Deutsche Idiomatik
Sinn
im bildlichen Sinn form – (eher:) im übertragenen Sinn in diesem Sinn ... \
. . . Und dann sollten Sie sich mit der Konkurrenz abstimmen, welche Minimalpreise anzusetzen sind. – Den wichtigsten Firmen habe ich bereits in diesem Sinne geschrieben, Herr Direktor Beutel. . . .
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im eigentlichen Sinn form – (eher:) im wörtlichen Sinn im engen Sinn form
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. . . Wenn du das Wort in engem Sinn nimmst, heißt es natürlich nur ’ein abkürzendes Zeichen’, etwa in der Stenographie. Aber in einer weiteren Bedeutung will ’Sigel’ auch soviel sagen wie ’Chiffre’, eine Art Kennwort, in dem sich bestimmte Anschauungen konzentrieren.
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einen Terminus/. . . in gutem Sinn meinen/ein Wort in gutem Sinn gebrauchen/. . . form
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. . . Der Moritz ist ein richtiger Strolch! – Strolch? – Ich meine das/ das Wort/ich gebrauche das Wort/. . . in gutem Sinn – für ’Schelm’, ’Stromer’. – Ah so, ich dachte, du hieltest ihn für unehrlich oder so.
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im übertragenen Sinn form
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. . . Das kannst du doch nicht wörtlich nehmen, das mußt du im übertragenen Sinn verstehen! Das Ganze ist ein Gleichnis . . .
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im weiten Sinn form – ≠ im engen Sinn im wörtlichen Sinn form
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Was heißt das: etwas ’sine ira et studio’ untersuchen? – Im wörtlichen Sinn: ’ohne Zorn und Eifer’. Damit ist gemeint: etwas unparteiisch untersuchen, an etw. ohne Erregung, also nüchtern herangehen und ohne Übereifer, d. h. in Ruhe und Abgeklärtheit.
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im strengen Sinn etw. sein/tun
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. . . Alfred ist katholisch, sagst du? – Im strengen Sinn vielleicht nicht/im strengen Sinn katholisch ist er vielleicht nicht/im strengen Sinn ist er vielleicht nicht katholisch. Er wurde halt katholisch getauft, katholisch erzogen; aber er praktiziert nicht.
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(ganz/(gar/überhaupt nicht)) in js. Sinn(e)/im Sinn(e) e-r S.
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sein
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1. Wie der Klaus da vorgeht, das ist gar nicht im Sinn seines Vaters. Ganz im Gegenteil: wenn der alte Herr das wüßte, würde er es auf das schärfste mißbilligen.
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2. Im Sinn des Gesetzes ist das ja nicht, was ihr hier macht! – Was weißt du denn vom Sinn des Gesetzes? – Genug, um zu verstehen, daß ihr euch nicht daran haltet.
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3. . . . Ich kann nicht glauben, daß diese Bemerkung des SPD-Abgeordneten im Sinne der Regierung ist. Die bekommt durch solche Ausführungen doch nur Scherereien!
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ein ... im besten Sinn (sein) – ein . . . im besten Sinn des Wortes (sein)
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ein ... im wahrsten Sinn (sein)
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1. vgl. – (eher:) ein . . . im wahrsten Sinn des Wortes (sein) (1)
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2. vgl. – (eher:) ein . . . im besten Sinn des Wortes (sein)
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(ganz/(gar/überhaupt nicht)) nach js. Sinn sein
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1. . . . Ah, der Abend war ganz nach ihrem Sinn: es wurde getanzt, gelacht, gescherzt, gesungen. Du hast doch bestimmt gemerkt: die Gerda war ganz in ihrem Element.
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2. . . . Nein, diese Wanderung ist gar nicht nach seinem Sinn. So stundenlang durch die Gegend laufen, das findet der Rolf stocklangweilig. Wenn es nach ihm ginge, würden wir alle Fußball spielen.
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so recht/richtig nach js. Sinn sein – (ganz/(gar/überhaupt nicht)) nach js. Sinn sein (1)
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jm. seltsam/. . . zu Sinn sein/nicht wissen/. . . wie jm. zu Sinn ist veraltend selten
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. . . Nun, wie ist dir zu Sinn nach deinem bestandenen Examen? – Wie soll mir schon zumute sein? Ich fühle mich natürlich erleichtert. Aber sonst – wie immer!
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einen/keinen/seinen Sinn haben
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1. . . . Fünf Tage vor Ferienbeginn haben doch Klassenarbeiten keinen Sinn! Ich verstehe nicht, was sich euer Lehrer dabei denkt! – Damit wir bis zum Schluß arbeiten, zählt er die Arbeit schon fürs nächste Schulhalbjahr. Es hat also schon seinen Sinn, was er macht, leider!
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2. . . . Du brauchst dich da gar nicht länger zu bemühen! Das hat doch keinen Sinn. Sie erkennen doch nicht an, was du tust. Das ist alles zwecklos!
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(viel/wenig/keinen . . .) Sinn für jn./etw. haben
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1. . . . Nein, die Lisbeth hat überhaupt keinen Sinn für Kinder. Insofern ist es schon gut, daß sie nicht geheiratet hat.
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2. . . . Hat der Kurt denn überhaupt Sinn für Musik? – Der Kurt? Mein Lieber, der spielt selbst ganz ausgezeichnet Geige. Wenn jemand hier Verständnis für Musik hat, dann der/dann ist er es!
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einen heiteren/frohen/aufrechten/(ehrlichen)/(. . .) Sinn haben form
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1. Wenn alle Menschen einen so heiteren Sinn wie eure Lene hätten, dann wäre das Leben auf dieser Welt eine richtige Wonne.
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2. . . . Wer einen so anständigen und aufrechten Sinn wie euer Manfred hat, ist zu solch einer Gemeinheit überhaupt gar nicht fähig! Das sind natürlich alles wieder nur Verleumdungen.
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etw. im Sinn haben form – (eher:) etwas/viel/allerhand/ nicht viel/. . . vorhaben (mit jm./etw.) (1, 2)
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mit jm./etw. wenig/viel/nicht viel/. . . noch etwas/. . . im Sinn haben ugs
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1. . . . Mit dem Otto hat der Blättner, glaub’ ich, nicht viel im Sinn. – Du meinst, er hält nicht viel von ihm? – Ich weiß nicht, ob er nicht viel von ihm hält, ob er ihn nicht mag oder was sonst für Gründe vorliegen. Ich habe nur immer wieder gemerkt, daß er ausweichend antwortet, wenn die Rede auf den Otto kommt.
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2. Dem Reußner gibt der Chef die interessantesten Aufgaben, die Aufgaben, bei denen man am meisten lernt! – Es scheint, er hat mit dem Mann noch allerhand im Sinn. – Sag’ bloß, er will den zu seinem Nachfolger machen!
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3. . . . Und was wird er zum Nachtisch wollen? Käse? – Nein, mit Käse hat er nicht viel im Sinn. – Wenn er keinen Käse ißt, dann mag er vielleicht Pudding?
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etwas/nichts Gutes/Böses/(. . .) im Sinn haben form – (eher:) etwas/nichts Gutes/Böses/(. . .) im Schilde führen
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einen sechsten Sinn für etw. haben
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Wie ist denn der Meinhard überhaupt auf die Idee gekommen, daß der Prof. Kaufmann gerade Schiller im Examen prüft? – Der hat einen sechsten Sinn für solche Dinge. Das ist schon das dritte oder vierte Mal, daß er vorhersieht, was in einer Prüfung drankommt.
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plötzlich/. . . fährt (es) jm. durch den Sinn, daß ... selten
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. . . Plötzlich fuhr ihm durch den Sinn, daß er seiner Schwester versprochen hatte, sie am Wochenende zu besuchen. Das hatte er vollkommen vergessen. Er mußte sie sofort anrufen und . . .
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plötzlich/. . . fährt es jm. in den Sinn
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. . . Während die ganze Gruppe ausgiebig das Für und Wider des Südafrikageschäfts diskutierte, fuhr es mir plötzlich in den Sinn:
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‘und wenn es da zu einem Bürgerkrieg kommt? Was dann?’ Ein blitz-
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artiger Gedanke, der mich bei den weiteren Verhandlungen nicht mehr loslassen sollte.
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jm. fehlt der Sinn für etw./(jn.)
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. . . Dem Paul fehlt nun einmal der Sinn für Musik! So wie du nicht beurteilen kannst, ob ein mittelalterliches Gedicht schön ist oder nicht, so hört der Paul nur Töne – und nicht mehr.
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etw. geht/(fährt) jm. (immer wieder/. . .) durch den Sinn – (eher:) jm. (immer wieder/. . .) durch den Kopf gehen
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in js. Sinn handeln/reden/. . .
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1. Der Dieter handelt ganz im Sinn seines Vaters, wenn er die Verhandlungen scharf führt und jeden Kompromiß in der Sache ablehnt. Genau so würde der alte Herr die Verhandlungen auch führen/ genau das will der alte Herr/. . .
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2. Was der Detlev sagt, braucht man nicht so ernst zu nehmen. Der redet sowieso nur im Sinn seiner Partei.
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(nicht) im Sinn des Gesetzes/der Bestimmung/. . . handeln/ vorgehen/. . .
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(Ein Beamter, der einem Antragsteller entgegenkommen will:) Ich weiß nicht, Herr Bürger, ob ich im Sinn der gesetzlichen Regelungen handle, wenn ich Ihnen die Genehmigung gebe; aber ich will mal nicht so genau hinschauen!
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das/so eine Idee/. . . käme ihr/dem Peter/. . . nicht/nie/. . . in den Sinn – das/so eine Idee/. . . käme ihr/dem Peter/. . . nicht/nie/. . . in den Kopf
\
plötzlich/. . . kommt es jm. in den Sinn, zu . . . – plötzlich/. . . kommt es jm. in den Kopf, zu . . .
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nach dem Sinn (des Vertrages/. . .)/dem Sinn (des Vertrages/. . .) nach ≠ nach dem Buchstaben (des Vertrages/. . .)/dem Buchstaben (des Vertrages/. . .) nach
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jm. geht der Sinn für jn./etw. ab
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1. vgl. – (viel/wenig/keinen/. . .) Sinn für jn./etw. haben (1)
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2. vgl. – jm. fehlt der Sinn für etw./(jn.)
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jm. steht der Sinn nicht danach, etw. zu tun/nach etw.
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1. Gehst du mit, heute abend, ins Theater? – Was gibt’s denn? – Schillers ’Don Carlos’. – Ach, weißt du, mir steht heute eigentlich nicht der Sinn danach, mir so ein ernstes Stück anzusehen. Ich glaub’, ich geh’ ins Kino und guck’ mir einen Lustfilm an.
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2. . . . Ich zweifle sehr, ob ihm der Sinn danach steht, diese beiden dicken Romane auf die Verwendung des Konjunktivs hin zu analysieren. Ich glaub’, er weiß, was er lieber tut.
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nicht im Sinn(e) des Erfinders sein ugs
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. . . Ein so schönes Buch einfach dazu zu benutzen, um die Lampe höher zu stellen – das ist eigentlich nicht im Sinne des Erfinders! – Das Buch geht doch davon nicht kaputt, Walter!
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etw. dem Sinn nach/(nach dem Sinn) erfüllen ≠ etw. dem
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Buchstaben nach/(nach dem Buchstaben) erfüllen
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einen/keinen Sinn geben
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Dreizehn Jahre zur Schule und sieben Jahre zur Universität zu gehen, um anschließend arbeitslos zu sein – gibt das einen Sinn?
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e-r S. einen neuen Sinn geben
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Wenn es der PAO nicht gelingt, ihrem Grundsatzprogramm einen neuen Sinn zu geben, wird die Partei keine Wahl mehr gewinnen. Die Vorstellungen, die diese Partei bisher geleitet haben, sind alle überholt.
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jm. nicht aus dem Sinn gehen form
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. . . Seine Bemerkung ’Wenn die Agnes nochmal weggeht, bring’ ich mich um’ geht mir nicht aus dem Sinn. – Mußt du auch immer daran denken? Ob der Kurt das wahrmacht?
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jm. (immer wieder/. . .) durch den Sinn gehen – (eher:) jm. (immer wieder/. . .) durch den Kopf gehen
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(zu sehr/. . .) nach dem Sinn gehen – ≠ sich (sehr/zu stark/. . .) an den Buchstaben halten
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den Sinn des Gesetzes erfüllen form – ≠ den Buchstaben
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des Gesetzes erfüllen
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sich (nur/zu sehr/. . .) an den Sinn des Gesetzes halten form
\
– ≠ sich (nur/zu sehr/. . .) an den Buchstaben des Gesetzes halten
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js. Sinn steht nach Höherem path od. iron
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Der Erich wird sich doch nicht das ganze Leben in diesem Nest verkriechen, um an dieser provinziellen Musikhochschule zu unterrichten! – Du meinst, sein Sinn steht nach Höherem? – Allerdings. Sein ganzes Bestreben geht danach, freischaffender Künstler zu sein.
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jm. ganz aus dem Sinn kommen oft Perf form selten
\
. . . Paul, du wolltest doch am Montag der Ingrid die biographischen Zusammenhänge eines Gedichts von Baudelaire erklären! – Mensch, du hast recht! Das ist mir ganz aus dem Sinn gekommen! Ehrlich: ich hab’ das völlig vergessen. Sag’ der Ingrid . . .
\
jm. nicht aus dem Sinn kommen form – (eher:) jm. nicht aus dem Sinn gehen
\
laß (es) dir/laßt (es) euch/. . . (ja/nur/bloß) nicht in den Sinn kommen, etw. zu tun ugs – form – (eher:) laß (es) dir/laßt (es) euch/. . . (ja/nur/bloß) nicht einfallen, etw. zu tun/(sich einfallen lassen, etw. zu tun)
\
tun, was einem (gerade) in den Sinn kommt – (eher:) tun, was einem (gerade) in den Kopf kommt
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etw. sagen/reagieren/. . ., wie es einem (gerade) in den Sinn kommt – (eher:) etw. sagen/reagieren/. . ., wie es einem (gerade) in den Kopf kommt
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jm. im Sinn liegen veraltend selten
\
. . . Ach, seit Jahren liegt dem Alfred dieser Hausbau im Sinn – er hat das Für und Wider, die Risiken, alles, was damit zusammenhängt, zig Mal hinund herüberlegt. Aber es scheint, gerade, weil ihn das so viel beschäftigte, ist er nie zu einem Schluß gekommen.
\
einen/keinen Sinn machen
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1. vgl. – (eher:) einen/keinen Sinn geben
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2. vgl. – (u. U.) einen/keinen Sinn haben (1)
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etw. in diesem/einem anderen/in js. Sinn meinen
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1. . . . Nein, ich hab’ das in einem anderen Sinn gemeint, als du es verstanden hast! Ich wollte nicht sagen, daß . . ., sondern . . .
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2. . . . Du hast meine Ausführungen nicht ganz richtig verstanden. Ich hab’ das in Rainers Sinn gemeint. Der Rainer sagte eben: . . .; genauso meine ich, daß . . .
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dem Sinn nach ...
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. . . Dem Sinn nach mag die Interpretation, die du da von der neuen Bestimmung gibst, durchaus zutreffen. Ich weiß nur nicht, ob sich eine solche Auffassung ohne Schwierigkeiten mit dem Wortlaut vereinbaren läßt.
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sich (zu sehr/. . .) nach dem Sinn richten – ≠ sich (sehr/zu stark/. . .) an den Buchstaben halten
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das/(etw.) ist nicht der Sinn der Sache
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1. . . . Die wollen doch mit den Vorträgen die Probleme, die wir mit Rußland haben, nicht noch vergrößern! Das ist doch bestimmt nicht der Sinn der Sache! – Natürlich nicht! Aber es gibt halt immer wieder Leute, die solche Veranstaltungen in i h r e m Sinn umfunktionieren.
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2. Einen dicken Wagen kaufen und dann kein Geld für Versicherung, Steuern und Benzin haben . . . – das ist doch nicht der Sinn der Sache! Dann kaufst du dir besser gleich einen kleinen Peugeot.
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sich etw. aus dem Sinn schlagen können/müssen/. . . (schlag’ dir/schlagt euch/. . . das/diese . . ./. . . aus dem Sinn!) ugs – (eher:) sich etw. aus dem Kopf schlagen können/müssen/. . . (schlag’ dir/schlagt euch/. . . das/diese . . ./. . . aus dem Kopf!)
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das/(etw.) ist nicht der Sinn der Übung ugs – das/(etw.) ist nicht der Sinn der Sache (1)
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einem Text/. . . einen anderen/. . . Sinn unterlegen form selten (Zu einem Kollegen; in einem Amt:) Wenn Sie den Bestimmungen einen Sinn unterlegen, der mit Sicherheit gegen die Intentionen des Gesetzgebers geht, können Sie den Antrag natürlich genehmigen; aber . . . – Entschuldigen Sie, mich interessieren keine hypothetischen Intentionen, mich interessiert der vorliegende Text, und der spricht für meine Deutung.
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etw. ohne Sinn und Verstand sein/tun/. . . ugs
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1. . . . Der Peter handelt da einmal wieder ohne Sinn und Verstand! Ich möchte wirklich mal wissen, wann in dessen Kopf endlich ein bißchen Vernunft kommt. Der reinste Unsinn, was der da macht!
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2. War die Aufführung gestern gut? – Das ist ein Stück ohne Sinn und Verstand. Ich jedenfalls habe da weder einen vernünftigen Gedanken noch künstlerische Elemente entdecken können.
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Sinn und Verstand haben ugs
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1. . . . Wer auch nur ein Minimum an Sinn und Verstand hat, sieht doch sofort, daß das vollendeter Unsinn ist, was der Mann da erzählt. Ich sage, ein Minimum an Intelligenz – ich verlang’ ja nicht viel . . .
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2. . . . Sag’ mal, hat diese neue Regelung eigentlich Sinn und Verstand? Mir kommt das Ganze ziemlich absurd vor.
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weder Sinn noch Verstand haben ugs
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1. Was der Peter da erzählt, hat weder Sinn noch Verstand! Das ist ausgesprochener Unsinn!
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2. Dieses Gesetz hat weder Sinn noch Verstand! Es nützt weder der Wirtschaft noch dem Staat! Ich möchte mal wissen, was für Esel dafür verantwortlich sind. seltener
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etw. mit Sinn und Verstand tun
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Wenn der Klaus das ganze Projekt mit Sinn und Verstand geplant und umsichtig durchgeführt hätte, hätte er alles in gut einem Monat reibungslos über die Bühne gebracht. Aber wenn man die Dinge derart querköpfig und linkisch anpackt, provoziert man natürlich eine Komplikation nach der anderen.
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jm. schon anders/. . . zu Sinn werden veraltend selten
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Im Anfang hatte ich das Unternehmen für völlig gefahrlos gehalten. Aber als ich dann die engen Pfade und steilen Abhänge sah, wurde mir anders zu Sinn. – Und wie? – Na, mir war so ähnlich zumute wie jemandem, der gerade ein Himmelfahrtskommando übernommen hat.
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jm. nicht aus dem Sinn wollen form
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1. vgl. – jm. nicht aus dem Sinn gehen
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2. vgl. – (eher:) jm. nicht aus dem Kopf wollen
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jm. nicht in den Sinn wollen form – (eher:) jm. nicht in den
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Kopf wollen (2; a. 1)
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ein ... im besten Sinn des Wortes (sein)
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Der Schildberg ist ein ausgezeichneter Interpret – ein Interpret im besten Sinn des Wortes: er macht seinen Hörern/Lesern/. . . bis in die letzten Nuancen verständlich, worum es dem Komponisten/dem Autor/. . . letztlich geht.
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ein ... im wahren Sinn des Wortes (sein)
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1. vgl. – (eher:) ein . . . im besten Sinn des Wortes (sein)
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2. vgl. – (eher:) ein . . . im wahrsten Sinn des Wortes (sein)
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ein ... im wahrsten Sinn des Wortes (sein)
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1. Der Günther, das ist ein Spielertyp im wahrsten Sinn des Wortes: der spielt noch mit dem Leben seiner eigenen Familienangehörigen, ja, mit seinem eigenen Schicksal. Nichts behandelt der ernst. – Doch! Das Spiel!
\
2. vgl. – ein . . . im besten Sinn des Wortes (sein)
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ein Leben/. . . ohne Sinn und Zweck
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. . . So ein Leben ohne Sinn und Zweck würde mein Bruder überhaupt gar nicht aushalten! Sobald der den Eindruck hat, er muß etwas tun, was im Grunde gar keinen Sinn hat, wird er ganz nervös. So etwas immer, das ganze Leben hindurch . . .! Unerträglich!
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Sinn und Zweck e-r S. (ist es/. . .)
\
. . . Sinn und Zweck dieser Veranstaltung? Das kann ich dir ganz genau sagen: dem Bürger den Schrecken zu nehmen vor den Musikstücken, die, sagen wir, nach Schönberg komponiert wurden. – Danke, jetzt fühle ich mich orientiert.
\
die fünf Sinne
\
. . . Welches sind die fünf Sinne? Weißt du das? – Mal sehen, ob ich sie zusammenkriege: das Gehör, das Gesicht oder das Sehen, der Geruch, der Geschmack und . . . – Das Gefühl oder das Fühlen. – Ah ja, genau.
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jm. schwinden die Sinne form selten – die Besinnnung verlieren
\
jm. vergehen die Sinne form selten – die Besinnung verlieren
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seine fünf Sinne nicht (recht) beisammen/zusammen/(beieinander) haben (du hast/er/der Heinz hat/. . . wohl . . .?!) ugs – (eher:) nicht (so) (ganz/(recht)) bei Trost sein (1; u. U. 2)
\
js. Sinne erwachen sexuell form
\
. . . Ja, ja, meinte sie, früher sprach man davon, daß bei den Mädchen mit 14, 15 Jahren die Sinne erwachen; heute machen sie schon Jahre früher ihre sogenannten ’Erfahrungen’. Schon der Ausdruck illustriert, wie sich die Zeiten geändert haben. Bei der allgemeinen Reizüberflutung können die Sinne gar nicht mehr nach ihrem Rhythmus ’erwachen’.
\
seiner (fünf) Sinne nicht/nicht mehr mächtig sein form od. iron
\
1. vgl. – (eher:) nicht (so) (ganz/(recht)) bei Trost sein
\
2. vgl. – (u. U.) außer sich sein (vor Wut/. . .)
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die Sinne verlieren selten – die Besinnung verlieren
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seine fünf Sinne (nicht) zusammenhalten (können)/. . . müssen ugs selten
\
. . . Nein, den Schollberg nehme ich nicht mehr mit! Das ist doch keine Art, bei Schuckert da plötzlich derart unqualifiziert daherzureden/loszubrüllen! Wer seine fünf Sinne nicht zusammenhalten kann, ist für solche Verhandlungen ungeeignet.
\
(endlich mal/. . .) seine fünf Sinne zusammennehmen/(nimm/ nehmt doch . . .!) ugs selten
\
Jetzt nehmt doch endlich mal eure fünf Sinne zusammen, Kinder, und denkt nach! Wenn ihr euch nicht konzentriert und nicht vernünftig überlegt, schreibt ihr natürlich nie einen anständigen Aufsatz!
\
ich bin doch nicht/der/die Marlies/. . . ist/. . . doch nicht von Sinnen! ugs
\
. . . Die Käthe unterschreibt doch keinen Vertrag, der ihr nur Nachteile bringt! Die ist doch nicht von Sinnen!
\
nicht (ganz) bei Sinnen sein ugs – (eher:) nicht (so) (ganz/ (recht)) bei Trost sein (1)
\
(vor Wut/. . .) ganz/(wie) von Sinnen sein
\
1. Er war ganz von Sinnen, seitdem er wußte, daß die Margret ihn doch heiraten wollte. Vor Freude verlor er fast den Kopf. seltener
\
2. vgl. – außer sich sein (vor Wut/. . .)
\
mit offenen Sinnen durchs Leben gehen path
\
. . . Wer mit offenen Sinnen durchs Leben geht, meint mein Vater, wird bald merken, was wichtig und was unwichtig ist. Nur wer sich in sich selbst vergräbt oder immer wieder auf dieselben Gedanken und Gefühle zurückkommt, lernt im Grunde nie dazu.
\
js. (ganzes)/all mein/dein/. . . Sinnen und Trachten richtet sich auf/geht auf/darauf, etw. zu tun path selten
\
1. . . . Sein ganzes Sinnen und Trachten geht auf die Musik/auf seine Karriere als Musiker. Andere Dinge scheinen in seinem Kopf und in seinem Herzen überhaupt keinen Platz zu finden.
\
2. Sein ganzes Sinnen und Trachten richtet sich darauf, seinem Bruder eins auszuwischen. – Und warum? – Das weiß ich auch nicht. Aber Tatsache ist, daß er seit Jahren nichts anderes im Kopf hat.
\
eines Sinnes sein (mit jm.) (in e-r S.) form – (eher:) einer
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Meinung sein (mit jm.) (in e-r S.)
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frohen Sinnes (sein) path selten – frohen Mutes (sein)
\
gleichen Sinnes sein (wie j.) form selten
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1. vgl. – einer Meinung sein (mit jm.) (in e-r S.) (1)
\
2. vgl. – (u. U..) derselben/der gleichen Meinung sein (wie j.) (1)
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leichten Sinnes etw. tun form
\
1. . . . Leichten Sinnes, ja beschwingt zog er los, ohne sich im geringsten Gedanken zu machen, ob sein Geld und seine Ausrüstung für eine so lange Reise auch reichen würden . . .
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2. . . . Leichten Sinnes hatte er die Stellung angenommen, glücklich, endlich Arbeit zu haben, und in dem festen Vertrauen, da etwas Vernünftiges leisten zu können. Wie konnte er ahnen, daß ihn Intrigen und Widerwärtigkeiten erwarteten, wie er sie noch nie erlebt hatte?
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offenen Sinnes für alles Schöne/. . . (sein) form path
\
. . . Wer offenen Sinnes für die Schönheiten der Natur durch diese Landschaft spaziert, kann sich doch nur erhoben fühlen! Nur wer sich verschließt oder einfach keinen Sinn für die Schönheit hat, kann behaupten, es wäre langweilig hier!
\
ander(e)n Sinnes werden form selten
\
1. vgl. – sich eines Besseren besinnen
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2. vgl. – (u. U.) sich eines ander(e)n besinnen
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