag auf den andern alles stehen und liegen lassen und verschwinden! – Was heißt: ’Man kann nicht?’ Wenn man es einfach nicht mehr aushält . . .
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so müde sein, daß man im Stehen schlafen könnte path
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todmüde (sein)
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