Deutsche Idiomatik
Schranken
sich (keine) Schranken auferlegen form\
Dieser Riedler ist unmöglich! Der redet in Gegenwart von Damen so, als wenn er in seinem Skatklub säße, völlig frei und ungezwungen. – Dieser Mann legt sich nirgends Schranken auf, weder im Reden noch im Handeln.
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Schranken errichten form selten
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Gewisse Dinge sind erlaubt und gewisse eben nicht! Wenn der Herbert das nicht begreift, müßt ihr halt Schranken errichten, ihm unmißverständlich klarmachen: bis hierher (kannst du gehen) und nicht weiter!
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die letzten/auch diese/. . . Schranken fallen zwischen zwei/ mehreren Menschen form selten
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Bis zu ihrer gemeinsamen Reise nach Ägypten gab es bei aller Liebe und Freundschaft doch noch gewisse Reserven zwischen ihnen. Aber auf der Reise scheinen auch diese Schranken gefallen zu sein.
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jn. in die Schranken fordern hist od. path selten
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Jetzt bin ich es satt, daß der Wamper mich immer und überall hintenherum kritisiert, endgültig satt! Auf unserer nächsten gemeinsamen Sitzung fordere ich ihn in die Schranken: da soll er in offener Diskussion, vor allen Leuten, sagen, was er an meinen Entscheidungen auszusetzen hat.
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sich vor den Schranken des Gerichts verantworten (müssen/ vor . . . stehen/erscheinen/(. . .) form – path selten
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Wenn der Peter nichts auf dem Kerbholz hat, warum muß er sich denn dann vor den Schranken des Gerichts verantworten? – Irgendjemand hat ihn angezeigt – mit einer Verleumdung. Also muß er bei Gericht erscheinen, das ist doch evident.
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jn. vor die Schranken des Gerichts zitieren/(fordern) form – path selten
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. . . Natürlich können die auch den Bundeskanzler vor die Schranken des Gerichts zitieren! Ein Richter kann jeden Bundesbürger vorladen lassen, dessen Aussagen er für notwendig hält. Ohne Ansehen der Person!
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js. Möglichkeiten/Entfaltung/den Entwicklungsmöglichkeiten/. . . sind enge Schranken gesetzt/(gezogen) form
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Der industriellen Entwicklung in einem so kleinen Land mit so wenigen Rohstoffen sind naturgemäß sehr enge Schranken gesetzt.
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js. Hilfe/. . . sind keine Schranken gesetzt form od. iron
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. . . Wenn ich der Barbara 5.000,– Euro gebe, kommt sie dann durch?
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– Ich denk’, schon. Aber deiner Unterstützung sind natürlich keine Schranken gesetzt. Du kannst ihr auch 20.000,– Euro geben.
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jn. in Schranken halten form selten
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Der Täubner nimmt sich in letzter Zeit zu viel heraus! – Du läßt ihn zu frei gewähren. Der Täubner gehört zu den Menschen, die man in Schranken halten muß. Wenn du dem nicht genau vorschreibst, was er zu tun und zu lassen hat, tanzt er dir auf dem Kopf herum.
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etw. in Schranken halten form
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. . . In den letzten Jahren ist hier geradezu wie wild gebaut worden. Wenn die das jetzt nicht ein bißchen in Schranken halten, ist die Gegend bald kaputtgebaut. – So etwas ist schwer zu begrenzen.
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sich in Schranken halten form selten
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Wenn er sich auch im Zorn besser in Schranken halten könnte – und im Genuß von Alkohol –, ja, dann wäre der Rüdiger der perfekte Ehemann.
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keine Schranken kennen form selten
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An sich ist der Robert ein prächtiger Kerl. Nur: wenn er wütend oder erregt ist, kennt er keine Schranken. – Das stimmt. Ein Schuß Selbstbeherrschung täte ihm gut.
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die/alle Schranken niederreißen/(übertreten/. . .) form selten In einem haben die Leute, die die Revolution unterstützen, völlig recht: zahlreiche Gesetze und Sitten unseres Landes sind überholt und müssen unbedingt geändert werden. Aber das ist doch kein Grund, alle Schranken niederzureißen, wie es zur Zeit Mode ist.
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die trennenden Schranken (zwischen mehreren Menschen)
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niederreißen form – path
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. . . Das wäre natürlich schön, wenn er die trennenden Schranken einfach niederreißen könnte. Aber so einfach ist das nicht! Sein neuer Kollege kommt aus einer ganz anderen Welt, seine Anschauungen sind fast in allem anders; dazu fühlt er sich in der neuen Umgebung noch unwohl. Nichts natürlicher also, als daß sie sich miteinander schwertun, ein Fremdheitsgefühl nicht überwinden können . . .
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jm./e-r S. Schranken setzen form – (eher:) jm./e-r S. Grenzen setzen
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für jn. in die Schranken treten form – path selten – sich für
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jn. in die Bresche werfen/(legen)
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mit jm. in die Schranken treten hist selten
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Du willst wohl wie die Leute vor 100 oder 200 Jahren mit dem Jürgen in die Schranken treten, was? – Was soll das heißen? – Ja, wenn man euch beide reden hört, muß man den Eindruck gewinnen, daß ihr euch auf ein Duell vorbereitet.
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die Schranken (des Erlaubten) überschreiten (mit etw.) form selten – die Grenzen des Erlaubten überschreiten (mit etw.)
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jn. in seine Schranken (ver-)weisen/(zurückweisen) form Meint deine Sekretärin schon wieder, sie müßte dir Ratschläge geben, deine Entscheidungen kritisieren? Die mußt du mal deutlich in ihre Schranken verweisen; sonst ist sie bald der Chef.
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