Deutsche Idiomatik
Schlaf
der ewige Schlaf form\
Ich bin derart müde, ja erschossen in den letzten Wochen, Laura, daß ich manchmal den Eindruck habe, daß mir nur der ewige Schlaf Zeit genug geben kann, um mich auszuruhen.
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etw. (wie/schon) im Schlaf (hersagen) können/beherrschen/ (wissen/. . .)/runterbeten/(sagen) können/. . . ugs
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. . . Nein, mach’ dir mal keine Sorgen, Ilse, der Junge bleibt bei dem Vortrag des Gedichts nicht stecken. Der hat das jetzt über Wochen immer wieder gelernt, der kann das jetzt wie im Schlaf.
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(noch/schon) halb im Schlaf ...
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Ach, Tanja, wenn der Dieter da, noch halb im Schlaf, von ’Frustation’ redet, kann man das doch nicht ernstnehmen. Der war sich doch gar nicht klar, was er sagte! – Eben deswegen zeigt das genau, was er innerlich denkt und fühlt.
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sich den Schlaf aus den Augen reiben
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Die Jutta reibt sich immer noch den Schlaf aus den Augen; dabei ist es jetzt elf Uhr. – Sie ist erst um sechs Uhr in der Frühe ins Bett gekommen; jetzt ist sie natürlich todmüde.
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jn. um den/seinen Schlaf bringen form
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. . . Die Krankheit ihrer ältesten Tochter bringt die arme Frau jede zweite Nacht um ihren (wohlverdienten) Schlaf! – Irgendwann wird sie auch krank.
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nicht im Schlaf(e) daran denken, etw. zu tun ugs – (eher:) j. hat nicht im Traum daran gedacht, (mit etw.) etw. zu tun
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das fällt mir/ihm/dem Peter/. . . nicht im Schlaf(e) ein/es fällt . . . ein, etw. zu tun ugs – (eher:) das fällt mir/ihm/ dem Peter/. . . nicht im Traum(e) ein/es fällt . . . ein, etw. zu tun/nicht . . . daran denken
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aus dem tiefsten/(. . .) Schlaf emporfahren path
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Was hast du denn da heute nacht plötzlich gehabt? – Wann? – So gegen drei Uhr. Auf einmal fuhrst du aus dem tiefsten Schlaf empor und schriest: »Nein, das mach’ ich nicht, und wenn ihr mich noch so bedrängt! Nein! Nein!« – Seltsam! Ich erinner’ mich an nichts.
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in (den) Schlaf fallen form selten
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. . . So müde wie gestern war ich selten! Ich lag kaum im Bett, da fiel ich schon in den Schlaf. Ich erinnere mich nicht einmal, das Licht ausgeknipst zu haben.
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in tiefen Schlaf fallen/sinken form – path – in (einen) tiefen
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Schlaf sinken
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keinen Schlaf finden (können) form
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. . . Der Richard weiß nicht, wie das ist, wenn man vor lauter Problemen keinen Schlaf finden kann, sich die halbe Nacht im Bett herumwälzt . . . Der kennt das nicht, der hat nie Probleme gehabt.
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den Schlaf des Gerechten schlafen oft iron
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1. Die Rosemarie schläft einmal wieder den Schlaf des Gerechten. So einen tiefen Schlaf wie die möchte ich auch mal haben, wenigstens für vier Wochen.
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2. Während wir hier Wache schieben, damit keiner die Werkzeuge von dem Bauplatz klaut, schläft der Willi den Schlaf des Gerechten und kümmert sich um nichts. – Den wirst du auch mit den wichtigsten Dingen nicht um seine Nachtruhe bringen; die ist ihm geradezu heilig.
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(noch/. . .) in tiefstem/tiefem Schlaf liegen Stadt/. . . path
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. . . Gegen vier Uhr in der Frühe – das ganze Dorf lag noch in tiefstem Schlaf – verließ sie, von allen unbemerkt, das Haus ihrer Dienstherrin und machte sich auf den Weg in ihre Heimatstadt . . .
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jm. den Schlaf rauben path
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»Diese ewigen Geldsorgen«, stöhnte er, »rauben einem den Schlaf! Die Leute machen sich ja keine Vorstellungen, wieviele schlaflose Nächte viele kleine Unternehmer haben!«
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jn. aus dem Schlaf reißen path
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Was war denn da heute nacht los? – Die Frau Heinemann hatte einen schweren Herzanfall und wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren. – Diese Sirenen reißen ein ganzes Viertel aus dem Schlaf!
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jn. unsanft aus dem Schlaf rütteln
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(Ein Mann, der, von seiner Frau geweckt, sich die Augen reibt:) Was ist denn los? – Da ist der Dr. Klose am Telefon . . . – Und deswegen mußt du mich derart unsanft aus dem Schlaf rütteln? Du weißt doch, daß ich erst um vier ins Bett gekommen bin! – Du wurdest und wurdest nicht wach . . .
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den letzten/ewigen Schlaf schlafen form selten
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Werden unsere Kinder, Klara, wenn wir einmal den ewigen Schlaf schlafen, wohl von uns genauso gut sprechen wie wir jetzt von unseren Eltern?
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jn. in den Schlaf singen
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Als wir noch klein waren, hatte unsere Mutter eine Engelsgeduld. Stell’ dir vor: jeden und jeden Abend sang sie uns in den Schlaf. Manchmal konnten wir gar nicht genug kriegen von den Liedern.
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in (den) Schlaf sinken form
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Meine Güte, was ist das für ein langweiliger Vortrag! Direkt zum Einschlafen! – Ja, dann mal los! Das wäre mal was anderes, wenn hier jemand vor versammelter Mannschaft in den Schlaf sinken würde.
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in (einen) tiefen Schlaf sinken form – path
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. . . Nachdem die Mutter nun schon zum dritten Mal bis tief in die Nacht hinein am Bett ihres kranken Sohnes gewacht hatte, sank sie gegen Morgen erschöpft in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
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jn. aus dem Schlaf trommeln ugs
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. . . Ja, das war ein schwerer Beruf, Landarzt. Was meinst du, wie oft unser Vater um Mitternacht oder später aus dem Schlaf getrommelt wurde, weil irgendwo eine Frau ein Kind erwartete, ein alter Mann im Sterben lag . . . Heute schickt man die Leute einfach ins Krankenhaus.
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jn. in den Schlaf wiegen
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Das möchte ich auch, daß mich jemand, wie die Frau ihr Baby dort, in den Schlaf wiegt. – Aber sonst bist du wunschlos glücklich, oder?
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