Deutsche Idiomatik
Rand
einen Rand zurücklassen/ein Rand bleibt/. . . nach der Reinigung von Flecken\
. . . Dieses Reinigungsmittel ist auch nicht der wahre Jakob! Schau dir mal den Rand an, den es zurückgelassen hat/der da geblieben ist! Man sieht noch ganz genau, daß da ein Flecken war – oder im Grunde noch ist.
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das/etw. versteht sich am Rand(e) – das/etw. versteht sich
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(von selbst)
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(so) (ganz) am Rand(e) etw. sagen/tun – so (ganz) nebenbei
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etw. sagen/tun
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etw. (so) am Rand(e) (mit) erledigen/. . .
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. . . Ach, diese paar Seiten können wir doch am Rande mit übersetzen. – Das ist ein schwieriger Text. Ich weiß nicht, ob wir den so nebenbei/nebenher/neben der laufenden Arbeit übersetzen können.
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(jn.) (nur/bloß/. . .) am Rand(e) interessieren/. . .
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. . . Von den biographischen Hintergründen solltest du nur das Allernotwendigste bringen. Das interessiert (den Prof. Kreuzer) nur am Rande. Worum es (ihm) geht, das ist eine detaillierte Interpretation des Gedichts. Alles andere ist sekundär.
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etw. (nur/bloß/. . .) am Rand(e) miterleben/mitmachen/mitkriegen/. . .
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Ich habe an der Veranstaltung ja nur als Beobachter teilgenommen und eure internen Streitigkeiten auch nur am Rande mitgekriegt. Aber trotzdem: es hat mir genügt, um mich davon zu überzeugen, daß . . .
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eine Tasse/einen Teller/. . . bis zum Rand vollmachen/füllen/. . .
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Welch ein Blödsinn, Ernst, das Glas so bis zum Rand vollzumachen! Wenn etwas überläuft, machst du den Tisch sauber, klar?!
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am Rand(e) des Abgrunds/Verderbens/. . . sein/(entlang) spazieren/. . . path od. iron
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Der Karl müßte doch eigentlich längst ruiniert sein bei seiner unmöglichen Geschäftsführung. – Er spaziert seit Jahren am Rande des Abgrunds. Wie lange das noch gutgeht, sei dahingestellt.
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einen frechen Rand haben sal selten
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. . . Mit Leuten, die einen derart frechen Rand haben wie der Stössl, kann man einfach nicht diskutieren! Was hätte es für einen Sinn, sich gegenseitig Unverschämtheiten an den Kopf zu werfen?
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einen großen Rand haben sal – einen großen Mund haben
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am Rand anstreichen Fehler
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. . . Wie in der Schule streicht der Alte dir jeden Fehler in einem Brief am Rand an: Rechtschreibefehler zwei dicke Striche, Zeichensetzungsfehler einen Strich usw. . . . Und wenn eine Sekretärin nach einem Jahr immer noch Fehler macht, fliegt sie raus.
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den Rand (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen sal
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1. vgl. – das Maul (immer/. . .) (zu sehr/so weit/. . .) aufreißen (1)
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2. vgl. – (eher:) den Mund (mal wieder/. . .) (so/zu/reichlich) vollnehmen
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außer Rand und Band sein ugs
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Was ist denn los heute? Die Kinder sind ja außer Rand und Band! Die stellen ja das ganze Haus auf den Kopf! So wild, ja verrückt habe ich sie lange nicht erlebt.
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außer Rand und Band geraten ugs
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Als die Kinder den großen Hof sahen, auf dem sie die Ferien verbringen sollten, die Pferde, die Kühe, den Hund, dann den kleinen See . . ., da gerieten sie außer Rand und Band. Sie tobten da herum, als wenn sie verrückt geworden wären.
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am Rand(e) der Gesellschaft stehen/(leben/. . .)
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. . . Im Grunde, schimpfte sie, interessiert es diese Bürokraten offensichtlich gar nicht, ob die Leute integriert sind, ob sie in einer Art Ghettosituation leben oder ob sie am Rande der Gesellschaft stehen. Solange sie keine Verbrechen begehen und nichts kosten, ist das alles egal.
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jn. an den Rand des Grabes bringen path
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Die schwere Operation hat den Onkel Paul an den Rand des Grabes gebracht. Er kann von Glück sprechen, wenn er nochmal davonkommt.
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am Rand(e) des Grabes stehen path
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Wie geht es eigentlich dem alten Herrn Breutner? – Ach, der Arme steht am Rande des Grabes. Sein Herz will nicht mehr. Die Familie rechnet jeden Tag mit seinem Ableben.
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den/seinen Rand halten sal – den/seinen Mund halten
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einen Rand lassen Schreib-, Briefpapier
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Lassen Sie bei Ihrem Lebenslauf bitte einen Rand von 2,5 bis 3 cm!
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einen großen Rand riskieren sal selten – eine ((große)/dicke)
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Lippe riskieren
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etw. an den Rand schreiben Schule u. ä.
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. . . Sind die Bemerkungen eigentlich hilfreich, die euer Germanistikprofessor da an den Rand der Seminararbeiten schreibt?
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am Rand der Stadt/(des Dorfs/. . .) wohnen/(ein Haus haben/. . .)
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. . . Entweder richtig in der Stadt oder richtig auf dem Land! So am Rande der Stadt, wie der Willy, möchte ich nicht wohnen! Da hat man die Nachteile von beidem. – Oder die Vorteile! – Nein!
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am Rand(e) des Kriegs/des Untergangs/der Katastrophe/. . . stehen/(sein) form – path
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(Nach einem Fußballspiel:) Na, wenn wir da mit einem Unentschieden weggekommen sind, können wir von Glück sprechen. Während der letzten halben Stunde standen wir permanent am Rande einer Niederlage. Denken Sie nur an den Pfostenschuß von dem Pauly!
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jn. an den Rand der Verzweiflung bringen (mit etw.) path Mit seinen ewigen Intrigen bringt dieser Schellert unseren Jürgen an den Rand der Verzweiflung. Irgendwann verliert der Jürgen die Nerven und schlägt dem Mann den Schädel ein.
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