Deutsche Idiomatik
Spaß
(bei jm./mit etw.) das geht über den Spaß ugs selten – (bei jm./mit etw.) das geht zu weit\
. . . etw. zu tun . . ., das ist kein Spaß ugs
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So einen Roman von 700 Seiten übersetzen, das ist kein Spaß, weißt du. Das kostet Monate und Monate angestrengte Arbeit.
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ein teurer Spaß sein ugs
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. . . Wieviel kostet denn eine solche Reise? – So um die 12 – 14.000,– Euro dürfte sie schon kosten. – Das ist ja doch ein teurer Spaß! Aber die Haucks haben’s ja!
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seinen Spaß daran haben, etw. zu tun/(seinen Spaß an etw. haben)
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. . . Dieser Junge hat seinen Spaß daran, die anderen Leute zu ärgern!
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etw. nur/. . . aus/(zum) Spaß sagen/tun ugs
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. . . Mein Gott, Lisbeth, das darfst du doch nicht so ernst nehmen! Der Harald hat das doch nicht so gemeint; er hat das doch nur aus Spaß gesagt. – Ach, aus Spaß?! »Ich wär’ einfach zu dumm für ihn!« Das sind ja nette Späße!
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wenn ..., (dann) hört der Spaß (aber) auf! sal
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Herbert, wenn du mir jetzt nochmal mein Bier wegtrinkst, (dann) hört der Spaß aber auf! Du bist wohl verrückt geworden?! Aber echt! Was zu weit geht, geht zu weit!
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(jetzt/. . .) Spaß beiseite! – (jetzt/. . .) Scherz beiseite!
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aus dem Spaß wird Ernst – (seltener und schwächer als:) aus dem Spaß wird bitterer Ernst
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aus dem Spaß wird bitterer Ernst
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. . . Zunächst frotzelten sich die beiden, wie so oft schon, nur ein bißchen an. Aber plötzlich – ich weiß auch nicht mehr, wie das kam – wurde aus dem Spaß bitterer Ernst. Der Hansgert nannte die Iris eine perfekte Lügnerin, sie schrie, er könnte doch überhaupt gar nichts außer mit anderen Frauen bumsen. Ein Heidentheater!
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aus Spaß an der Freud(e) ugs iron
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1. Warum macht sich der Adalbert so viel Mühe mit all den Übersetzungen, wenn er das gar nicht nötig hat? – Aus Spaß an der Freude, Josef! Der Adalbert übersetzt halt gern.
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2. Hat dein Bruder den Hintergedanken gehabt, er könnte den Oswald auch mal brauchen, oder warum hat er ihm geholfen? – Nur so
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– aus Spaß an der Freude! Muß man bei allem und jedem Pläne und Hintergedanken haben?
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(doch/. . .) (nur/bloß/. . .) Spaß machen ugs
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. . . Papa sagt, er will mir den Tennisklub nicht weiterbezahlen. – Ach, der macht doch nur Spaß! – Nein, er meint es ernst. – Ach, Friedel, er will dich aufziehen. Merkst du das denn nicht?/Er scherzt doch nur. Merkst du . . .
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jm. (großen/viel/keinen/. . .) Spaß machen (etw. zu tun)/es macht jm. . . .
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Gehst du mit schwimmen? – Ach, weißt du, in der Halle macht mir das keinen Spaß/macht es mir keinen Spaß zu schwimmen. Wenn es draußen wäre, ginge ich gern mit.
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sich den Spaß machen, etw. zu tun
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(Bericht über eine Fete:) Und dann, so gegen Mitternacht, haben sich der Otto und der Klaus den Spaß gemacht, die Sicherungen herauszudrehen und zu verstecken. – Da saßt ihr also alle im Dunkeln? . . .
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sich einen Spaß daraus machen, etw. zu tun/(aus etw. machen)
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. . . Nein, das sieht der Opa nicht als Arbeit an. Ganz im Gegenteil, der macht sich einen Spaß daraus, mit euch nach Bayern zu fahren. Du glaubst gar nicht, wie gern der reist.
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Spaß muß sein
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(Eine Frau zu ihrem Mann:) Was, sagst du, kostet die Änderung meines Kleids? – 783,– Euro. – Was?? Das ist ja Wahnsinn! – Wie du siehst, bist du eine teure Frau. – Das ist aber wirklich zu teuer. – Na, komm’, Liesel, Spaß muß sein – 321,80 Euro. – Ah, ich dachte schon . . .
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(etw.) aus (lauter) Spaß und Tollerei/(Dollerei) (tun) ugs – (etw.) aus (lauter) Jux und Tollerei/(Dollerei) (tun)
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seinen Spaß mit jm./etw. treiben form selten
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1. . . . Beherrsch’ deine Spottlust, Franz! Keine ironischen Fragen! Der Koopmann schätzt das gar nicht, wenn man mit ihm seinen Spaß treibt/treiben will.
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2. vgl. – (eher:) seinen Scherz mit jm/etw. treiben
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jm. den/den ganzen/(. . .) Spaß verderben (mit etw.)
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. . . An sich macht meine Frau solche Schiffsreisen sogar sehr gerne. Aber die Frau Reinke hat ihr mit ihrer ewigen Rederei von Krankheiten den ganzen Spaß verdorben. Am Abend war sie froh, daß die Reise endlich zu Ende war.
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(keinen) Spaß verstehen (in e-r S.)
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1. Wenn verhandelt wird, wird scharf und zielstrebig verhandelt. Da wird nicht herumgeredet, geblödelt . . . In diesem Punkt versteht der Alte keinen Spaß. Er wird fuchsteufelswild, wenn die Leute nicht spuren.
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2. vgl. – (eher:) (keinen) Spaß vertragen (in e-r S.)
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(keinen) Spaß vertragen (in e-r S.)
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1. So etwas Empfindliches/so etwas von Empfindlichkeit wie die Christl habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen. Die versteht überhaupt keinen Spaß. – Die läßt sich nicht gern dazu mißbrauchen, andere zum Lachen zu bringen, das ist alles. Scherz versteht sie schon.
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2. vgl. – (eher:) (keinen) Spaß verstehen (in e-r S.)
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